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Artikel veröffentlicht am 29.06.2017 um 22:00 Uhr

Zurück auf Jakobs Höhen: Ingo Walther wird SpVgg-Frauencoach

Rückkehr nach fünf Jahren. Zur neuen Saison wird Ingo Walther als Trainer zur SpVgg Bayreuth zurückkehren und die Landesligafrauen unter seine Fittiche nehmen. Der ehemalige Zweitligaspieler hatte von 2005 bis 2012 die Fußballschuhe für die Altstädter geschnürt und in der Saison 2010/11 auch das Traineramt bei der Bayernligaelf mit versehen. Jetzt betritt er beim Frauenfußball völliges Neuland.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Wolfgang Gruber und ich begrüßen es sehr, dass Ingo Walther wieder zur
Altstadt zurückkommt", ließ SpVgg-Geschäftsführer Christian Höreth, der wohl als Drahtzieher dieses Deals gilt, gegenüber anpfiff.info wissen. Fünf Jahre ist es her, dass der frühere Chemnitzer und Greuther Fürther die Jakobshöhe verlassen hat. Unter Gino Lettieri führte den gebürtigen Kahlaer einst der Weg in der damals drittklassigen Regionalliga in die Wagnerstadt. Danach blieb er den Altstädtern treu, auch wenn es nach der Verweigerung der Lizenz nach nur einem Jahr in die Bayernliga ging. Dort übernahm er 2010 dann sogar das Traineramt und kickte nach seinem Ausscheiden noch eine Serie bei der SpVgg-Zweiten mit, die damals in der Bezirksoberliga angesiedelt war.

Coach Sven Delatron schaffte mit den Altstädter Frauen den Klassenerhalt - und hat sich jetzt aus privaten Gründen zurückgezogen.

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Kontakt nie abgerissen

Nach seiner kurzen Zeit beim FSV Bayreuth, die er mit der Bezirksligameisterschaft krönte, war Ingo Walther beim SC Altenplos nur noch als Spieler tätig und schrammte in der Relegation knapp am Aufstieg in die Kreisliga vorbei. Jetzt erfolgt die Rückkehr ins Trainergeschäft. Denn der bisherige Coach Sven Delatron wird bald Vater und hat sich deshalb zurückgezogen - deshalb wurde ein Nachfolger gesucht. "Ewald Bauer und Bettina Böhmer haben mich angesprochen. Damen sind für mich Neuland. Aber auch da hat die Altstadt Großes geleistet. Ich habe das dann sacken lassen und mir überlegt. Irgendwo habe ich dann gemerkt dass es ein tolles Projekt ist", begründet "Panzer", wie er wegen seiner körperbetonten und robusten Spielweise genannt wurde, seine Zusage. "Klar. Bei den Frauen ist der Umgang noch einmal anders. Aber ich möchte hier etwas entwickeln. Für beide Seiten ist es wohl eine win-win-Situation. Die Damen sind offen für komplexe Sachen. Ich habe da richtig Bock auf die neue Aufgabe, gehe aber sachlich an die Sache ran." Freilich hatten die Altstädter Frauen sich lange und erfolgreich gegen den Abstieg gestemmt und am Ende sogar einen guten 5. Platz geschafft. "Die Elf hat mit dieser Platzierung natürlich eine Hausmarke gesetzt. Nach einer guten Rückrunde kann dies heuer nur wieder unser Ziel sein. Vielleicht können wir noch ein paar mehr Punkte holen. Dazu wollen wir die Leistungsdichte zwischen erster und zweiter Mannschaft weiter verkürzen und junge Spielerinnen heranführen", blickt der Altenploser in die nahe Zukunft.

Mit wichtigen Punkten in den Heimspielen auf der Jakobshöhe beseitigten Lynn Köppel (am Ball) und Kolleginnen die Zweifel am Klassenerhalt.

anpfiff.info

Neue Ideen

Obwohl die SpVgg-Frauenabteilung nach ihrer Wiedergründung 2011 noch relativ jung ist, schaffte sie es nach kometenhaften Aufstieg, sich unter den oberfränkischen Spitzenclubs zu etablieren. Das ruft auch die Anerkennung von Ingo Walther hervor. "Ewald pflegt hier alles und jeden! Aber auch mein Vorgänger hat hier richtig
gute Arbeit geleistet. Ich werde daher nicht alles umkrempeln und den Fußball
neu erfinden." Freilich hat er natürlich seine eigenen Vorstellungen. "Ich will, dass die Spielerinnen wissbegierig sind. Wir werden natürlich intensiv arbeiten. Aber wir werden nicht nur ackern, sondern wollen auch Spaß haben. Nur fit müssen die Spielerinnen natürlich sein: Denn der Gegner kann auch einmal besser sein. Was ich jedoch nicht will, dass wir 20 Minuten vor dem Ende die Grätsche machen." Freilich fragt sich, wie sich beim Routinier das neue Trainerengagement mit seiner Rolle als Kicker in Altenplos vereinbaren lässt. "Ich bin da sehr offen, denn beweisen muss ich niemanden mehr etwas. Ich werde mich da mit Altenplos noch einmal unterhalten", kündigt der Rückkehrer an.