Klassenerhalt am letzten Spieltag: Brucker A-Jugend bleibt in der Landesliga - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 05.06.2023 um 06:00 Uhr
Klassenerhalt am letzten Spieltag: Brucker A-Jugend bleibt in der Landesliga
Pünktlich zur Bergkirchweih erreichte die Brucker U19 den Klassenerhalt in der Landesliga. Zur Winterpause waren die Voraussetzungen dafür ziemlich schlecht, doch eine wackere Aufholjagd wurde letzten Endes belohnt. Trainer Jan-Frederik Gnichwitz beschreibt diesen Kraftakt.
Von Uwe Kellner
Der FSV Erlangen-Bruck bleibt mit seiner A-Jugend in der Landesliga.
privat
Guten Tag Herr Gnichwitz, herzlichen Glückwunsch zum Klassenerhalt der U19 des FSV Erlangen-Bruck in der Landesliga. Konnten Sie diesen mit Ihren Jungs schon ordentlich feiern?
Jan-Frederik Gnichwitz: Vielen Dank! Ja, wir waren am Montag nach dem Spiel dann auf der Bergkirchweih und haben ein bisschen gefeiert. Uns waren die Strapazen der letzten Wochen ein bisschen anzumerken und richtig lange ging es nicht. Am Sonntag nach dem Spiel kam noch nicht so richtig die Freude auf, weil wir es noch nicht ganz fassen konnten, dass wir es doch noch geschafft haben.

Im gesamten Saisonverlauf stand Ihre Mannschaft so gut wie durchgehend auf einem Abstiegsplatz. Erst am letzten Spieltag sprang das Team auf den neunten Tabellenplatz, der den direkten Klassenerhalt bedeutet. Haben Sie immer daran geglaubt?

Jan-Frederik Gnichwitz: Ich habe daran geglaubt, dass meine Mannschaft es schaffen kann, aber die ganze Konstellation in der Liga war einfach wild und es lief häufig gegen uns. Wir mussten in der Rückrunde sechs Punkte auf Platz 9 aufholen, was durchaus machbar gewesen wäre. Allerdings spielten auch die Mannschaften direkt vor uns eine sehr gute Rückrunde, sodass wir kaum aufholen konnten und die auch weiterhin vor uns lagen. Demnach mussten wir mit Steigerwald und Coburg zwei Mannschaften hinter uns lassen, die in der Hinrunde zehn Punkte vor uns waren! Dieser Kraftaufwand war enorm und das muss man erst mal schaffen!

Vor der Winterpause stand Ihr Team mit elf Punkten aus 14 Spielen auf einem Abstiegsplatz. In der Tabelle nach der Winterpause wurde die U19 des FSV Erlangen-Bruck mit 26 Punkten aus 14 Spielen dritter Platz. Woher rührt diese große Differenz?
Jan-Frederik Gnichwitz: Harte Arbeit wird einfach belohnt. Die Hinrunde war ein bisschen chaotisch. Ich konnte aufgrund meiner schweren Verletzung die Vorbereitung nicht leiten, zudem war der Saisonstart mit vier Niederlagen in Folge desaströs. Auch in der Folge konnten wir uns kaum stabilisieren. Dann haben wir den kompletten Fokus auf die Wintervorbereitung gelegt. Wir haben den Kader ein bisschen verkleinert und mit Spielern aus unserer U18 verstärkt. Mit diesem Team haben wir ein sehr gutes Trainingslager absolviert und dann nur Vorbereitungsspiele gegen stärkere Mannschaften bestritten, um unsere Schwächen zu analysieren. In dieser Zeit hat das Team nicht nur hervorragend mit unserem Trainerteam zusammengearbeitet, sondern ist auch intern zu einer geschlossenen Gemeinschaft zusammen gewachsen. Kaum auszudenken, wenn so eine starke Rückrunde am Schluss nicht gereicht hätte.

Trainer Jan-Frederik Gnichwitz und die A-Jugend des FSV Erlangen-Bruck erreichten am letzten Spieltag den Klassenerhalt in der Landesliga.
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Ein souveränes 4:0 am letzten Spieltag gegen den Tabellenvierten SpVgg Ansbach. War das das beste Saisonspiel?

