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Artikel veröffentlicht am 19.04.2016 um 19:30 Uhr

Mr. Right für Walsdorf?!: Weiblich, attraktiv, motiviert sucht... Trainer

Die Damen des SV Walsdorf zählen im verflixten siebten Jahr längst zum festen Inventar der Bezirksliga und beenden ihre Spielzeiten regelmäßig unter den Top-Teams. Da Matthias Schramm im Sommer sein Traineramt zur Verfügung stellt, suchen die Frauen nun einen legitimen Nachfolger - und das auf eine äußerst sympathische Weise…

Von Bernd Riemke

Baureis, immer wieder Baureis. Armin Baureis schien lange Jahre der EINZIGE für die kickenden Frauen des SVW zu sein. Mister Walsdorf führte die Damen auf Anhieb in die Bezirksliga und dort sukzessive ins Vorderfeld der Liga. Sein zweiter Rücktritt im Sommer 2014 war schließlich endgültig. Matthias Schramm übernahm das Zepter und führte die blau-weißen prompt zum größten Erfolg der jüngeren Vereinsgeschichte – Vizemeisterschaft in der Bezirksliga. Nach zwei Spielzeiten ist für den 37-Jährigen jedoch im Sommer 2016 Schluss. „Wir hätten gerne weiter mit ihm gearbeitet, doch Matthias Schramm wird in der kommenden Serie eine Herrenmannschaft im Kreis Bamberg übernehmen“, so Abteilungsleiter Jochen Gräbner über das Ausscheiden des aktuellen Übungsleiters. Dieser steht mit seiner Mannschaft wenige Spieltage vor Saisonende auf dem dritten Rang. Doch auch wenn der Aufstieg in der laufenden Serie kein Thema mehr sein dürfte, so hinterlässt Schramm eine vollkommen intakte Mannschaft. „Nicht nur der Erfolg spricht für sich. Wir bewerten seine geleistete Arbeit absolut positiv und wünschen ihm für seine neue Herausforderung alles Gute“, lobt Gräbner den scheidenden Coach. Gespräche mit potenziellen neuen Kandidaten wurden in den letzten Wochen bereits einige geführt. Der Richtige war jedoch noch nicht dabei. Grund genug für die „Trainerfindungskommission“, andere Wege zu beschreiten. Das Anforderungsprofil für den künftigen starken Mann ist jedenfalls klar umrissen.

Zwischen Abschminktüchern und Blasenpflastern

Ein Verein – dreißig Frauen, heißt es in dem schriftlichen Pamphlet, das der anpfiff.info-Redaktion vorliegt. „Klar, dass bei diesen Schlagwörtern einige (Männer)Herzen höher schlagen“, so der weitere Wortlaut, der jedoch ebenso deutlich auf den Punkt bringt, dass der RICHTIGE für die kickenden Ladies im idyllischen Walsdorf nahe den Ausläufern des Steigerwaldes noch fehlt. „Frauen sind wählerisch“, weshalb der neue SVW-Trainer im Umgang mit dem Ball mindestens genauso versiert sein sollte wie im Umgang mit den Frauen. In dieser Hinsicht sollten Abschminktücher keine Aversion hervorrufen, Taschentücher auch am Spielfeldrand immer griffbereit sein und Blasenpflaster ohnehin zur Standardausrüstung des passenden Trainer-Gegenstücks gehören. Wenn dieser Mr. Right dann noch ausreichend Zeit mitbringt, sich am Wochenende um eine Schar top-motivierter Fußballerinnen zu kümmern und unter Umständen aufkommende hitzige Diskussionen mit einem charmanten Lächeln förmlich in Luft auflösen kann, dann steht einem Engagement beim SV Walsdorf nichts mehr im Wege.

Wer kann da schon widerstehen, wenn die Damen des SV Walsdorf ihren Richtigen suchen?

anpfiff.info

Eckla-Meister gesucht

Für den nicht zu unterschätzenden Aufwand wird der neue Trainer freilich fürstlich entlohnt. Ob die „attraktive Vergütung“ jedoch auf finanzielle Anreize abzielt oder doch vielmehr darauf, dass die jungen Damen auch in Trikot und Stutzen eine reizvolle Figur abgeben, ist dem Trainergesuch nicht eindeutig zu entnehmen. Womöglich rückt der monetäre Aspekt hinsichtlich der großartigen Bewunderung, die die Damen ihrem neuen Übungsleiter versprechen, ohnehin in den Hintergrund. Außerdem bieten die Walsdorferinnen zweimal pro Woche ein unterhaltsames Abendprogramm (=Trainingseinheiten), gemeinsame Wochenendaktivitäten (= Pflicht- oder Freundschaftsspiele) sowie jeweils eine gehörige Portion Motivation und Ehrgeiz. „Ab und an sind wir auch dazu bereit, uns auf ein bis zwei alkoholische Erfrischungsgetränke einzulassen“, betonen die Damen, dass sie außerhalb des grünen Rasens weit mehr zu bieten haben als die perfekte Fönwelle oder einen glanzvollen Teint.

Mittelfristig aufsteigen

Rein sportlich ist die positive Entwicklung der letzten Jahre unverkennbar. Dass es auch 2015/16 wohl nicht mit dem ganz großen Wurf in Sachen Aufstieg klappen wird haben sich die Spielerinnen nach den beiden torlosen Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten aus Ebing und Bamberg selbst zuzuschreiben. „Die Mädels haben aber durchaus Ambitionen und wollen mittelfristig den Aufstieg packen“, so Abteilungsleiter Gräbner, der sich einen Trainer wünscht, der die Spielerinnen mit fachlicher Kompetenz weiter entwickelt. Umfangreiche Vorerfahrungen sind dazu nicht zwingend notwendig. „Das kann auch ein Neueinsteiger sein, der sich das zutraut und der Aufgabe stellen möchte“, so Gräbner abschließend. Immerhin nimmt der SV Walsdorf mit zwei Frauen-Mannschaften am Spielbetrieb teil und das wird auch in der kommenden Spielzeit so bleiben. Zwar mangelt es aufgrund fehlender Juniorinnen-Teams aktuell ein wenig am eigenen Nachwuchs, doch auch daran wird in der umtriebigen Vereinsführung gebastelt. Beim SVW sind neue Spielerinnen jeden Alters grundsätzlich herzlich Willkommen – ein neuer Trainer ebenso. Der wiederum wäre fortan Teil eines zweifelsohne besonderen Ganzen und könnte sich mit dem Aufstieg in die Bezirksoberliga wohl auf Anhieb unsterblich machen…