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Artikel veröffentlicht am 17.03.2011 um 14:00 Uhr

Haarbrücken – Neuses: Abstiegskampf pur!

Abstiegskampf pur! Mit zwei Worten ist gesagt, was die Zuschauer am Sonntag beim anpfiff-Topspiel in der Kreisklasse 1 zwischen dem FC Haarbrücken und dem FC Fortuna Neuses erwartet. Beide Mannschaften brauchen Siege, um ihre Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Die Gäste stehen dabei nach dem verpatzten Auftakt aus der letzten Wochen sogar noch ein wenig mehr unter Druck. Für sie ist die Partie fast schon ein Endspiel, während die Gastgeber ihren Aufwärtstrend vom überraschenden Sieg in Dörfles fortsetzen wollen. Ob es gelingt? anpfiff ist live dabei und berichtet ausführlich und exklusiv.

Von Marco Heumann

Ausgangslage

Start mit Dreier: Hans-Peter Lerner.

anpfiff.info

Mit gerade einmal sechs Zählern und nur einem Dreier in 17 Begegnungen steht der FC Fortuna Neuses am Tabellenende der Kreisklasse 1. Die mit einer guten Vorbereitung geweckten leisen Hoffnungen, dass „Wunder Klassenerhalt“ stemmen zu können, erlitten beim 0:6-Heimdebakel gegen den TSV Oberlauter einen mehr als empfindlichen Dämpfer. Aktuell beträgt der Rückstand auf den Relegationsrang bereits sieben Zähler. Nur wenn schnell die Wende gelingt, kann der Anschluss an die direkten Kontrahenten gehalten werden. Ein Sieg am Sonntag ist für die Mannschaft von Trainer Oldie Norbert Sauer, der in der Winterpause das Amt vom zurückgetretenen Reiner Eichhorn übernahm, eigentlich Pflicht. Allerdings gab es auswärts bisher keinen Sieg, aber in neun Begegnungen schon acht Niederlagen – der letzte Platz in der Auswärtstabelle der Liga.
Den nimmt im Heimtableau der Kreisklasse 1 der FC Haarbrücken ein. In sieben Begegnungen auf eigenem Platz gab es erst einen Dreier für die Mannschaft von Hans-Peter Lerner. Am Sonntag soll der zweite folgen. Der Aufsteiger setzt dabei auf eine Mischung aus Aufbruchstimmung nach dem überraschenden 3:2 beim TSV Dörfles-Esbach und mehr Routine im jungen Kader, durch im Winter reaktivierte Spieler. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt hat mit dem dritten Saisonsieg in jedem Fall neue Nahrung bekommen. Der Rückstand auf den rettenden Platz 13 beträgt durch den gleichzeitigen Erfolg des direkten Kontrahenten TBVfL Neustadt-Wildenheid II zwar immer noch zwei Punkte, dafür ist man bis auf fünf Zähler an den TSV Mönchröden II herangerückt.

Das Hinspiel

Neuseser Leistungsträger: Nikolaj Lohrer.

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1:1 hieß es Ende August nach einem „kampfbetonten Kellerduell“ (O-Ton Spielbericht). Ein Resultat, das für beide eigentlich zu wenig war und auch am Sonntag weder Haarbrücken noch Neuses helfen würde. Im Hinspiel erzielten Patrick Stürmer mit einem Fernschuss vor der Pause zur Haarbrückener Führung und Tim Truckenbrodt nach einem Eckball die Treffer. Klare Torchancen blieben – von einer Drangphase des FC Fortuna Neuses kurz nach der Pause einmal abgesehen – Mangelware. Die Heimelf agierte oft zu hektisch und ungenau im Aufbau, während die Gäste ihr Heil vor allem in Distanzschüssen suchten, die, von Patrick Stürmers Treffer einmal abgesehen, ihr Ziel verfehlten oder den Neuseser Keeper vor keine größeren Probleme stellten.

Die aktuelle Form

Mit einer deutlichen Niederlage (Neuses) und einem überraschenden Auswärtssieg (Haarbrücken) starteten die Kontrahenten ins Punktspieljahr 2011. Wie sie dabei in Form waren. anpfiff bat den Keeper des TSV Oberlauter René Wicht und den neuen Co-Trainer des TSV Dörfles-Esbach Benjamin Schmidt, um eine kurze Analyse der Abstiegskämpfer.

René Wicht über den FC Fortuna Neuses: „Nachdem die Fortunen in der Vorbereitung mit teilweise guten Resultaten auf sich aufmerksam gemacht hatten und auch einige neue Spieler geholt haben, war ich von ihrer Leistung enttäuscht. Sie haben sich wie ein Absteiger präsentiert. Das Resultat ging auch in dieser Höhe in Ordnung. Nach vorne ging bei Neuses kaum etwas. Sie hatten 90 Minuten lang eigentlich keine klare Torgelegenheit und kaum Schüsse auf meinen Kasten. Die Abwehr wirkte unsicher, auch und vor allem im Aufbauspiel. Wenn Haarbrücken da konsequent draufgeht, werden sie Chancen bekommen. Auffälligster Spieler bei den Fortunen war Nikolaj Lohrer als Sechser. Er ist der Kopf des Teams und einer der wenigen Akteure, die auch versuchen, Akzente zu setzen. Er hat auch nie aufgesteckt.“

Benjamin Schmidt über den FC Haarbrücken: „Der FC hat gegen uns sehr einfach, aber auch sehr effektiv gespielt. Sie sind mit der nötigen Aggressivität in die Zweikämpfe gegangen und waren sehr, sehr laufstark. Meistens haben sie versucht, mit langen Bällen auf die beiden Stürmer das Mittelfeld schnell zu überbrücken. Der reaktivierte Ragnar Rausch und Sascha Sollmann haben die Bälle immer wieder gut behauptet und sich Chancen erspielt. In der Defensive spielt der erfahrene Norbert Wachsmann einen Libero, der mit viel Ruhe und Übersicht nicht nur seine Abwehr dirigiert, sondern auch das Spiel nach vorne antreibt. Keeper Nikolai Zintl gehört sicher zu den besseren Torhütern der Kreisklasse. Sollten die Harrbrückener immer mit dieser Aggressivität und Laufbereitschaft zu Werke gehen, dann traue ich ihnen zumindest den Klassenerhalt zu, immer vorausgesetzt, sie bleiben von schweren Verletzungen ihrer wichtigen Spieler verschont.“