TSG 05 vor dem Gipfeltreffen: "Wir spüren Vorfreude auf das Spiel" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 26.04.2016 um 19:00 Uhr
TSG 05 vor dem Gipfeltreffen: "Wir spüren Vorfreude auf das Spiel"
Zwei Teams dominieren in dieser Spielzeit die Bezirksliga Oberfranken/West der Frauen. Beide haben bis auf den direkten Vergleich gegeneinander eine absolut makellose Weste. Am kommenden Samstag steht das Rückspiel der Titelaspiranten an. anpfiff.info bat Lilith Knauf zum Gespräch, die dem Spitzenkampf recht entspannt entgegensieht…
Von Bernd Riemke
Auf die sicher zahlreichen Zuschauer am Sportplatz am Babenbergerring in Bamberg wartet am kommenden Samstag ab 14Uhr im wahrsten Sinne des Wortes ein Kopf-an-Kopf-Gigantenduell. Einsam und allein ziehen der aktuelle Ligaprimus SpVgg Ebing und der einzig ernsthaft verbliebene Verfolger TSG 05 Bamberg an der Spitze ihre Kreise. Beide gewannen alle ihre Spiele und weisen auch ein nahezu identisches Torverhältnis auf. Das Hinspiel endete nach zweimaliger TSG-Führung trotz Feldüberlegenheit der SpVgg schiedlich friedlich 2:2-Unentschieden im Ebinger Seestadion.

Mit Zweitspielrecht auf Platz 1?!

Eine, die im Hinspiel nicht auf dem Rasen stand ist Lilith Knauf. Die 21-Jährige Offensivkraft studiert seit dem vergangenen Wintersemester an der Otto-Friedrich Universität in Bamberg Pädagogik und Sportdidaktik und ist entsprechend seit Herbst 2015 mit dem Zweitspielrecht ausgestattet. Während sie in ihrer baden-württembergischen Heimat in der Regionliga (vergleichbar mit der Bezirksliga) für den SV Sillenbuch aufläuft, schnürt sie in der Domstadt für die TSG 05 Bamberg die Stiefel – und das äußerst erfolgreich. Viermal stand sie bisher in der Startformation und traf dabei sechs Mal ins Schwarze, wobei sie gleich auf drei verschiedenen Positionen auflief. Lilith Knauf ist eine, die den Unterschied ausmachen kann…

Frau Knauf, Sie laufen mit dem Zweitspielrecht für die TSG 05 auf, tun das aber regelmäßig.
Lilith Knauf: Ich spiele auch hauptsächlich in Bamberg und bin nur etwa einmal pro Monat in Stuttgart, wo ich dann für meinen Heimatverein in der Regionliga spiele. Bei der Auswahl meines Studientortes habe ich gleich geschaut, ob ich auch einen passenden Verein finden kann, weil mir das Fußballspielen einfach enorm wichtig ist.

Wie sind Sie denn bei den Damen der TSG aufgenommen worden?
Lilith Knauf: Sehr gut. Und ich bin auch sehr dankbar dafür, dass ich mich auf Anhieb derart wohlfühlen durfte. Spielerisch ist mir sofort aufgefallen, dass die Mannschaft vom Niveau her sehr ausgeglichen besetzt ist. Mir hat es in jedem Fall von Anfang an sehr viel Spaß gemacht mit den Mädels zu spielen.

Lilith Knauf (li.) entwickelt aus der Zentrale heraus viel Torgefahr und weiß das Leder gut abzuschirmen.
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Nach dem Abstieg aus der Bezirksoberliga übernahm Matthias Hornung das Traineramt und brachte den Erfolg zurück. Wie ist Ihr Eindruck?
Lilith Knauf: Ich empfinde ihn als sehr kompetent mit einem großen Fachwissen. An der Seitenlinie ist er zwar oft impulsiv, aber vom Typ her einfach ein angenehmer Charakter. Er vermittelt uns eine klare Spielidee, die er uns in jedem Training versucht nahezulegen.

