Nach ganz oben fehlt ein Stück: Konkurrenzkampf statt Langeweile in Mögeldorf - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 07.12.2023 um 12:00 Uhr
Nach ganz oben fehlt ein Stück: Konkurrenzkampf statt Langeweile in Mögeldorf
Realistisch gesehen steuert die SpVgg Mögeldorf 2000 auf eine ruhige Rückserie zu, überwintert als Tabellenvierter der Bezirksliga Nord mit ordentlichem Polster zur Abstiegsregion, aber auch deutlichem Rückstand zu den Aufstiegsrängen. Die "Goldene Ananas" lässt Trainer Norbert Frey indes nicht als weiteres Saisonziel gelten, sieht einen großen Konkurrenzkampf auf das Team zukommen und will im Pokal angreifen.
Von Marco Galuska
Nach dem 9. Spieltag hat Norbert Frey den Trainerposten in Mögeldorf wieder übernommen.
fussballn.de / Karnbaum
Die Umstände seiner Rückkehr als Trainer nach Mögeldorf sieht Norbert Frey auch im Rückblick nach drei Monaten noch (selbst-)kritisch: "Es war eine bescheidene Situation. Ich war in Raitersaich nicht mehr so glücklich, Mögeldorf hat andererseits ad hoc einen Trainer gesucht. Es war das erste Mal nach 48 Jahren in dem Geschäft, dass ich das so gemacht habe." Andererseits hatte man im Nürnberger Osten mit der Verpflichtung des 62-Jährigen bewusst auf die Erfahrung und der Kenntnis der Strukturen bei der Sportvereinigung gesetzt, "damit wieder Ruhe einkehrt." Schließlich hatte Frey die Mögeldorfer schon von 2017 bis 2022 von der Kreisklasse bis in die Bezirksliga geführt.

Nicht die Unterschiedsspieler wie in Schwaig und Gutenstetten

Nach dem 9. Spieltag hat der Übungsleiter übernommen. Seit dem belegt das Team ausnahmslos den vierten Rang in der Bezirksliga Nord. Mit Blick auf die Abstände nach oben und unten könnte man behaupten, dass mehr Ruhe kaum möglich sei. Der Trainer ordnet die Lage ein: "Wir stehen zu Recht auf dem vierten Platz - im positiven wie im negativen Sinne. Wir haben eine gute Mannschaft, aber im Vergleich zu Schwaig und Gutenstetten nicht diese Unterschiedsspieler, das sieht man ja auch in der Torschützenliste, wer da vorne steht. Da fehlt uns einfach noch ein Stück, aber das ist auch nicht schlimm oder verwunderlich, denn mit dem ATSV Erlangen II zusammen haben wir die mit Abstand jüngste Truppe in der Liga. Das macht sich dann doch bemerkbar, wenn da noch diese Erfahrung fehlt."

Ärgerliche Niederlage zum Jahresende: Bei Vatanspor Nürnberg lagen die Mögeldorfer schon in Front, gaben den Sieg aber noch aus den Händen.
fussballn.de / Strauch

Als Beleg dieser Einschätzung zeigen sich die Spiele gegen die Spitzenteams der Liga. Die Mögeldorfer erhielten gute Kritiken, der Sieg ging aber dann doch an den Gegner. "In Gutenstetten vergeben wir einen Elfmeter, in Schwaig haben wir auch gut mitgehalten, aber es kommt ja nicht von ungefähr, dass die 16 Spiele hintereinander gewinnen", sagt Frey, den schon eher die beiden Niederlagen vor der Winterpause bei Vatanspor und gegen Hüttenbach ärgern: "Gegen Vatanspor führen wir 2:0, haben bis dahin wenig zugelassen und verlieren nach drei Standards noch. Gegen Hüttenbach war es eine frühe Rote Karte, durch die wir dann 82 Minuten in Unterzahl sind, trotzdem spielbestimmend auftreten, aber am Ende verlieren. Wir wollen trotzdem nicht jammern, auch wenn diese beiden Spiele das Gesamtbild ein wenig trüben und zumindest der 3. Platz schon möglich gewesen wäre."

Starker Unterbau heizt den Konkurrenzkampf an

Eigentlich wollte man sich in den letzten beiden Partien "schadlos halten", um dann vielleicht doch noch nach oben "hinzuriechen". Dass aus dieser Hoffnung im kommenden Jahr aller Voraussicht nach nichts mehr werden dürfte, weiß auch der Coach: "Da müsste die weitere Rückrunde schon komplett verrückt laufen. Trotzdem wollen wir noch eine positive Runde 2024 spielen!" An Motivation sollte es seinen Schützlingen aber mit Blick voraus nicht mangeln. "Vor allem kann sich jeder einzelne Spieler in den verbleibenden zehn Ligaspielen für die Zukunft empfehlen. Da sollten sich die Jungs nicht zu sicher sein, wenn ich sehe, dass aus unserer Jugend im Sommer eine komplette Mannschaft aufrücken wird!"

Mit dem Konkurrenzkampf im Kader und einem möglichen Erfolg im Pokal will Norbert Frey seine Jungs auf Trab halten. 
fussballn.de / Karnbaum

Die U19 führt ungeschlagen und souverän die Landesliga Nord an und dürfte in die Bayernliga aufsteigen. Auch die B-Jugend spielt Landesliga und sollte in Mögeldorf für die kommenden Jahre weiter eine hervorragende Perspektive liefern. Ob in der kommenden Saison dann die Schwergewichte aus der Liga raus sind, lässt sich nur bedingt absehen: "Wir haben zwar bald Weihnachten, aber dabei können wir uns nicht wünschen, dass beide Topvereine letztlich auch den Aufstieg aus der Bezirksliga schaffen. Zudem muss man sehen, was aus der Landesliga runterkommt, diese Vereine wollen dann ja wohl auch wieder hoch."

Drei Abgänge und zwei Rückkehrer im Winter

Ob Frey selbst im kommenden Spieljahr weiter Trainer in Mögeldorf sein wird, dazu stehen Gespräche noch aus. Klar ist hingegen, dass zwei Spieler im Winter den Verein verlassen werden. Dominico Döring, der schon seit zwei Monaten nicht mehr dabei ist, geht zu den SF Laubendorf, Matthias Winterhalter zieht es zum TSV Buch. Torwart Felix Ryssel wird sich dem SC Eltersdorf anschließen. Dafür kann man Mohammad Camara nach verbüßter Sperre wieder einsetzen und wird Tobias Leier nach seinem Auslandsaufenthalt zum Jahresbeginn zurückerwartet.

Gegen Kalchreuth wollen die Mögeldorfer nach der Winterpause auch wieder jubeln, wenn es ein Wiedersehen im Pokal-Viertelfinale gibt.
Heidi Huber

Am 27. Dezember starten die Mögeldorfer bei der Hallenkreismeisterschaft. Der Trainingsauftakt der Wintervorbereitung wird in der zweiten Januar-Hälfte sein. Dabei richtet sich der Fokus auch auf das Pokalspiel gegen Ligakonkurrent 1. FC Kalchreuth am 10. März 2024. "Da legen wir schon Wert drauf. Wir waren schon zweimal im Finale, haben den Pokal aber noch nicht gewonnen. Es wird zwar wieder nicht leicht, aber wir wollen es positiv gestalten", beschreibt Frey noch ein Ziel, dass man sich für das kommende Jahr auf die Fahnen schreiben kann.

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