Das Kreuz mit der Hüfte: Neuer Trainer für die SG Oberpreuschwitz - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 21.10.2020 um 15:00 Uhr
Das Kreuz mit der Hüfte: Neuer Trainer für die SG Oberpreuschwitz
Viele Jahre prägte Siggi Maisel den Frauenfußball in verschiedenen Vereinen des Landkreises. Doch nun wird es ruhiger um den Trainer. Durch eine Operation an der Hüfte übergibt er den Trainerstab an ein bekanntes Gesicht im Dörnhof. Seinen Nachfolger indes hat er selbst mit gesucht, mit dem man den Klassenerhalt realisieren möchte, wie Spielleiterin und Mittelfeldmotor Daniela Heilemann verrät.
Von Florian Maedler
Die Oberpreuschwitzer Spielleiterin Daniela Heilemann im anpfiff-Gespräch:

Wie seid Ihr durch die Covid-Krise gekommen? Wie habt ihr die Zeit überbrückt?

Daniela Heilemann: "Jeder individuell. Besondere Maßnahmen haben wir keine getroffen, da die Zukunft über große Strecken sehr ungewiss war, was die weitere Vorgehensweise des Verbandes betraf. Natürlich, wie im Allgemeinen die Pandemie weiter um sich greift und das soziale Leben und Freizeitaktivitiäten wie Mannschaftssport vielleicht ganz und gar in die Knie zwingt. Als wir dann wieder unter bestimmten Auflagen das Trainieren beginnen durften, haben wir wieder mit einen Training pro Woche angefangen und dies dann nach Bekanntgabe des Restarts wieder auf ein normales Pensum von zwei Einheiten in der Woche erhöht. In dieser Zeit haben wir uns ja, wie bekannt, personell im Trainerstab etwas verändert."

Dani Heilemann (stehend) langt zu, egal wo ihre Hilfe von Nöten ist.
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Wie habt ihr euch nach dem Restart auf die restliche Serie vorbereitet?

Daniele Heilemann: "Nachdem auch wieder mit Zweikämpfen trainiert werden durfte, haben wir unser Pensum, wie schon gesagt, wieder erhöht auf zwei Trainingseinheiten pro Woche und vor Wiederbeginn der Serie auch einige Freundschaftsspiele, darunter auch gegen unsere zweite Herrenmannschaft bestritten. Die Vorbereitung, in der wir trotzdem mehr den Fokus auf Athletik gelegt haben als auf spieltechnische Varianten, lief sehr gut, alle haben gut mitgezogen."

Fandet ihr die Fortsetzung der Serie in Ordnung oder wäre ein Abbruch besser gewesen?

Daniela Heilemann: "Ich glaube, ich spreche da sehr vielen Mannschaftsverantwortlichen und Spielern aus der Seele, wenn ich sage, dass ich die Fortsetzung der Serie als unsinnig empfinde. Mannschaften, die um den Aufstieg kämpfen, wollen das auch weiterhin tun und die Halbserie nicht komplett wegwerfen. Denn durch den Lockdown  wurden ja andere Bedingungen geschaffen. Einige Frauenmannschaften mussten zurückziehen, weil viele Spieler Angst haben oder einfach Interessen wie Familie oder Beruf dann mehr und mehr in den Vordergrund gerückt sind und dadurch viele Teams einen personellen Engpass erlitten haben. Mich zum Beispiel nervt es total, dass wir nächste Woche schon wieder fertig sind mit den Punktspielen und in die Winterpause gehen, um uns später nochmal in eine ordentliche Vorbereitung wegen drei weiteren Spielen zu begeben.  Da Frauenmannschaften ja sowieso nur wenige Spiele in der Serie haben - im Vergleich zu den Männern - lohnt es sich da ja fast schon gar nicht. Uns wäre es lieber gewesen, wenn die Serie 19/20 annuliert worden wäre und im September ganz normal die neue Serie begonnen hätte. Und nein, das liegt nicht an unserer jetzigen Tabellensituation."

Es wird ruhiger um ihn. Siggi Maisel tritt aufgrund einer Operation kürzer. Ob er sich aber wirklich dauerhaft von Frauenfußball abkapselt, bleibt offen.
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Auf der Trainerbankgab es während der Zeit eine Veränderung bei Euch?

Daniela Heilemann: "Das hat zunächst einmal einen ganz einfachen Grund. Siggi Maisel musste sich einer zweiten Hüftoperation unterziehen. Das hat er aber schon lange im Voraus gewusst. Deswegen hat er auch während der Pause lange Zeit damit verbracht, einen passenden Ersatz für uns zu finden, was ihm ja mit dem neuen Trainergespann gelungen ist. Ob und wie er allerdings wieder zurückkommt oder nochmals einsteigt, steht in den Sternen. Er hat schon lange gesagt, dass er ab dem 60. Geburtstag etwas kürzer treten oder gar aufhören möchte. Ganz dem Damenfußball will er aber nicht fernbleiben. Da werden wir aber zu gegebener Zeit miteinander sprechen."

Wer ist euer neues Trainergespann?
Daniela Heilemann: "Siggi hat sich vor seinem bevorstehenden Abschied ausgiebig mit der Neubesetzung der Trainerstelle befasst und in Hans-Dieter Sigg und Michaela Silber als Co-Trainerin einen guten adäquaten Ersatz für uns an Land gezogen. Sie haben dann bereits im August das Training übernommen und uns auf die kommende Saison vorbereitet."

Wie war der Start mit den neuen Personal?

Daniela Heilemann: "Durchweg positiv, allerdings auch sehr anstrengend. Hans-Dieter Sigg hat uns sowohl koordinativ als auch konditionell schon ordentlich rangenommen, gerade nach der langen Zwangspause fiel es anfangs schon schwer, über die 90 Minuten Training durchzukommen. Aber auch menschlich klappt alles, wenn auch anfangs etwas holprig, da ja fast alle erstmal das Trainergespann kennenlernen mussten und man erstmal gegenseitig die Lage sondieren musste. Schließlich bringt es nichts, wenn nur das Training gut ist, die Chemie zwischen Trainern und Spielern aber nicht passt. Aber aktuell läuft es weitestgehend wunderbar."

Hans-Dieter Sigg (links) hat das Zepter von Siggi Maisel übernommen. Die Aufgabe kennt er bereits, da er diesen Posten schon einmal inne hatte.
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Was ist euer Ziel für die restliche Saison und wie wollt ihr das angehen?

Daniela Heilemann: "Unser Saisonziel ist ganz klar von dem Relegationsplatz fern zu bleiben und nicht abzusteigen. Und naja, am Besten erreicht man das natürlich mit Dreiern. Der Sieg am Samstag gegen Döbra/Konradsreuth war dabei wohl ein sehr wichtiger Schritt, da sie direkte Konkurrenten im Abstiegduell sind. Unser Restprogramm wird nicht leicht, denn mit Weißenstadt und Eintracht Bayreuth haben wir wohl noch zwei für uns aktuell unbezwingbare Gegner, bei Oberkotzau und Fichtelberg/Kulmain darf man noch ein wenig auf einen Punktgewinn lauern, obwohl das auch nicht einfach werden wird. Aber Fußball wäre nicht Fußball ohne Überraschungen. Allerdings ohne ein bisschen Glück und Patzern der direkten Tabellennachbarn wirds wohl eher schwierig, sich aus eigener Kraft zu retten - das haben wir gegen Untersteinach und Waischenfeld leider versäumt."



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