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Artikel veröffentlicht am 06.10.2015 um 20:00 Uhr

Erleichterung bei Mainauen: "Ich habe die Jungs richtig heiß gemacht"

Der erste Dreier für die JFG Mainauen Bayreuth in der U19-Kreisliga ist da. Mit einem Blitzstart wurden die Hollfelder Jungs in den ersten Minuten regelrecht überrollt und damit die ersten Zähler auf das Konto der Wagnerstädter gezaubert. Coach Martin Degelmann atmet jetzt auf und hofft, dass ihm eine Zitterpartie wie in der Vorsaison erspart bleibt.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Da haben sich irgendwann Grüppchen gebildet, es ist Unruhe aufgekommen und ein Teil der Spieler hat dann die Lust verloren," hat Martin Degelmann wenig Positives aus der vergangen Serie zu berichten. Da war klar, dass der Klassenerhalt nur mit Ach und Krach zu schaffen war, was dem Übungsleiter einiges an Nervenkraft gekostet haben dürfte. Zudem machte die schlechte Stimmung sicherlich auch die Integration der zahlreichen Flüchtlinge im Team nicht einfacher. Als man sich dann hauchdünn gegen die punktgleichen Zapfendorfer durchsetzen und die Kreisliga halten konnte, weil man dern direkten Vergleich für sich entschieden hatte, kreisten im Kopf des Mainauen-Trainers zunächst einmal Rücktrittsgedanken. "Ich habe mich dann doch entschieden, weiter zu machen, weil es im Grunde genommen jetzt eine ganz andere Mannschaft ist," begründet Martin Degelmann den Schritt, den A-Junioren der JFG Mainauen Bayreuth weiter die Treue zu halten.

Lange hat Martin Degelmann warten müssen, bevor er seine Schützlinge wieder herzen konnte.

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Lange Zeit des Wartens

Auch in diesem Jahr werden bei der Jugendfördergemeinschaft mit dem Stammvereinen Saas und Sportring Bayreuth sowie dem SV Heinersreuth mehrere Flüchtlinge eingebaut. Doch die mitunter recht talentierten Jungkicker, die wesentlich besser als ihre Vorgänger die deutsche Sprache beherrschen, mussten sich zunächst in Geduld üben. Beim Passantrag, bei dem über die FIFA recherchiert wird, lag auch hier erst nach 30 Arbeitstagen die Spielgenehmigung vor. Damit ist es auch zu erklären, dass trotz guter Vorbereitung, bei der meist etwa 17 Junioren des 24-köpfigen Kaders beim Training aufgekreuzen, der Saisonstart recht bescheiden ausgefallen ist. "Gegen Giechburg war definitiv mehr drin. Wir hatte nach dem Rückstand eine hundertprozentige Torchance nicht genutzt und dann auch noch einen Freistoß an die Latte genagelt. Aber nach einem blöden Strafstoss gegen uns sind wir innerhalb von acht Minuten eingebrochen," moniert der JFG-Coach. Doch auch die Partie bei der JFG Hummelgau, bei der ein einheimischer Betreuer zur Pfeife greifen musste und Martin Degelmann sich über die Schiedsrichterleistung "lieber nicht äußern möchte", ging man leer aus. Und nach der 4:0-Niederlage gegen die JFG Fichtelgebirge, als der verhinderte JFG-Trainer durch seinen zweiten Mann, Michael Pöhner, vertreten wurde, gab es erneut nichts zu erben. Damit stand man vor dem Duell mit Aufsteiger Hollfeld schon etwas mit dem Rücken zur Wand.

Die neue Mainauen-Elf, die mit der Vorjahresmannschaft fast nichts mehr gemeinsam hat.

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Mit Vollgas ins Getümmel

"Ich habe vor dem Spiel wenig schmeichelhafte Aussagen über die Mannschaft mal an die Wand der Kabine gepostet," verrät Degelmann sein Erfolgsgeheimnis bei diesem wichtigen Match. Das löste bei seinen Schützlingen einen kleinen Tsunami aus, während sich der Gegner noch im Tal der Ahnungslosen befand. Als es dann innerhalb der ersten fünf Minuten gleich zweimal im Hollfelder Kasten einschlug, ahnten die Gäste wohl auch, dass es kein normales Spiel sein würde. Dennoch kamen sie durch den Anschlusstreffer vor der Pause wieder ins Spiel zurück, mussten sich aber an diesem Tag den erstmals komplett angetretenen Mainauen-Jungs beugen, die zudem auch noch zwei Aluminiumtreffer zu verzeichnen hatten. "Natürlich war das für das Selbstvertrauen sehr wichtig. Jetzt hoffen wir, gegen Kirchenlaibach nachlegen zu können," zeigt sich Degelmann erleichtert. Mit dem reaktionsschnellen Keeper Nico Schmidt, der letztes Jahr noch in der C-Jugend gehalten hat, besitzt er einen sicheren Rückhalt. Und auch die Vierekette mit Taktgeber Sven Timpel stimmt, wobei mit sechs Verteidigern auch Ausfälle verkraftet werden können. Im Mittelfeld sorgt dagegen der ballsichere und torgefährliche Frederick Robinsyn für viel Betrieb und wird vom pfeilschnellen Niklas Hüsam auf der Außenbahn unterstützt. Vorne gibt es dannn noch den uneigennützigen Abdusalam Omer, der sich zuletzt als Vorbereiter hervortat. "Das Potential ist da. Jetzt gilt es, an der Feinabstimmung wie dem Stellungsspiel zu feilen," gibt der Mainauencoach die Richtung für die nächsten Woche vor. Das Wort "Blinsentruppe", das vor der letzten Partie an der Wand geprangt haben soll, dürfte dann endgültig abgehakt sein.