Jan-Frederik Gnichwitz: Wir haben insgesamt eine mega Rückrunde gespielt, mit einzig zwei schlechten Spielen, die gleichzeitig unsere beiden Niederlagen waren. Alle sieben Siege waren hochverdient und selbst bei den fünf Unentschieden waren wir die überlegene Mannschaft. Beim 4:0 gegen Ansbach hat die Mannschaft einfach nur final bestätigt, dass sie alles gegen den Abstieg reinhauen wird.

Coburg kommt am letzten Spieltag gegen Absteiger Bayern Hof nicht über ein 3:3 hinaus. War auch ein wenig Glück dabei, sonst ginge es in die Relegation?
Jan-Frederik Gnichwitz: Sagen wir es mal so, dies war vielleicht der einzige Moment in der ganzen Saison, wo wir mal Glück hatten. Wir hatten so viele Spiele, wo uns das Spielglück fehlte. Allein vier Spiele, wo wir in der letzten Sekunde unglücklich ein Gegentor bekommen haben, welches zum Unentschieden oder zur Niederlage führte. Und auch am letzten Spieltag lief zunächst alles gegen uns. Nur eins von den drei Spielen unserer drei Konkurrenten musste Unentschieden ausgehen, aber alle schienen wieder zu gewinnen. Wir konnten also gar nicht jubeln nach unserem Sieg. Nur das Ergebnis aus Coburg fehlte und wir wussten über Kontakte, dass Coburg 3:2 führte. Dann auf einmal die Nachricht vom 3:3! Aber keiner wollte wirklich Jubeln, denn es stand noch nicht im BFV! Erst als das Ergebnis drin war, waren wir durch und konnten Jubeln.
Den Spieler von Hof, der das 3:3 gegen Coburg gemacht hat, haben wir dann auch gleich zur Bergkirchweih eingeladen.

Wie wichtig ist dieser Erfolg für den Verein FSV Erlangen-Bruck?
Jan-Frederik Gnichwitz: Der ganze Verein hat mitgezittert. Es ist so immens wichtig. Ich habe ja schon mal erwähnt, wie groß der Niveau-Abfall von der Landesliga zum Bezirk ist. In der Landesliga wirst Du in jedem Spiel zu 100 Prozent gefordert und nur so können sich die Spieler verbessern! So profitiert natürlich der Verein, weil die erste Mannschaft gleich fertige Spieler bekommt, die sofort angreifen können. Gleich fünf Spieler werden in der nächsten Saison im Kader der Ersten Herren sein und dort auch wieder entscheidend mitwirken.
Aber nicht nur unsere Erste Mannschaft profitiert von dem hohen Niveau. Da wir ja die einzige Mannschaft aus dem Kreis Erlangen auf Verbandsebene sind, sind unsere restlichen Spieler auch heiß begehrt. Drei meiner Spieler gehen zum 1. FC Herzogenaurach, einer nach Stadeln, einer nach Unterreichenbach, einer zum ATSV und einer nach Mögeldorf. Wir versorgen also auch das Umland mit gut ausgebildeten Spielern und da bin ich auch stolz drauf.

Erlangen-Bruck startete nach der Winterpause eine Aufholjagd, die mit dem Klassenerhalt belohnt wurde.
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Gibt es schon eine Trainerkonstellation bei der U19 des FSV Erlangen-Bruck für die neue Saison?
Jan-Frederik Gnichwitz: Ich werde jetzt erst mal eine Woche Pause machen und alles sacken lassen. Danach werde ich entscheiden, ob ich weitermache. Wir haben uns beim FSV jetzt auf einen Zwei-Jahres-Turnus geeinigt. Wenn ich weitermache, werde ich demnach die U18 betreuen und diese dann zwei Jahre lang. Sprich mit der Mannschaft übernächste Saison dann in die U19 gehen. Unserer jetziger U18-Trainer Sebastien Limmer wird seine Mannschaft nächste Saison weiter behalten und in die U19 hochgehen.

Vielen Dank für das Interview!

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Hintergründe & Fakten



Tabelle Landesliga Nord U19

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Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

Vor Winterpause Landesliga U19

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Nach Winterpause Landesliga U19

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