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Artikel veröffentlicht am 16.04.2008 um 16:36 Uhr

Plötzlich Aufstiegsaspirant!: ASV Gaustadt II mit breiter Brust

Die letzten Gehversuche scheiterten beinahe kläglich. Im Jahr 2002 zog der ASV Gaustadt seine Reserve vom Spielbetrieb zurück. Nach 138 Gegentoren und sieben mageren Pünktchen in der A-Klasse nicht weiter verwunderlich. Wie Phönix aus der Asche stieg die Mannschaft dieses Jahr jedoch empor und klopft plötzlich sogar an die Tür zur Kreisklasse.

Von Bernd Riemke

Absolut im Soll liegt Yasin Agcioglu mit seinem ASV Gaustadt II.

anpfiff.info
Herr Agcioglu, Sie haben zwar zwei bzw. drei Spiele mehr als die Konkurrenz absolviert, stehen aber nach den letzten Siegen plötzlich in unmittelbarer Nähe zu den Aufstiegsrängen.
Yasin Agcioglu: Das ist schon richtig, aber die schweren Brocken kommen erst noch. Erst einmal spielen wir gegen den Post SV und dann kommen zwei Topspiele gegen FC Eintracht III und Sportfreunde Bamberg. Danach wird es sich entscheiden, wo unser Weg hinführt.

Weitere Erfolge vorausgesetzt ist die Kreisklasse aber durchaus im Bereich des Möglichen.
Yasin Agcioglu: Natürlich haben wir den Aufstieg schon noch im Blick. Wenn man das in der A-Klasse nicht hat, ist man eigentlich fehl am Platze. Dennoch schauen wir von Spiel zu Spiel. Meine Spieler sind freilich alle heiß, aber wenn wir das Jahr auf dem aktuellen 5. Platz beenden würden, wären wir auch alle sehr zufrieden.

Weil es das erste Jahr im Spielbetrieb ist und ein Erfolg für die junge Mannschaft zu früh käme?
Yasin Agcioglu: Das erste Jahr sollte für uns ein Vorbereitungsjahr sein. In der Vorrunde hat man beispielsweise in den Partien gegen Post SV, Unterleiterbach II oder Steffelbach gesehen, dass wir gepatzt haben, als wir jeweils eine 2-Tore-Führung aus der Hand gegeben und letztlich nur einen Punkt geholt haben.

Aus diesen Fehlern scheinen Sie gelernt zu haben.
Yasin Agcioglu: Ich habe schon in der Winterpause gesagt, dass gerade von den jungen Spielern einige lernen müssen, aus sich herauszugehen. Hinzu kommt, dass wir eigentlich einen recht großen Kader haben. Im Moment zählen 17-18 Mann zu Stamm und wenn weiterhin alle an Bord sind, warum sollen wir uns dann nicht stabilisieren können?

Ein Kader, in dem vor allem einige wirklich talentierte Akteure stehen.
Yasin Agcioglu: Auf jeden Fall. Allen voran vielleicht Mario Sousa von dem schon Ali Göbhardt gesagt hat, dass er im kommenden Jahr einer für die Oberliga sein könnte. Sein Cousin Daniel Sousa oder auch Roman Schneider, der überhaupt erst vor vor einem Jahr mit dem Fußballspielen begonnen hat und bislang schon neun Treffer erzielte, ebenso wie Sergej Leier, der in Hallstadt in der Jugend ausgebildet wurde und im Winter aus Lisberg zu uns kam, können, wenn sie gut drauf sind, ein Spiel auch alleine entscheiden. Dann haben wir in der Defensive Ralf Köhlein, der mit seiner Erfahrung die Abwehr zusammenhält.


	Die Reserve als Sprungbrett für höhere Aufgaben. Die Qualitäten von Mario Sousa (re.) weiß auch Ali Göbhardt, Coach der Bezriksoberliga-Elf der Gaustadter zu schätzen.
	anpfiff.info

Die Abwehr scheint jedoch das Sorgenkind zu sein. Aktuell 45 Gegentore sind für einen potentiellen Aufsteiger zu viel.
Yasin Agcioglu: Das sehe ich anders. Ich denke sogar, dass wir mit die beste Abwehr in der Liga haben. Als wir gegen Ebing sechs Stück gefangen haben und gegen Tütschengereuth sogar acht, stand aus Personalnot teilweise unser Verteidiger Mario Sousa zwischen den Pfosten. Manchmal mussten wir von den Alten Herren auch Uwe Schell reaktivieren. Da kommen dann schnell solche Niederlagen zu Stande. Ich sehe die 45 Gegentore sogar positiv, weil viele Gegner meinen, wir wären in der Hintermannschaft besonders verwundbar.

Für die kommenden, richtungsweisenden Aufgaben scheinen Sie gerüstet. Sollte es mit dem Aufstieg nicht mehr klappen, dann...
Yasin Agcioglu: ...werden wir im nächsten Jahr auf jeden Fall angreifen. Es sind einige Neuzugänge geplant und dann zählt eigentlich nichts anderes als der Aufstieg, auch wenn das einige andere Vereine in der A-Klasse natürlich auch wollen. Bis dahin ist noch ein weiter Weg. Wir schauen zunächst von Spiel zu Spiel.