Der Vize etabliert sich: Schwarz-Gelbe Powerfrauen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 10.10.2009 um 11:20 Uhr
Der Vize etabliert sich: Schwarz-Gelbe Powerfrauen
Fußball wird im Lautertal neben Tischtennis großgeschrieben. Im fußballbegeisterten Ortsteil Oberlauter, nachdem die Herren der Schwarz-Gelben schon fünfmal den Aufstieg in die Kreisliga schafften, macht spätestens seit der letzten Saison auch das "schwache Geschlecht" von sich reden. Anfangs noch etwas belächelt, locken sie jetzt doch an die über fünfzig Zuschauer zu ihren Heimspielen an, und diese sind begeistert was die Damen und Mädchen am Samstagnachmittag bieten.
Von Dieter Koch
anpfiff bat Spielleiter und Initiator der Frauenmannschaft Thomas Knoch zum Interview und stellte ihm neun Fragen.

Wie kam es überhaupt zum Frauenfußball beim TSV Oberlauter und seit wann wird am Spielbetrieb teilgenommen?
Thomas Knoch: Im Jahr 2005 hatte Sigrid Stedefeld, nachdem großes Interesse von fußballverrückten Frauen und Mädchen bestand, die Idee. Zuerst trainierte man unter Timo "Vinz" Roppelt und Gabi Schönknecht half zu Beginn mit. Im darauffolgenden Jahr, also Saison 2006/07 nahm man das erste Mal an Punktspielen teil, ich übernahm dann das Amt des Spielleiters und Trainers. Wir spielen jetzt in der vierten Saison und konnten uns von Anfang an kontinuierlich steigern in dieser kurzen Zeit, darauf sind wir schon ein bisschen stolz.

In der letzten Saison erreichte ihre Elf die Vizemeisterschaft in der Kreisliga-West hinter der SpVgg Dietersdorf. Allerdings scheiterten Sie in zwei Relegationsspielen zur Bezirksliga. Wie groß war die Enttäuschung?
Thomas Knoch: Natürlich wollten wir die Spiele gewinnen, verloren aber zweimal knapp jeweils mit einem Tor, obwohl wir nicht schlechter waren als die Gegner. Wir waren mit dem hervorragenden zweiten Platz mit 15 Siegen, zwei Remis und nur drei Niederlagen sehr zufrieden. Es war für uns eine sehr erfolgreiche Saison, am Ende mit einem Zähler mehr als der FC Mitwitz auf Platz 2 hinter dem ungeschlagenen Meister SpVgg Dietersdorf zu landen.

Sie hatten alle Ämter ausgeübt, haben seit dieser Saison die Spielleitung Frauen inne, gaben das Amt des Trainers an die neue Spielertrainerin Simone Herrmann ab. Was hat sich geändert?
Thomas Knoch: Ja ich bin froh, dass die Arbeit etwas aufgeteilt wurde. Mit Simone, die ja aus Oberlauter stammt, konnten wir eine erfahrene, lange Jahre in Eicha in der Bayernliga spielende Spielertrainerin gewinnen. Die Mädels können von ihr nur profitieren und dazu lernen, außerdem hat sie die absolute Autorität, die enorm wichtig ist bei den Trainingseinheiten und beim Spiel.

Sie starteten hervorragend mit fünf Siegen ohne Gegentor, nur am letzten Spieltag gab es eine knappe 1:2-Heimniederlage gegen SV Reitsch II, wie sind die Ziele für diese Saison?
Thomas Knoch: Gegen Reitsch II mit einem Tor zu verlieren war keine Schande. Sie verfügen über ein großes Potenzial an guten und vielen jungen Spielerinnen, zudem sind sie schon sehr erfahren. Hier kommt Ihnen ihre gute Nachwuchsarbeit zugute. Wir sind zufrieden, wenn wir so lang wie möglich oben mit dabei sind. Mal schaun, was am Ende dabei rauskommt.

Wen sehen sie als ihre stärksten Konkurrenten um die vorderen Plätze?
Thomas Knoch: Wenn man einen Blick auf die Tabelle wirft fällt auf dass es zwei Gruppen gibt, zwischen den ersten sechs Mannschaften und von Platz sieben bis zwölf klafft schon eine größere Lücke. Die Mannschaften die schon in der vorigen Saison mit vorn waren - einzig Steinbach/W. ist heuer etwas schlechter gestartet - werden auch in diesem Jahr vorne mitmischen. Etwas überraschend ist die Platzierung des VfB Neuensee. Hinzu kommt auf jeden Fall noch der neu angemeldete SV Reitsch II.

Beschreiben sie ihre Mannschaft etwas genauer. Wer sind die Leistungsträger?
Thomas Knoch: Man kann keine einzige Spielerin herausheben, wir sind sehr ausgeglichen besetzt. Angefangen von unserer Torfrau Manuela Steinrichter, die ein großer Rückhalt ist, über unsere Defensivkräfte Melanie Henke, Katharina Greiner, Kathrin Riemenschneider, Adrienne Meyer, Spielführerin Gabi Schönknecht, im Mittelfeld Stefanie Lingl, Sarah Ackermann, Simone Herrmann, Kerstin Schwede, Eva Schönfelder, Amelie Pawellek, Katja Resch, Elfi Frahler, Kathrin Engel und den torgefährlichen Stürmerinnen Nora Wölfert, Ulrike Luthardt, Lorena Büchner, Carina Lingl, Kristin Salaske und Ersatzkeeperin Kerstin Eppler haben wir einen großen Kader, wenn die ein oder andere ausfallen sollte.
 
Wo liegen die Stärken, aber was ist noch verbesserungswürdig im Team?
Thomas Knoch: Der Teamgeist steht ganz oben bei uns, zudem haben wir eine gleichmäßig stark besetzte Elf, viele Spielerinnen können auf verschiedenen Positionen eingesetzt werden. Wir müssen noch torgefährlicher werden und unsere vielen Chancen noch besser nutzen.

Als Unterbau fungiert noch eine U-17-Mädchenmannschaft. Kommen die Spielerinnen alle aus Lautertal?
Thomas Knoch: Ja über Spielermangel können wir uns nicht beklagen, der Mädchen- und Frauenfußball boomt bei uns, da haben wir im Nachwuchsbereich keine Sorgen. Hier muss ich auch Ingo Frommholz erwähnen, der sich hervorragend um die Mädchen kümmert, die aus Lautertal und den umliegenden Orten wie Dörfles, Beuerfeld, Bertelsdorf kommen.

Man sieht beim Spiel und Training, mit welchem Ehrgeiz und auch Spaß die Damen bei der Sache sind. Wie ist es mit der Kameradschaft und gibt es auch "Zickenkriege" untereinander?
Thomas Knoch: Die Trainingsbeteiligung ist sehr gut. Die Mädels sind eifrig, alle sind mit Begeisterung dabei. Auch außerhalb verstehen sich alle prima, unternehmen auch mal gemeinsam etwas. Hier muss ich auch unseren Linienrichter und "Mädchen für Alles" Uwe `Dschesko` Höhn und den Werner Püls erwähnen, die immer da sind. Natürlich gibt es auch mal Zoff, das ist bei einem Mannschaftssport nie auszuschließen, aber spätestens nach dem Duschen und einem Gläschen Sekt oder Prosseco ist wieder alles im Lot.

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