Zittersechs im direkten Vergleich: (Vor-)Entscheidung im Abstiegskampf? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 19.05.2011 um 00:00 Uhr
Zittersechs im direkten Vergleich: (Vor-)Entscheidung im Abstiegskampf?
Die Lage in der Bezirksliga spitzt sich zu. Beinahe schon „traditionell“ eng geht es wenige Spieltage vor Schluss zu, doch das kommende Wochenende hält sogar Abstiegskampf pur an drei Spielorten parat. Die letzten Sechs der Tabelle treffen sich zum direkten Vergleich. Möglicherweise ist am Sonntag Abend schon (fast) alles entschieden…
Von Bernd Riemke
Tatort Karl-Fleschutz-Stadion. Hier trifft der Tabellenelfte 1. FC Lichtenfels (36 Punkte) auf den aktuellen Vorletzten SV Heilgersdorf (28 Punkte), dem auch rein rechnerisch nur noch zwei Siege aus den ausstehenden Spielen zur möglichen Rettung helfen, wobei die Scharpf-Truppe dann immer noch auf gütige Mithilfe der Konkurrenz angewiesen ist. Den letzten Strohhalm ergriff der Aufsteiger am vergangenen Wochenende durch das ungefährdete 5:0 bei der zweiten Vertretung des DVV Coburg, doch trotz der Rückkehr von Spielgestalter und Torjäger Marco Schramm am 21. Spieltag blieben die dauerhaften Erfolge aus. Nur zwei Siege stehen aus diesen Partien zu Buche. Der SVH hat sukzessive den Anschluss verloren und steht mit einem Bein in der Kreisliga.

Den Kopf vorerst aus der Schlinge ziehen konnte der kommende Gastgeber. Gegen den bis-dato-Tabellenführer aus Redwitz gelang vor heimischem Publikum ein überlebenswichtiger 2:1-Erfolg, der zumindest ein klein wenig Luft zum Durchatmen ließ. Doch auch die Korbstädter sind mit 36 Punkten noch längst nicht aller Sorgen ledig. Clemens Zitzelsberger, der erst vor knapp zehn Tagen das Training übernommen hat, wird gut daran tun, seinen Schützlingen die prekäre Lage vor Augen zu führen. Eine ähnlich konzentrierte Leistung wie gegen den Tabellenführer vor Wochenfrist vorausgesetzt, dann gehen die Rotschwarzen zweifellos als Favorit in die Begegnung.

Mögliche Entscheidungen: Heilgersdorf ist abgestiegen, wenn sie nicht gewinnen. Lichtenfels ist bei einem eigenen Sieg gerettet, wenn Kemmern in Hirschaid gewinnt oder zumindest einen Zähler holt. Sollte Hirschaid das Spiel gegen Kemmern gewinnen, ist Lichtenfels bei einem eigenen Sieg gerettet, wenn Stegaurach nicht gegen Coburg gewinnt. Verliert Stegaurach gar und Kemmern holt höchstens einen Punkt, reicht Lichtenfels auch ein Remis zum vorzeitigen Klassenerhalt.


Sebastian Bock (li.) und der SV Heilgersdorf strecken sich ebenso noch im Abstiegskampf wie der TSV Hirschaid mit Daniel Krasser. 
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Tatort Regnitzau. Hier empfängt der TSV Hirschaid (34 Punkte) den derzeit ersten Absteiger aus Kemmern (32 Punkte). Der TSV hat am vergangenen Wochenende tatsächlich seit dem 30. März wieder ein Punktspiel verloren. Dass die Catalan-Elf dennoch im Tabellenkeller festsitzt, hat sie ihren nicht weniger als sechs Unentschieden im Jahr 2011 zu verdanken. Eine weitaus stabilere Defensive als noch in der Hinserie und die Tatsache, dass der TSV in der zweiten Halbserie des Öfteren bewiesen hat, sich in eine Partie zurückzukämpfen, stimmen den Absteiger zuversichtlich, den direkten Durchmarsch in die Kreisliga vermeiden zu können.

Dem SC Kemmern helfen dafür nur noch Siege. Nachdem Jürgen Scheuring Ende März sein Traineramt zur Verfügung gestellt hatte, konnte SCK-Urgestein Bernhard Görtler tatsächlich den Hebel umlegen und mit zehn Punkten aus fünf Spielen die scheinbare Wende einleiten. Während bei den drei zwischenzeitlichen Siegen die defensive Null stand, gab es in den letzten drei Partien wieder elf Gegentore und keine Punkte. Gerade die Niederlage gegen den direkten Konkurrenten aus Stegaurach schmerzte sehr. Dass die Moral stimmt bewiesen die Mannen um Torhüter Ochs am letzten Spieltag, als nach einem zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand gegen Unterleiterbach sogar noch der Ausgleich gelang, um nach 90 Minuten trotzdem mit leeren Händen dazustehen.

Mögliche Entscheidungen: Kemmern ist bei einer Niederlage abgestiegen, wenn Stegaurach zeitgleich gegen Coburg gewinnt. Hirschaid ist bei einem Sieg gerettet, wenn Stegaurach gegen Coburg verliert.


Hält die Mauer der SpVgg Stegaurach in den letzten beiden Alles-oder-Nichts-Spielen? 
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Tatort Aurachtal. Seit dem vergangenen Wochenende und dem 0:5 gegen SV Heilgersdorf ist die zweite Vertretung des DVV Coburg endgültig abgestiegen. Nach dem beinahe Knock-Out in der Winterpause setzten die Vestestädter dennoch zwei bedeutsame Ausrufezeichen. Dem FC Redwitz fehlen nach dem Unentschieden zwei wertvolle Punkte im Aufstiegsrennen und der TSV Hirschaid musste sogar alle drei Zähler an die Mohrenköpfe abtreten. Die letzten vier Partien gingen freilich allesamt mit mindestens vier Gegentoren verloren, doch mit einer guten Aufstellung ist dem DVV noch eine Überraschung zuzutrauen.

Auf den sportlichen Ehrgeiz des Fusionsvereins hoffen freilich alle Konkurrenten der SpVgg Stegaurach. Die hat es indes auf heimischer Anlage selbst in der Hand, einen wichtigen Dreier im Kampf um den Ligaverbleib zu setzen. Auch im Aurachtal gab es es auf der Zielgerade noch einmal einen Trainerwechsel. Tobias Eichhorn begann sein Engagement mit zwei überzeugenden Siegen und musste zuletzt in Kronach einen herben Dämpfer einstecken. Das 2:5 an der Hammermühle spiegelte den Spielverlauf freilich nicht wieder, denn auch die Blau-Weißen lieferten eine starke Partie und gehen trotz der Niederlage mit breiter Brust in die letzten beiden Spiele.

Mögliche Entscheidungen: Stegaurach kann den Direkt-Abstieg mit einem Sieg bei einer gleichzeitigen Niederlage des SC Kemmern verhindern.

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