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Artikel veröffentlicht am 14.05.2009 um 00:01 Uhr
Weichendorf - Merkendorf: Ein Heimvorteil, der keiner ist
Nur gute zwei Kilometer müssen die Anhänger des SV Merkendorf zurücklegen, um ihre Mannen im Memmelsdorfer Gemeindeduell beim SV Weichendorf zu unterstützen. Nötig ist das allemal, geht es doch im brisanten Derby für beide Mannschaften um den Klassenerhalt.
Von Benni Hofmann
Dass der SV Merkendorf noch einmal so sehr in Bedrängnis gerät und bis zum Ende um den Ligaverbleib zittern muss, das hätte selbst Manni Drozd nicht gedacht (Lesen Sie hier). Dennoch muss der Mann, der seit Jahresbeginn die sportlichen Geschicke beim Aufsteiger lenkt, nun noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um auch nächstes Jahr in der Kreisklasse vertreten zu sein. Das liegt auch an der beachtlichen Aufholjagd des SV Weichendorf. Zum Jahreswechsel waren es noch acht Punkte, die Wiesneth und Co. (Lesen Sie hier) Rückstand ans rettende Ufer hatten, nun trennt die beiden Rivalen gerade einmal ein Sieg, was die Brisanz des ohnehin heiß ersehnten Derbys nochmals steigern dürfte. anpfiff nahm sich entscheidende Punkte heraus und vergleicht vor dem Topspiel am Sonntag.
 
Die Rückrunde

Nur Rang 14 – geht es nach der Rückrundentabelle, stünde nicht der Gastgeber auf dem Schleuderplatz, sondern der SV Merkendorf. Das letzte Erfolgserlebnis der Gäste liegt indes auch schon drei Spiele zurück, seit dem überraschenden Sieg

Steffen Globisch (rechts) schirmt gekonnt den Ball vor Gunzendorfs Christoph Kramer ab. Eine Szene aus der letztjährigen Aufstiegssaison. Bittere Pille für den SV merkendorf um Trainer Manni Drozd: Der brandgefährliche Globisch (zwölf Saisontore) wird wohl aufgrund einer Bänderverletzung im Derby gegen Weichendorf fehlen.
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in Geisfeld setzte es gegen zuletzt schwächelnde Heiligenstädter sowie Güßbacher Niederlagen und selbst gegen den direkten Konkurrenten aus Mistendorf reichte es nur zu einem Punkt. Ebenso lange wartet der SV Weichendorf auf einen Sieg, doch zeigte dessen Formkurve mit einer Punkteteilung beim wiedererstarkten TSV Kleukheim nach oben. Und: Der SV Weichendorf rangiert in der Rückrundentabelle auf Rang sieben.
 
Fazit: Vorteil Weichendorf

Die Zuschauer

An den Weichendorfer Sportplatz pilgern im Durchschnitt 150 Fans – man könnte also von einem deutlichen Heimvorteil ausgehen, zumal genannter Schnitt der viertbeste der KK2 ist. Denkste! Denn der SVM hat über die gesamte Saison betrachtet im Mittel genau einen Zuschauer mehr und ob des minimalen Weges, den die Gästefans nach Weichendorf haben, dürfte sich zumindest die Anzahl der Sympathisanten die Waage halten. Volle Ränge und Derbystimmung sind am Sonntag also garantiert.
 
Fazit: Unentschieden
 
Offensive und Defensive

133 mal klingelte es in den Spielen des SV Merkendorf – der genialen Offensivabteilung (60 Tore) um die beiden treffsicheren Steffen Globisch und Christian Will steht eine doch eher chaotische Abwehr gegenüber, die bereits 73 Gegentreffer hinnehmen musste. Verglichen mit diesen Zahlen wirken die Schützlinge von Marco Zahn wie Minimalisten, erst 35 erzielten stehen 51 kassierte Buden gegenüber. Toptorjäger Marco Pickel bringt es gerade einmal auf acht Tore.
 
Fazit: Unentschieden

Treffer! Weichendorfs Toptorschütze Marco Pickel erzielt gegen Breitengüßbachs Gonzalez eins seiner acht Saisontore. Das Merkendorfer Sturmduo Globisch/Will präsentiert sich da jedoch mit gemeinsam 25 Buden weitaus treffsicherer.
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Insgesamt scheint eine Prognose für das Topspiel, von dem anpfiff am Sonntag ab 15 Uhr live berichten wird, schwer. Dennoch scheint der SV Weichendorf trotz der insgesamt schlechteren Ausgangslage und trotz der Tatsache, dass der Heimvorteil wohl nicht ins Gewicht fallen wird, eine kleine Favoritenstellung inne zu haben. Doch um zum Ende das Phrasenschwein zu bemühen: Derbys haben bekanntermaßen ihre eigenen Gesetze. Freuen wir uns darauf!!!
 
Das sagen die Trainer
 
Geplagt von Personalsorgen: Manfred Drozd.
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Manfred Drozd (SV Merkendorf): Wie soll ich sagen, ich hoffe, dass wir nicht verlieren, um Weichendorf auf Distanz zu halten. Aufgrund unserer Personalsituation müssen wir so denken. Mit Tobias Lieb, Felix Herrmann und Johannes Fleischmann fehlt wie schon zuletzt gegen Breitengüßbach, wo wir sechs Tore kassiert haben, höchstwahrscheinlich die komplette Abwehr. Zudem müssen wir auf Stefan Dotterweich verzichten und auch hinter Daniel Eichhorn und Steffen Globisch stehen aufgrund von Bänderverletzungen  dicke Fragezeichen. Vor allem das Mittelfeld der Gastgeber müssen wir kontrollieren, die sind dort mit Zenk, Wiesneth und Mittmann sowie Mehrländer gut besetzt. Ausserdem sollten wir, sofern er spielt, auf Marco Zahn ein Auge haben. Ich kenne ihn ja aus unserer gemeinsamen Zeit bei der Eintracht und bin seitdem mit ihm befreundet.
Vorfreude aufs Derby: Marco Zahn.
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Marco Zahn (SV Weichendorf): Nach unserer durchwachsenen Hinrunde hatte uns kaum einer mehr auf der Rechnung, doch umso besser ist es, dass wir uns Woche für Woche herangekämpft haben. Wir haben in der Wintervorbereitung gezielt an unseren Schwächen arbeiten können und uns auch verstärkt, zudem sind einige Verletzte zurück gekehrt. Auffällig ist vor allem, dass unsere Defensive nun besser steht, wir bekommen keine unnötigen Gegentreffer mehr und vorne sind wir, wie man sieht, immer für ein Tor gut. Wichtig war allein für die Moral der gute Rückrundenauftakt. Beim SV merkendorf muss man eigentlich nur aufs Torverhältnis schauen, wenn man die Stärken und Schwächen analysieren will. Globisch, der trotz vieler Verletzungen knipst, und Will sind vorne schon eine Hausnummer. Doch hinten haben sie Probleme, das müssen wir nutzen. Wir haben das Hinspiel verdientermaßen 4:2 verloren, insofern ist Merkendorf Favorit und wir haben etwas gutzumachen, sind also heiß und wollen den Sieg, um selbst noch den direkten Klassenerhalt zu ermöglichen. Als Fußballer freue ich mich unglaublich auf das Spiel. Zum einen, weil es ein Derby ist und zum anderen, weil es derzeit so eng zugeht und das Nachbarschaftsduell dementsprechende Brisanz birgt.

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