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Artikel veröffentlicht am 23.01.2008 um 17:27 Uhr

Entweder-Oder mit Benny Iskra: "Wehe, einer klaut meine Schokolade!"

Als die SG Roßdorf nach dem Abstieg aus der Kreisklasse im Sommer 2005 am Boden lag kam Benny Iskra. Nach einem Jahr des "Wiederaufbaus" geht es seither stetig bergauf. Sein Wechsel zu den Grün-Weißen kam schon damals nicht von ungefähr, wie der Spielertrainer im anpfiff-Gespräch erklärte.

Von Bernd Riemke

"Manchmal hört man mich im ganzen Dorf!" SG-Spielertrainer Benny Iskra.

anpfiff
Spielertrainer oder Trainer?
Weil ich selber gerne Fußball spiele, bin ich auch gerne Spielertrainer. Es kommt natürlich immer auf die Position an. Als Libero hat man das Spiel vor sich, derzeit bin ich jedoch im Sturm, da sieht man natürlich nicht alles und ist zwangsläufig auf die Hilfe des Spielleiters angewiesen. Ich bin aber auch Trainer der C-Jugend und kann mir gut vorstellen, auch weiterhin als Trainer zu arbeiten. Man hat von außen natürlich besser die Möglichkeit einzuwirken.

Ruhiger Vertreter der Zunft oder Irrwisch am Spielfeldrand?
Ich bin eigentlich eher ruhig und versuche positiv auf die Spieler einzuwirken. Wenn ich etwas aufs Spielfeld rufe, dann meist taktische Umstellungen. Bei Halbzeitansprachen habt man mich allerdings auch schon im ganzen Dorf gehört. Die Spieler wachzurütteln ist manchmal nicht verkehrt. Nach solch kurzen heftigen Ansprachen versuche ich aber wieder sachlich und fachlich zu werden.

Wandervogel oder Vereinstreue?
Obwohl das als Spieler anders war bin ich als Trainer eher vereinstreu. Ich bevorzuge Vereine, bei denen man etwas erreichen und Neues aufbauen kann. Die DJK Stappenbach habe ich mit 150 Gegentoren als Tabellenletzten übernommen und in die Kreisklasse geführt. In Roßdorf ist es ähnlich. In drei Jahren mussten wir 16 neue Spieler einbauen. Das ist nicht immer leicht, aber ich bin niemand der den kurzfristigen Erfolg von heute auf morgen sucht.

Also weiterhin A-Klasse 2009 oder neue Herausforderung?
Ich habe in Roßdorf bereits zugesagt. Das Umfeld ist optimal, geradezu gigantisch. Alles was für die Mannschaft getan werden kann, wird dort von den Verantwortlichen auch getan.

Sie sind inzwischen 36 Jahre alt. Würzig mit 40 oder bald Fußballrentner?
So lange es vom Läuferischen her geht, gebe ich meinen Platz nicht freiwillig her. Sobald junge Spieler nachrücken und sich auch durch Trainingsfleiß aufdrängen trete ich gern beiseite, aber so lange ich der Mannschaft noch helfen kann, werde ich weiterspielen.


	"So lange es noch geht" macht sich Benny Iskra (liegend) gerne den Hosenboden für seinen Verein schmutzig.
	anpfiff

Und nach dem Spiel? Weißbier oder Cola?
Spezi. Ich trinke ganz selten Alkohol. Bier eigentlich überhaupt nicht. Wenn dann höchstens mal Jägermeister.

Sie haben kroatische Eltern. Südländisches Temperament oder fränkische Gelassenheit?
Fränkische Gelassenheit. Aus der Ruhe bringt man mich nur, wenn einer meine Schokolade klaut. Ich esse jeden Tag ein bis zwei Tafeln Milka Noisette.

Ihr Stürmer Ralph Zall oder das Gunzendorfer Talent Michael Nüßlein?
Ralph Zall. Er ist menschlich absolut top und fußballerisch einer der Besten, die ich bislang gesehen habe. Schon im Aufstiegsjahr in Stappenbach hat er in meiner Mannschaft 47 Tore geschossen.

Die Torhüterfrage: Robert Wagner oder Michael Bergmann?
Michael Bergmann. Er hat sich kurz vor der Wechselfrist im Training das hintere Kreuzband gerissen. Mein Freund Robert Wagner hat innerhalb von einer Minute zugesagt, dass er uns hilft bis Micha wieder fit ist. Dann tritt er freiwillig zurück und lässt Michael Bergmann wieder spielen. Von Roberts Seite aus war sein Engagement ein echter Freundschaftsdienst für den ich ihm sehr dankbar bin. Menschlich sind beide absolute Granaten!