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Artikel veröffentlicht am 16.02.2013 um 21:00 Uhr

Harmonische Bezirksligatagung: Kritische Untertöne trüben das Gesamtbild

Erstmals nach der Ligareform trafen sich die Vertreter beider oberfränkischer Bezirksligen auf der gemeinsamen Wintertagung im Sportheim des SSV Kasendorf. Und dabei ging es erfreulich harmonisch zu. Nur kleine kritische Untertöne trüben das Gesamtbild ein wenig.

Von Andi Bär

Für die kritischen Untertöne sorgen Bezirksschiedsrichterobmann Siggi Brehm (Kemmern) und Bezirkssportgerichts-Beisitzer Rainer Cyris, die das Verhalten der Vereine im allgemeinen gegenüber Schiedsrichtern aufs Schärfste kritisierten. "Das Verhalten gegen Schiedsrichter ist noch tiefer in den Keller gerutscht als bisher schon" fand Cyris in seiner ansonsten gewohnt humorvollen Rede deutliche Worte, die auch Siggi Brehm fand. Der appellierte vor allem an die Vereine und ihre Verantwortung gegenüber Kindern. "Das moralische Bewusstsein muss geschärft werden" fordert er nicht nur von Eltern und erziehenden Personen sondern auch von den Vereinen ihren Teil. "Es besteht Handlungsbedarf. Und zwar dringend!" so Cyris abschließend. Ein Blick auf den Strafenkatalog verrät einiges: Obwohl die Bezirksoberliga weggefallen ist, hat das BSG um Andreas Träger-Leffer mit 139 nur 28 Fälle weniger verhandeln müssen. Besonders auffällig dabei: In der Bezirksliga 2 waren schon nach vier Spieltagen 10 rote Karten zu verzeichnen. Böser Bube dabei der VfB Kulmbach mit insgesamt acht Platzverweisen, dicht gefolgt vom Kulmbacher Nachbarn TSC Mainleus. In der Bezirksliga 1 bildet der SV Dörfleins mit drei tiefroten Karten das Schlusslicht. Apropos Kulmbach: Auch der dritte Vertreter aus dem Kreis der Bierstadt, der TSV Neudrossenfeld macht negativ von sich reden: Vier von insgesamt acht Meldungen gehen auf das Konto der Landesligareserve. Getoppt wird das noch vom FC Coburg, der gleich fünf Meldungen hinnehmen musste. Insgesamt mussten die Vereine fast 6900 Euro an Strafen an den Verband berappen - über 600 Euro mehr. Und das trotz nur noch 36 statt 54 unter BSG-Verwaltung stehender Clubs.

Die Funktionärsriege um Bezirksspielleiter Günter Hahn (links), Siggi Brehm und Thomas Unger (mitte) lauscht den einleitenden Worten von SSV-Vorstand Volker Täuber (rechts).

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Erfreuliches bietet der Blick auf die Zuschauertabelle, in der die Bezirksliga 1 deutlich besser dasteht als das Pendant aus dem Osten. Fast 9000 Besucher mehr verbuchte die westliche Liga.

Patrick Garbe, U30-Mitglied des Bezirksvorstandes, hatte viel zu erklären aber wenig Ärger mit "seinen" Vereinen.

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Breiten Raum bei der Tagung nahm der Blick in die Zukunft ein. "Eine 20er-Liga ist absehbar" blickte Bezirksspielleiter Günter Hahn nach vorne. Mit dem FC Oberhaid (Landesliga Nordwest) steht ein Absteiger quasi fest, Thiersheim, Röslau und Burgkunstadt in der Landesliga Nordost hängen tief im Abstiegskampf verwurzelt. Der Start der nächstjährigen Liga wurde von den Vereinen einstimmig auf 26. Juli gewünscht. Demnach stehen zwei englische Wochen an. Zuvor wird es noch spannende Tage geben, wenn die Relegation ansteht und erstmalig der oberfränkische Bezirksmeister ausgespielt wird. Das Relegationsspiel wird dabei letztmals auf neutralem Boden ausgetragen. Ab der Saison 2013/2014 wird im Europacupmodus gespielt (28.5/30.5.2014).

Elektronischer Spielbericht kommt

Einstimmig beschlossen die Vereine die Einführung des elektronischen Spielberichtes, der sich bis hin zur Landesliga längst bewährt hat. Nur kleinere, meist technische Fragen, musste Referent Patrick Garbe erläutern. Am Ende herrschte klare Einigkeit darüber, dass die Einführung sinnvoll ist. Im übrigen: Wie BSL Hahn erläuterte, würde die Einführung über die Köpfe der Vereine hinweg nicht erfolgen können. Wenn 20 Prozent der Clubs die Einführung abgelehnt hätten, käme die Neuerung nicht. Schon am nächsten Wochenende, wenn die ersten Spiele in den Ligen terminiert sind, soll der ESB erstmals in Einsatz kommen. Der endgültige Spielplan wird am Montag stehen: Bis dahin sind noch kostenfreie Änderungen bei der Spielleitung seitens der Vereine einzureichen.