Den Supergau verhindern: Abstieg wäre für Lisberg eine Katastrophe - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.01.2007 um 13:00 Uhr
Den Supergau verhindern: Abstieg wäre für Lisberg eine Katastrophe
Seit dem Abstieg aus der Bezirksliga im Jahr 2002 ging es beim SV RW Lisberg beinahe stetig bergab. Diese Saison sollte nun die Wende zum Guten eintreten. Das obere Drittel wurde angepeilt, doch es sollte alles ganz anders kommen... Trainer Thomas Kabitz kennt die Gründe und stand anpfiff Rede und Antwort.
Von Bernd Riemke
In jenem Jahr 2002 begann die rasante Talfahrt des SV RW Lisberg, die drei Jahre später beinahe in der A-Klasse geendet wäre. Platz 13 in der Kreisklasse, 103 Gegentore. Unterhalb der Burg war die Katerstimmung groß. Es war die erste Saison von Thomas Kabitz als Trainer. Nach dem Klassenerhalt war in der letzten Spielzeit aber auf einmal wieder "Land in Sicht". Platz 9. Endlich einmal keine Abstiegssorgen mehr und in Lisberg freundete man sich langsam wieder mit dem Gedanken an, einstellige Tabellenplätze zur Regel werden zu lassen. Bis am 12. August 2006 der SV Walsdorf im Nachbarderby mit 5:0 die Oberhand behielt und sich wieder eine Zittersaison anbahnte, die derzeit auf Rang 13 ihren Zwischenstand erreicht hat.

Herr Kabitz, die Zielsetzung war zu Saisonbeginn eine ganz andere, als es das momentane Tabellenbild widerspiegelt.
Thomas Kabitz: Das ist richtig. Wir sind mit Siegen über Mürsbach oder Rattelsdorf eigentlich ganz gut in die Runde gestartet und wollten im oberen Drittel mitspielen. Obwohl wir uns eigentlich ganz gut verstärkt hatten, ging der Schuss leider nach hinten los und wir sind mehr und mehr nach unten durchgereicht worden.

Weil die Neuzugänge letztlich doch nicht so eingeschlagen haben, wie Sie sich das erhofft hatten?
Thomas Kabitz: Daran alleine kann man es nicht festmachen. Sicherlich ist es uns nicht gelungen, die Neuen so zu integrieren, wie wir uns das gewünscht haben, aber dann kam auch noch Verletzungspech dazu und letztlich ist die junge Mannschaft mit dem Druck nicht fertig geworden. Im Umfeld haben viele nach dem guten letzten Jahr schon wieder von Aufstieg gesprochen. Wenn die jungen Spieler dann über mehrere Wochen hinweg schlechte Spiele absolvieren, kommst du aus dem Teufelskreis nicht mehr raus und es wird immer schwieriger von Spiel zu Spiel.

Die Jugend ist Ihnen demnach beinahe zum Genickbruch geworden?
Thomas Kabitz: So würde ich das nicht sagen. In den letzten Spielen vor der Pause war eine deutliche Steigerung zu verzeichnen. Das Engagement und der Einsatz stimmten. Die Jungs haben begriffen, worum es geht. Mit einer guten Vorbereitung wollen wir uns jetzt aus dem Schlamassel ziehen und die Saison noch einigermaßen gut über die Bühne kriegen. Es geht nur noch um den Nichtabstieg.

Was spricht für das Erreichen dieses neu definierten Ziels?
Thomas Kabitz: Wir haben beinahe alle direkten Konkurrenten noch zu Hause. Daheim waren wir letzte Saison eine Macht und daran müssen wir wieder anknüpfen. In Lisberg ist sehr viel vom Fußball abhängig. Die Zuschauerresonanz war letztes Jahr enorm, als wir zeitweise sogar auf Rang 3 standen. Dieses Jahr haben wir zu Hause erst zwei Spiele gewinnen können. Da sich unsere gravierende Auswärtsschwäche aber schon seit längerem wie ein roter Faden durch die Saison zieht, müssen wir zu Hause die nötigen Punkte holen.

Sie sprechen das Umfeld an. Ein neuerlicher Abstieg käme einer Katastrophe gleich?!
Thomas Kabitz: Ganz ohne Zweifel. Der Abstieg könnte der Genickbruch für den Verein sein. Wir haben immer noch mit den "Altlasten" aus der Bezirksliga zu kämpfen. Damals wurde die Jugendarbeit sträflich vernachlässigt. So fehlt uns heute der Unterbau. Es dauert Jahre, bis da wieder etwas nachwächst. Trotzdem konnten wir uns in den letzten beiden Jahren etwas stabilisieren. Wir haben sogar wieder eine 2. Mannschaft gemeldet. Wir wollen mittelfristig wieder in die Kreisliga zurückkehren, ein Abstieg in die A-Klasse wäre eine Katastrophe.

Wird es im Kader für die Rückrunde denn noch Veränderungen geben?
Thomas Kabitz: Nein, wir wollen mit unserem Kader weiterarbeiten. Ich habe vollstes Vertrauen in die jungen Spieler. Michael Burkard, ein Allrounder im Mittelfeld, hat mit seinen 21 Jahren eine äußerst positive Entwicklung und einen großen Schritt nach vorne gemacht. Mit Dominik Goller (20) und Mario Gülta (22) haben wir im Sturm zwei überdurchschnittliche Spieler. Es hat uns in der Winterpause niemand verlassen und wir werden auch keine Spieler mehr verpflichten.

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