Auf dem Zahnfleisch nach oben?: Mehr als nur ein Derby! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 02.04.2009 um 00:00 Uhr
Auf dem Zahnfleisch nach oben?: Mehr als nur ein Derby!
TSV Steinberg gegen FC 08 Kronach. Das ist mehr als nur ein Derby. Dieses Spiel lockt die Massen, elektrisiert die Fans! Böte die Hinspielpleite des Aufsteigers vor eigener Kulisse nicht schon genügend Brisanz, so steht diese Partie voll und ganz im Zeichen des Abstiegskampfes. anpfiff berichtet ausführlich!
Von Bernd Riemke
Hinter dem Einsatz von Oliver Meindlschmidt (li.) steht zumindest ein kleines Fragezeichen.
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500 Zuschauer säumten die Hänge der Hammermühle am Freitag Abend des 29. August 2008. Sie sahen die bis dato beste Saisonleistung der Rothosen und dennoch im sechsten Spiel die fünfte Niederlage einer Mannschaft, die damals noch von Aufstiegs-Trainer Philipp Mahr gecoacht wurde. Doch nicht nur die Besetzung des Trainerstuhls hat sich geändert. Auch wenn Kronach im letzten Punktspiel vor vierzehn Tagen gegen den Spitzenreiter aus Lettenreuth eine 0:1-Niederlage quittieren musste, mit der Elf, die im Spätsommer 2008 auf dem Platz stand, hat die heutige Truppe nicht mehr viel gemeinsam. Es sind dieselben Namen, dieselben Spieler – und doch tritt die inzwischen von Volker Meindlschmidt trainierte Mannschaft ganz anders auf. Allen voran Trainersohn Oliver Meindlschmidt, der seit dem Wirken seines Vaters förmlich aufgeblüht ist und zum  Toptorjäger der Rothosen aufgestiegen ist. Ob er nach seiner jüngsten Verletzung am Samstag auflaufen kann, bleibt allerdings fraglich. Fragezeichen gibt es bei den Gästen ohnehin genug. „Die robben auf dem Zahnfleisch und liefern trotzdem solche Leistungen ab“, zieht sogar TSV-Trainer Heinrich Föhrweiser seinen Hut vor den ums Bezirksliga-Überleben kämpfenden 08ern, die zuletzt mit einer Rumpftruppe sogar den Ligaprimus am Rande einer Niederlage hatten. Sebastian Schedel, Andreas Madinger, Christian Löffler oder Ricardo Ciolka waren in der ersten Saisonhälfte nicht unbedingt das, was man einen Stammspieler nennen könnte. Inzwischen schnüren sie in der Bezirksliga die Stiefel und haben ebenso maßgeblichen Anteil daran, dass der schon längst „totgeglaubte“ FC Kronach wieder Land in Sicht hat. „Wir dürfen den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen“, hat Föhrweiser in jedem Fall die Zeichen der Zeit erkannt, der einen personell arg gebeutelten Gegner sicher nicht unterschätzen wird. Erst Recht nicht in einem solch brisanten Derby, das ohnehin unter besonderen Vorzeichen steht.

Hat Heinrich Föhrweiser auch nach dem Derby noch allen Grund zum Strahlen?
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„Wenn du gewinnen willst, musst du Tore schießen“

Ein Derby, das dem TSV gerade Recht kommt – und doch wieder nicht. Nach der Winterpause zeigte Steinberg in zwei Begegnungen zwei völlig verschiedene Gesichter. „Das hat mich sehr nachdenklich gestimmt“, fasst Heinrich Föhrweiser den Auftritt seiner Mannschaft gegen DVV Coburg in wenigen Worten zusammen. Kein Biss, kein Kampf, keine klare spielerische Linie, verängstigt – die einzigen Pässe die zuverlässig ankamen, waren die Fehlpässe. Mit einem solchen Start im Rücken ging es ausgerechnet zum Spitzenreiter nach Lettenreuth. Plötzlich waren eben jene Tugenden, die man sieben Tage vorher so schmerzlich vermissen ließ, wieder abgerufen worden. Lohn war immerhin ein Punkt – drei hätten es ebenso werden können. „Uns fehlt der Zug zum Tor. Das haben wir völlig vermissen lassen“, weiß Föhrweiser jedoch auch, wo immer noch der Hebel anzusetzen ist. Mit dem festen Willen, wieder selber Glanzpunkte auf dem grünen Rasen setzen zu wollen und von Beginn an Druck auf den Gegner aufzubauen, strebt Steinberg in jedem Fall einen Dreier auf heimischer Anlage an. Denn mit den zwei bevorstehenden Derby-Heimspielen gegen Kronach und Friesen II, sowie den Duellen mit den direkten Konkurrenten aus Dörfleins und Kemmern stehen für den TSV die Wochen der Wahrheit an. „Wenn wir in den nächsten beiden Heimspielen keine Siege holen, dann haben wir es auch nicht verdient“, verschwendet Föhrweiser an einen möglichen Misserfolg indes noch keinen Gedanken. „Es“ ist der Klassenerhalt – und um nichts anderes geht es für beide Rivalen. Das Derby am Samstag ist ein weiterer Schritt. Nur einer, aber ein wichtiger!
Einen kleinen Trumpf glaubt Heinrich Föhrweiser indes noch in der Hand zu halten: "Wenn anpfiff da war, haben wir noch nie verloren!" Zumindest farblich passen die roten Jacken der Berichterstatter eher zu einer anderen Mannschaft...

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