Muss der VfL Frohnlach noch mal ran?: Endlich wieder mehr Mut zeigen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 04.12.2008 um 20:33 Uhr
Muss der VfL Frohnlach noch mal ran?: Endlich wieder mehr Mut zeigen
Ingolstadt am Donnerstag! Noch sieht es gut fürs Wochenende aus. In der Audi-Stadt liegt kaum Schnee, der Platz, auf dem der FC 04 Ingolstadt II seine Heimspiele austrägt, wäre bespielbar. Allerdings neigt die Stadt dazu, den Rasen schnell zu sperren. Passiert das nicht haben die Akteure des VfL Frohnlach am Samstag die Chance zu zeigen, dass sie aus den Fehler, die im Aindling-Spiel (wieder einmal) gemacht wurden, etwas gelernt haben.
Von Marco Heumann
Das Spiel dauert 90 Minuten! Gemeinhin taugt der legendäre Satz aus dem Mund von Sepp Herberger nur für die Phrasensau, wer sich aber die Spiele des VfL Frohnlach in den letzten Wochen einmal ein bisschen genauer anschaut, der merkt, dass in dem Spruch doch weit mehr als ein Quäntchen Wahrheit steckt.

„Wir kommen nach der Pause einfach nicht mehr in Tritt“, beschreibt Werner Gückel die Probleme des Bayernligisten. Für Matthias Weller und Co dauern die Spiele momentan nur 45 Minuten. Zumindest kann man sich dieses Eindrucks nicht erwehren. Vor dem Wechsel kontrollieren die Frohnlacher Ball und Gegner, stehen gut und gehen meist auch in Führung. Nach dem Pausentee aber läuft kaum noch was. „Wir lassen uns zu tief fallen und stehen viel zu defensiv“, ärgert sich der Trainer. Sobald ein gegnerisches Team anfängt mehr Wert auf die Offensive zu legen, kommen die Frohnlacher ins Schwimmen. „Der Druck nimmt dann immer mehr zu. Irgendwann kommen dann die Fehler.“ Wie gegen den TSV Aindling als vor dem 1:2 gleich drei Defensivspieler über den Ball säbelten. 

An der Offensive liegt es nicht. Die Frohnlacher konnten bisher schon 38 Mal jubeln - genauso oft wie Spitzenreiter Weiden. Trainer Werner Gückel sieht deshalb auch die Probleme vor allem im Defensivbereich. 
Michael Horling


„Körperlich haben wir keine Defizite“

Kein Einzelfall. Das rätselhafte Abbauen in Hälfte zwei oder nach 60 Minuten ist in dieser Saison fast schon ein Markenzeichen des VfL. „Wir werden uns in der Winterpause sicher Gedanken machen, wo die Gründe liegen“, erklärt Werner Gückel. Eines kann er dabei ausschließen. „Körperlich haben wir keine Defizite.“ Die Kondition passt und ist oftmals sogar besser als bei anderen Mannschaften. Schließlich kann das Team in der Schlussphase immer wieder zulegen. Die Problemzone liegt eher im Kopf. Fast hat man das Gefühl, dass ein Vorsprung Gift für den VfL ist.

Nicht weil die Elf dann überheblich würde, sondern weil sie es einfach nicht schafft, eine Schippe draufzulegen, wenn der Gegner das Tempo anzieht und den Druck erhöht. „Wir müssen endlich begreifen, dass man den Gegner nicht kontrollieren kann, wenn man sich hinten rein stellt“, macht der Trainer klar. Auch mit einem 1:0 im Rücken müsse man an der Spielphilosophie festhalten und versuchen, die Räume eng zu halten. „Wir müssen wieder mehr Mut zeigen und an unsere Fähigkeiten glauben.“

Mann, der das Heft in die Hand nimmt, fehlt

Wobei die Probleme nicht nur im Abwehrverhalten zu suchen sind. Auch nach vorne gerät das ans sich schwungvolle Spiel des VfL in solchen Situationen fast völlig ins Stocken. „Wir spielen keine sauberen Bälle mehr“, kritisiert Werner Gückel. Statt sich kontrolliert zu befreien, wird lange nach vorne gespielt. Befreiungsschläge, die meist als Fehlpässe enden. Was fehlt ist in dieser Phase ein Mann, der das Heft in die Hand nimmt und wieder die nötige Ruhe ins Spiel bringt.

Einer wie Christian Kaiser. „Wenn wir ihn am Samstag eingewechselt hätten, dann hätten wir nicht verloren“, ist der Trainer vom Wert des Neuzugangs überzeugt. Aber der Routiniers musste passen und wird wohl auch beim FC 04 Ingolstadt II fehlen. Genau wie Tobias Eichhorn (Knieprobleme), Stephan Winterstein und Daniel Eckstein. Eine Absage der Partie sehnt der Trainer aber trotz der vielen Ausfälle nicht herbei. „Wir haben doch genug Möglichkeiten“, verweist er auf die Breite im Kader, die beim letzten Auftritt vor der Winterpause zum Tragen kommen soll.

Wenn er denn stattfindet. Zwar waren die Wetterprognosen für Ingolstadt noch gut. Schnee hat es in der Autostadt nur wenig bis keinen. Aber in den kommenden Tagen könnte es ausführlich regnen. Und da es sich bei der Anlage, auf der die Zweitliga-Reserve ihre Spiele austrägt, um eine städtische handelt, droht eine Sperrung des Platzes durch die Stadt.

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