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Artikel veröffentlicht am 27.10.2019 um 21:30 Uhr

Kuriosum des Tages: Schwarzach trotzt "wasserbedingter Absage"

UPDATE Eigentlich war die Partie zwischen dem SV Maidbronn und dem SC Schwarzach bereits abgesagt. Das Hauptspielfeld im Rimparer Ortsteil stand am Sonntagmorgen unter Wasser. Auch der kleine Nebenplatz wäre angeblich nicht bespielbar gewesen. Erst eine erneute Ortsbegehung beider Trainer sorgte dafür, dass die Partie doch noch stattfand. Und diese entschieden die Gäste nicht unverdient mit 3:1 für sich.

Von Alexander Rausch

Beim morgendlichen Blick auf die Homepage des bayerischen Fußballverbands war die Partie zwischen dem SV Maidbronn und dem SC Schwarzach als abgesagt hinterlegt. Die Hausherren hatten die Begegnung wegen Unbespielbarkeit des Platzes gecancelt. Wasser stand unter anderem im Fünfmeterraum. Dabei hatte es in den vergangenen Tagen kaum geregnet. Auch Schwarzachs Coach Thomas Redelberger zeigte sich überrascht ob des Ausfalls und fuhr den kurzen Weg von seinem Wohnort Güntersleben ins benachbarte Maidbronn.

Dort stand tatsächlich Wasser auf dem Hauptplatz. Aber der kleine Nebenplatz schien bespielbar. „Auf dem konnte man absolut spielen“, fand Redelberger und der ebenfalls anwesende Marcel Bauer stimmte zu, so dass doch gespielt wurde. Ein Heimrechttausch kam für die leicht ersatzgeschwächten Maidbronner nicht in Frage.

Schlauch neben der Wasserlache

„Ich war von der Vorstandschaft informiert worden, dass der Hauptplatz unbespielbar sei. Dann haben wir uns den Nebenplatz angeschaut und dann entschieden zu spielen“, so der spielende Übungsleiter. Nach der Einigung, zu der der ebenfalls zufällig anwesende Abteilungsleiter Kevin Laug - er war in der Nähe des Sportplatzes und wurde von seinem nicht verfügbaren Vater Wolfgang gebeten, die Sache zu klären - beitrug, wurde die Partie wieder angesetzt und regulär ausgetragen.

Ein Fall für das Sportgericht könnte die Wasserlache auf dem Maidbronner Spielfeld allerdings wohl trotzdem werden. Denn auf einem in diversen WhatsApp-Gruppen kursierenden Bild ist neben dem Wasser auch ein Schlauch auf dem Spielfeld zu sehen. Durch dieses liegt der Verdacht nahe, dass das Spielfeld bewusst unter Wasser gesetzt wurde. Eine Anzeige des Vorfalls lag dem Sportgericht am Montagabend allerdings noch nicht vor. Kreisspielleiter Marco Göbet, der aktuell im Urlaub weilt, wurde über die Geschehnisse in Kenntnis gesetzt.

Simon Friedrich, ehemaliger Maidbronner Spielertrainer, inmitten der Schwarzacher Jubeltraube.

anpfiff.info

Friedrich trifft gegen alten Verein

Die Punkte wurden dann also in einer trotz der kuriosen Vorkomnisse äußerst fairen Partie, wie Redelberger im Nachgang betonte, doch vergeben. Nämlich nach Schwarzach. Zwar kamen die Gastgeber besser in die Partie und hatten durch Marco Konrads Kopfball die erste Großchance. Doch Schwarzach akklimatisierte sich und kam immer besser zurecht. Tillmann Schäfer und Dominik Laudenbach scheiterten am famos haltenden Daniel Preuss, der hernach aber doch geschlagen war. Ausgerechnet Simon Friedrich, im vergangenen Jahr noch Spielertrainer in Maidbronn, besorgte per feinem Freistoßtor die Führung.

Rene Braun hätte kurz nach der Pause nachlegen können. Aber der eingesprungene Timo Drösler klärte fulminant. Den Elfmeterdoppelpack Patrick Gusches nach zwei unstrittigen Strafstößen konnte der Abwehrspieler aber nicht verhindern. „Letztlich war der Sieg hochverdient. Wir waren sehr gut in der Partie und Maidbronn hatte aus dem Spiel heraus kaum Möglichkeiten“, resümierte Redelberger. Der Treffer der Heimelf durch Nicolai Scheller fiel dann auch nach einem Eckball. Marcel Bauer sah die zweite Hälfte etwas anders: „Wir wurden offensiver, haben aber unsere Chancen nicht gemacht. Schwarzach agierte vornehmlich mit langen Bällen und wir machen dann zwei unnötige Fouls.“

Damit müssen sich die Rot-Weißen nun erst einmal mit einem Mittelfeldplatz begnügen, während die Schwarzacher Spitzenreiter Buchbrunn-Mainstockheim auf den Fersen bleiben.