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Artikel veröffentlicht am 18.10.2023 um 12:00 Uhr

Keepers Choice mit Björn Selle: Was soll ich mit dir machen? Versuch's mal im Tor!

Mit diesem Satz begann in der Jugend die Karriere von Björn Selle zwischen den Pfosten... Heuer stand der 44-Jährige bislang neun Mal beim KK2-Zehnten Königsfeld zwischen den Pfosten. Wir sprachen mit ihm in unserem "Keepers Choice" über seine Karriere, die ihn einst bis in die Brandenburg-Liga führte, über seine Erfahrungen als Torhüter - und über ein Glas Havanna und die Zigarette 'davor'...

Von Markus Schütz

Wann und wo haben Sie mit dem Fußballspielen begonnen und waren Sie schon immer Torwart? Was macht die Position für Sie aus?
Björn Selle: Ich habe spät mit dem Fußball angefangen. Das war in der B-Jugend beim BSC94 Rathenow. Ich hab drei Spiele im Feld gemacht dann meinte der Trainer: "Ich weiß nicht was ich mit dir machen soll. Versuch's mal im Tor". ;-) Das Schöne ist, du hast das ganze Spiel vor dir, kannst deine Vorderleute dirigieren und musst nicht so viel laufen...

Ihre Karriere ist erst die letzten Jahre dokumentiert bei anpfiff.info: Was war vor 2011/2012, bis Sie dann nach Teuchatz gewechselt sind?
Björn Selle: Im Männerbereich wechselte ich nach der Zeit in Rathenow dann für Kurze Zeit zur SG Einheit Bamme. Dann ging es mit Fußball richtig los beim FSV Optik Rathenow in der Oberliga Nord. Danach ging es für mich zum TSV Chemie Premnitz in die Landesliga und ein paar Jahre später zum SV Falkensee-Finkenkrug in die Brandenburgliga. Durch Umzug zur Freundin bin ich dann beim SV Belafarm Beetz-Sommerfeld in der Kreisliga gelandet. Als ich dann 2007 nach Franken kam, spielte ich mit meinem Cousin in Weichendorf. Dann ging es ab nach Teuchatz. Als ich in Memmelsdorf gespielt habe, hatte ich noch eine Zweitspielgenehmigung für den SV Grün-Weiß Großwoltersdorf, um mit meinem jüngsten Cousin noch ein paar Spiele zu machen und den Kreisligaaufstieg zu feiern.

Björn Selle läuft aktuell für die DJK Königsfeld auf.

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Haben Sie besondere Rituale vor dem Spiel? Oder gar einen Aberglauben?
Björn Selle: Beim FC Thuisbrunn hatte ich ein Ritual vor den Heimspielen: Ein Glas Havanna und eine Zigarette auf'm Balkon vom Vereinsheim, bis der Schiri meinte, in fünf Minuten geht's los. Ansonsten bin ich nicht abergläubisch.

Hatten Sie früher Vorbilder als Torwart?
Björn Selle: Natürlich! Peter Schmeichel und Edwin van der Sar waren zu der Zeit sensationell. Und dann noch Iker Casillas und weil er die coolste Sau ist: René Higuita.

Wer ist aktuell der beste Torwart für Sie auf Kreisebene?
Björn Selle: Da gibt es viele, aber aufgefallen sind mir der Sebastian Behr (Melkendorf) und als Talent der Joshua Söhnlein (Teuchatz).

In welchem Spiel/welchen Spielen waren Sie unüberwindbar?
Björn Selle: Es müsste mein erstes Jahr im Männerbereich gewesen sein gegen den Staffelfavoriten Stahl Brandenburg. Wir haben 0:0 gespielt. Und irgendwie stand ich immer richtig, um angeschossen zu werden ;-)

Björn Selle 2011, als er noch für die DJK Teuchatz auflief.

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Welches Spiel/welche Spiele würden Sie gerne vergessen?
Björn Selle: Zum Glück bin ich im fortgeschrittenen Alter, wo man schon ein wenig vergesslich wird. Deshalb erinnere ich mich an solche Spiele nicht...

Gibt es ein besonders kurioses Gegentor, an das Sie sich erinnern?
Björn Selle: Das war auch noch beim BSC94 Rathenow. Ich hatte Abschlag, der ist mir total missglückt, ich traf meinen Verteidiger am Hinterkopf und von da flog der Ball im schönsten Bogen ins eigene Tor.

Sie sind 44: Was hat der ältere Torwart Björn dem jüngeren voraus - oder umgekehrt?
Björn Selle: Der Alte hat die Ruhe und Gelassenheit voraus und der Junge die Fitness und das schnellere Regenerieren.

Welche Torwartregel würden Sie gerne abschaffen bzw. (wieder) einführen?
Björn Selle: Ich habE ja schon zu der Zeit gespielt, als man als Keeper den Rückpass und Einwurf noch aufnehmen durfte. Das hat besser zu mir gepasst.

Aktuell liegt die DJK Königsfeld in der KK2 auf Rang zehn, drei Punkte vor dem ersten Schleuderplatz! Wie schätzen Sie die laufende Saison ein, was sind Eure Ziele, was ist möglich?
Björn Selle: Wir haben spielerisch gut angefangen, aber manchmal wusste der Gegner selber nicht, warum er gewonnen hat. Jetzt spielen wir nicht mehr schön, aber holen mehr Punkte (9 aus den ersten 10 Spielen, 10 aus den letzten 5; d.Red.). Die Liga ist sehr ausgeglichen. Bis auf die ersten Zwei liegt alles dicht beieinander. Ziel ist natürlich, schnellstmöglich Punkte zu sammeln, damit wir nicht wieder bis zum Schluß zittern müssen. Möglich wäre mit dem Haufen 'ne Menge, aber Verletzungspech und mangelnde Trainingsbeteiligung bremsen das ein wenig ein.

Vielen Dank für das Gespräch!