Stöppach-Haarth - Untersiemau: Ein heißer Gemeindetanz - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.10.2010 um 16:00 Uhr
Stöppach-Haarth - Untersiemau: Ein heißer Gemeindetanz
Es hat immer seine Reize, wenn Klein auf Groß trifft. In diesem Fall ist die Fusionself aus den 410 bzw. 460 Einwohner zählenden Gemeindeteilen Stöppach und Haarth Gastgeber für die Elf aus dem mit 1500 Einwohnern vergleichsweise großen Hauptort der Gemeinde Untersiemau. Tabellarisch stellen sich die Kräfteverhältnisse jedoch anders dar. Die drittplatzierte Germania startete besser als der Tabellenachte TSV Untersiemau. Dieser gewann jedoch die beiden letzten Derbys 2008/09 noch in der Kreisklasse. anpfiff berichtet am Sonntag ab 15 Uhr aus Stöppach darüber, ob eine Liga tiefer die gleiche Elf siegen wird.
Von Andreas Schmitt
Im Vorfeld der Partie sprach die Redaktion mit den beiden Spielertrainern Martin Seitz (Stöppach-Haarth) und Ralf Baumann (Untersiemau) über das anstehende Gemeindederby und die derzeitige Situation.


Martin Seitz möchte mit der Germania so lange wie möglich vorne dran bleiben.
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Herr Seitz, Ihre Mannschaft rangiert momentan auf dem dritten Tabellenplatz. Ist diese Platzierung für Sie OK oder wäre mehr drin gewesen?
Martin Seitz (Spielertrainer SC Germania Stöppach-Haarth): Die Platzierung ist für uns OK. Am letzten Wochenende gegen Weidach (0:3) wäre zwar bei besserer Chancenverwertung ein Punkt drin gewesen und auch den verlorenen Punkten gegen Hafenpreppach (1:1) trauere ich ein wenig nach. Doch eine noch bessere Platzierung, sprich der Aufstieg, ist für uns kein Muss, da haben Teams wie Weidach, Tambach, Hafenpreppach oder Heubach vom Prinzip her viel bessere Karten. Wenn wir allerdings immer so spielen wie zuletzt gegen Weidach, können wir Zweiter werden. Wir wollen auf jeden Fall so lange wie möglich dran bleiben.

Herr Baumann, wie bewerten Sie Ihren achten Tabellenplatz?
Ralf Baumann (Trainer TSV Untersiemau): Er spiegelt unsere Leistung aus den ersten Spielen wieder, die Tabelle lügt nicht. Unser Ziel war natürlich vorne mitzuspielen. Und wir haben noch einige Partien Zeit, um zu beweisen, dass wir besser sind als wir derzeit stehen.

Herr Seitz, die anpfiff-Formtabelle der letzten vier Partien zeigt Ihr Team mit fünf Zählern nur auf dem siebten Platz – hinter dem TSV Untersiemau. Haben Sie zuletzt eine kleine Formkrise?
Martin Seitz (Spielertrainer SC Germania Stöppach-Haarth): Nun ja, vielleicht haben wir den ein oder anderen Gegner unterschätzt, auch die Einstellung und Vorbereitung war zum Beispiel gegen Heubach (2:2) nicht immer bei 100 Prozent gelegen.

Und Sie Herr Baumann, bewerten Sie es als Formanstieg, dass Ihre Elf in der Formtabelle mit sechs Zählern aus den letzten vier Spielen vor Stöppach-Haarth rangiert?
Ralf Baumann (Trainer TSV Untersiemau): Nein, wir hatten nur leichtere Gegner. In der Vorwoche konnten wir gegen den Tabellenletzten Bosporus Coburg II gewinnen (5:0). Gegen Altenstein (1:2) und Frickendorf (1:4), beides Gegner, die man eigentlich hätte schlagen müssen, hagelte es Niederlagen.


Einer der gefährlichen Untersiemauer Offensivspieler, den die Stöppacher zustellen wollen, ist Marcel Paschold (re.), der hier in der Vorsaison den Tambacher Torsten Ambrassat attackiert.
Foto: anpfiff.info

Sie sind nun beide in Ihrer zweiten Saison Trainer Ihrer Vereine. Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrem Verein bzw. Ihrem Team?
Martin Seitz (Spielertrainer SC Germania Stöppach-Haarth): Für mich ist die Germania ja nichts Neues, ich habe ja schon einmal zehn Jahre lang hier gespielt. Die Kameradschaft ist einfach top, die Jungs sind super nett. Und die Vorstandschaft ermöglicht mir ein ruhiges Arbeiten.
Ralf Baumann (Trainer TSV Untersiemau): Am meisten freut es mich als Trainer, dass ich es mit einer extrem jungen und daher sehr entwicklungsfähigen Mannschaft zu tun habe, in der einige Spieler durchaus großes Talent besitzen.

