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Artikel veröffentlicht am 05.06.2015 um 15:00 Uhr

"Ditsch" beim Bärennachwuchs: Erfolgreicher TSV-Kampf um die Jugend

Es sah nicht gut aus mit dem älteren Bindlacher Nachwuchs. Doch mit dem ehemaligen Kanzer und Eintrachtler Dietmar "Ditsch" Opitz setzte ein Aufschwung ein, der dafür sorgte, dass man beim Unterbau des Bezirksligaabsteigers die beiden oberen Altersklasse besetzten konnte. Dennoch bleibt auch die Zukunft bei den Bären schwierig.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Eigentlich wollte ich ja meine Ruhe. Aber dann hat mich der Benno Gräf angesprochen, ob ich nicht wieder etwas machen will und schließlich habe ich eingewilligt, die Bindlacher A-Jugend zu übernehmen," erzählt Dietmar Opitz, in Fußballkreisen auch unter "Ditsch" bekannt. Doch nach der Zusage folgte der erste große Schreck. "Wir hatten am Anfang nur vier oder fünf B-Jugendliche und acht A-Junioren", so der neue Jugendcoach. Eigentlich zu wenig für ein Team, geschweige denn für zwei Mannschaften in jeweils einer Altersklasse. Doch da hatte er nicht mit dem Organisationstalent seiner neuen Schützlinge gerechnet. Hier einen Kumpel angesprochen, dort Überzeugungsarbeit geleistet. Schließlich standen 19 Junioren auf dem Papier, mit denen man planen konnte, wenn sie zuverlässig waren. "Es war Wahnsinn, wo die überall herkamen. Ein Spieler ist in Harsdorf zu Hause und zwei Jungs kamen sogar mit dem Zug aus Kirchenlaibach," so der Bindlacher Coach. Allerdings war nicht jeder Fußballer willkommen: "Zwei Chaoten habe ich gleich wieder heim geschickt. Die hätten nicht reingepasst und mir den ganzen Laden durcheinander gebracht," so der aktive Schiedsrichter.

Kümmert sich jetzt um den Bindlacher Nachwuchs: Dietmar "Ditsch" Opitz

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Harte Aufbauarbeit

"Es waren natürlich auch Spieler dem Ruf gefolgt, die noch blutige Anfänger waren. Die hatten natürlich erst mal die Ferse vorne, wie man so sagt. Doch er war erstaunlich. Die kreuzten bei jedem Training auf. Dann habe ich sie öfters zur Seite genommen und mit ihnen viel Ballannahme und Passspiel geübt und so sind die immer besser geworden," berichtet der 53-jährige, ehemalige Kanzer von seiner Aufbauarbeit. Beim gemeinsamen Training der ältesten beiden TSV-Nachwuchsteams konnte er zudem auf die Unterstützung der B-Jugendtrainer Alexander Masel und Max Opel. "Zunächst hatte ich mir gedacht, mein Gott, was habe ich mir da bloß angetan. Doch dann lief das richtig gut und die Jungs haben klasse mitgezogen," lobt Ditsch seine Schützlinge. Viele Jungs waren am Wochenende zudem doppelt im Einsatz, dazu zwei- oder dreimal Traing pro Woche. Das hatte sich auch in den Ergebnissen niedergeschlagen und besonders die B-Jugend hat einen ordentlichen Satz nach vorne gemacht. Bei den A-Junioren lief es dagegen nicht so rund, aber der Grund dafür ist eher erfreulich. Mit Keeper Andreas Reis, Nico Brendel und Dominik Bernet haben drei Kicker bereits beim Bezirksliga- und Kreisklassenteam der Herren reingeschnuppert. Auch mit der Unterstützung aus dem Umfeld ist Dietmar Opitz zufrieden. "Viele Eltern sind ja normalerweise froh, wenn die Jungs in diesem Alter aus dem Haus sind. Bei uns war das Gegenteil der Fall und die Burschen sind beispielsweise von Neudrossenfeld regelmäßig zum Training gebracht worden."

Benno Graef (in weiß) übernimmt nicht nur als Spielführer, sondern auch bei der Jugendarbeit Verantwortung im Verein.

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Zerstückelter Spielplan

Auf wenig Gegenliebe beim ehemaligen Eintracht-Trainer stiess die Ansetzung der Punktspiele seiner Truppe. "Da hast du zwei Spiele, dann vier Wochen Pause, dann noch einmal drei Partien und dann wieder drei Wochen Pause. Wie sollst du da die Buben an einen Rythmus gewöhnen," erzürnt sich der Jugendcoach. Freilich wurde die Situation durch den Rückzug der Trockauer und Warmensteinacher Nachwuchsteams noch verschärft. Und bei nunmehr sieben verbliebenen Mannschaften, darunter die außer Konkurrenz kickende Zweite der JFG Jura Oberfranken Hollfeld, ist es natürlich schwer, die Spannung hoch zu halten. Dennoch macht Dietmar Opitz die Arbeit mit dem Bindlacher Nachwuchs richtig Spaß und da war der Schritt, auch für die nächste Saison seine Zusage zu geben, eigentlich nur Formsache. Da stellt sich die Situation dann aber etwas anders dar. "Unsere beiden B-Jugendtrainer stehen aus beruflichen bzw. familiären Gründen künftig leider nicht mehr zur Verfügung. Wir werden mit den acht Leuten, die raus kommen, dann nur noch eine A-Jugend stellen können. Mein Wunsch wäre es aber, in der nächsten Serie mal im oberen Drittel mitspielen zu können," lässt der bekannte Übungsleiter für die nahe Zukunft wissen.