Nun wartet mit der SpVgg Ebing, der sicherlich dickste Brocken auf Ihr Team. Erwarten Sie da schon eine Vorentscheidung?
Lilith Knauf: Wir schauen grundsätzlich von Spiel zu Spiel und versuchen jeden Sonntag drei Punkte mitzunehmen. Da ich den Gegner nicht kenne, gehe ich auch sehr unvoreingenommen in die Partie. Ich weiß, was mein Team kann und bin zuversichtlich, dass wir ein gutes Spiel abliefern und zeigen werden, warum wir da oben mitspielen.

Dennoch ist es ohne Zweifel eine besondere Begegnung – nicht zuletzt aufgrund der tabellarischen Situation.
Lilith Knauf: Man spürt auf jeden Fall ein Kribbeln im Vorfeld. Die Stimmung ist ein bisschen anders als sonst, aber sehr positiv. Es herrscht große Vorfreude. Grundsätzlich wollen wir uns  nicht so sehr mit dem Gegner beschäftigen, sondern unser Spiel machen.

Haben Sie in der kurzen Zeit schon Ihre Rolle in der Mannschaft gefunden?
Lilith Knauf: In Sillenbuch habe ich meist nur auf der rechten Außenbahn gespielt. In Bamberg war ich in drei Spielen Sechser, Zehner und Sturmspitze (lacht). So ganz genau weiß ich noch nicht, wo mein Platz ist, aber ich würde gerne offensiv spielen und nehme die Herausforderung an, auf neuen Positionen zu spielen. Ich bin in jedem Fall bereit, mit dem Team und dem Trainer daran zu arbeiten.

Das gelingt Ihnen schon recht gut. Vier Spiele und sechs Tore sprechen eine deutliche Sprache…
Lilith Knauf: Für mich ist es schon eine Herausforderung in der Mitte zu spielen. Bisher hatte ich eine Linie, an der ich mich orientieren konnte. Jetzt kann ich allerdings mehr Zug zum Tor  entwickeln und freue mich, wenn ich vorne ein bisschen wirbeln darf. Wer die Tore letztlich macht, ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal.

Stichwort Meisterschaft. Vorentscheidung Nein, aber richtungsweisen schon?
Lilith Knauf: Bis jetzt war die Meisterschaft intern noch kein großes Thema. Auch nach diesem Spiel geht die Saison noch einige Wochen. Selbst mit einem Sieg hätten wir noch nichts erreicht, denn auch die vermeintlich leichten Gegner können einem in dieser Liga Sorgen bereiten. Da muss man sich jeden Punkt und jeden Sieg erarbeiten. Richtungsweisend ist das Spiel aber sicherlich schon.

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Steckbrief L. Knauf

Lilith Knauf
Spitzname
Limit
Alter
29
Geburtsort
Filderstadt
Wohnort
Bamberg
Nation
Deutschland
Größe
168 cm
Beruf
Studentin
Hobbies
Bouldern, Volleyball, Snowboarden, Cello spielen
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
offensives Mittelfeld


Tabelle Bezirksliga

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
13
49:6
37
3
12
37:10
28
4
12
25:27
19
5
13
23:31
16
6
13
21:27
13
7
13
14:26
13
8
13
11:35
11
9
12
9:29
8

Das Hinspiel

SpVgg Ebing: Merzbacher 3,5, Sterzl 2,0, Tscherner 2,0, Trautmann 2,5, Seelmann 2,0, Eiermann L. 2,0, Trautmann L. 2,0, Herbst 1,5, Lieder 2,0, Zahn 2,5, Grottke 3,0 / Fleischmann, Martin, Schlund 2,5 (33.)
TSG 05 Bamberg: Bertelmann I. 2,5, Stöcklein 3,0, Staudt 3,0, Brendel 3,0, Gallenz 3,0, Mc Kinney 3,0, Kriegner 3,5, Tauber H. 3,5, Schramm 3,5, Röder L. 2,5, Pinho Barros 3,5, Meckelholt 3,0 (38.)
Tore: 0:1 Tauber H. (21.), 1:1 Eiermann L. (39.), 1:2 Pinho Barros (43.), 2:2 Lieder (70.)
Gelbe Karten: - / Pinho Barros - Halten/Trikotziehen (43.)
Zuschauer: 50 | Schiedsrichter: Carlos Brodmerkel (ASV Viktoria Bamberg e.V.) 2,5

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