Was muss im anpfiff-Topspiel besser werden als es zuletzt der Fall war?
Martin Seitz (Spielertrainer SC Germania Stöppach-Haarth): Die Einstellung muss passen, wovon ich aber im Derby vollkommen überzeugt bin. Der Teamgeist ist bei uns top und die Jungs haben schon am Mittwoch im Training gezeigt, dass sie heiß auf die Partie sind.
Ralf Baumann (Trainer TSV Untersiemau): Wir müssen an unser Maximum kommen, was uns zuletzt nicht gelang. Wir müssen einfach konstanter unsere Einstellung zum Fußball finden, als dies zuletzt der Fall war. Das ist der Nachteil an einem entwicklungsfähigen Team. Es hat zwar viel Potential, kann dieses aber noch nicht mit einer so großen Konstanz abrufen.

Herr Baumann, Sie hatten zu Saisonbeginn einige Abgänge zu verkraften. Konnten Sie dies auffangen?
Ralf Baumann (Trainer TSV Untersiemau): Nicht ganz, wir haben sicher nicht das Leistungsvermögen wie noch in der letztjährigen Kreisklassensaison. Sebastian Böhnlein (zum SVM Untermerzbach) und Timo Hauck (TSV Neuensorg) sind kaum zu ersetzen, auch Dominik Piller, der jetzt bei unserem Kontrahenten Stöppach-Haarth kickt, war ein guter Spieler.

Inwiefern ist das Derby für Sie ein besonderes Spiel?


Für Ralf Baumann zählen auch im Derby vor allem die drei Punkte.
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Martin Seitz (Spielertrainer SC Germania Stöppach-Haarth):
Es geht darum, welcher Gemeindeclub der bessere in der A-2 ist. Wir wollen hinter dem TSV Scherneck (Kreisliga) und dem TSV Obersiemau (Kreisklasse) auf jeden Fall die Nummer 3 der Gemeinde sein und am Ende vor Untersiemau stehen. Deshalb peilen wir einen Dreier an. Alles andere wäre im Heimspiel eine Enttäuschung!
Ralf Baumann (Trainer TSV Untersiemau): Für mich hat das Spiel keinen größeren Anreiz als andere Partien, ich sehe die Derbysituation nicht so dramatisch. Die Punkte zählen für uns, da es eine Partie gegen einen Gegner unserer Kragenweite ist. Am Ende der Serie interessiert keinen mehr, ob unsere Punkte durch einen Derbysieg zustande kamen. In der Mannschaft allerdings wird natürlich schon über Kumpels von der Germania geredet, für einige meiner Akteure ist es kein normales Spiel.

Wo liegen für Sie die Stärken Ihres Gegners?
Martin Seitz (Spielertrainer SC Germania Stöppach-Haarth): Der TSV ist sicher stärker als es der Tabellenplatz aussagt. Gerade in der Offensive haben sie gute Akteure in ihren Reihen. Das Problem war bis jetzt die Disziplin, doch generell hat Untersiemau eine junge und lauffreudige Mannschaft. Uns erwartet ein heißer Gemeindetanz!
Ralf Baumann (Trainer TSV Untersiemau): Die Stärke von Stöppach liegt traditionell im Kampfgeist der Mannschaft. Das haben sie ja erst gegen Weidach bewiesen, als die den Tabellenführer doch vor Probleme gestellt haben. Kondition und Kampf, das sind die größten Stärken, allerdings haben sie mittlerweile auch einige technisch gute Spieler in ihren Reihen.

Wie wollen Sie gegen diesen Gegner vorgehen?
Martin Seitz (Spielertrainer SC Germania Stöppach-Haarth): Wir müssen die guten Stürmer des Gegners zustellen und versuchen, mit unseren gefährlichen Angreifern im Heimspiel selbst auf die Offensive zu setzen. Untersiemau hat seine Schwäche in der Defensive, deshalb werden wir auf Angriff setzen.
Ralf Baumann (Trainer TSV Untersiemau): Da wir in den letzten beiden Jahren immer Probleme in der Defensive hatten, werden wir auf ein Konterspiel aus einer defensiven Grundtaktik heraus bauen.


Schauplatz des anpfiff-Topspiels und Untersiemauer Gemeindederbys am Sonntag ab 15 Uhr. Der Sportplatz in Stöppach, Heimspielstätte des SC Germania Stöppach-Haarth.
Foto: anpfiff.info


Und wie lautet Ihr Tipp für das anpfiff-Topspiel?
Martin Seitz (Spielertrainer SC Germania Stöppach-Haarth): 3:1-Heimsieg für Stöppach-Haarth.
Ralf Baumann (Trainer TSV Untersiemau): Ich tippe auf ein 2:2, wobei ich mir natürlich einen Sieg erhoffe und meine Elf auch dementsprechend einstellen werde. Wir wollen in dieser Saison noch das erste Tabellendrittel angreifen.

anpfiff bedankt sich bei den beiden Trainern für die ausführlichen Auskünfte und wünscht allen Beteiligten ein spannendes Untersiemauer Gemeindederby.

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