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Artikel veröffentlicht am 30.11.2018 um 12:54 Uhr
3. Liga protestiert: Es kracht im Liga-Konstrukt
Ihren Unmut über die nach wie vor nicht gefundene Lösung der Regionalliga-Reform werden die 20 Drittligisten am kommenden Spieltag mit einer deutlichen Protestaktion darstellen. Unter dem Motto "Stillstehen gegen den Stillstand" werden die Profiklubs in den zehn Partien des 17. Spieltags nach dem Anpiff eine Minute lang die Füße stillhalten. 
Von Marco Galuska
fussballn.de / Kögel
Ohne uns rollt kein Ball und ohne uns kann die Zukunft der 3. Liga nicht gestaltet werden. Wir sagen hiermit: Stopp! So geht es nicht weiter“, erklärten die Vereine am Freitag geschlossen. Die Drittligisten sehen die "Reformpläne des DFB als gescheitert" an und fordern "eine schnellstmögliche Rückkehr zu drei Absteigern und eine alternativlose Erhaltung der Eingleisigkeit der 3. Liga."

Auch die Würzburger Kickers und die SpVgg Unterhaching beteiligen sich an der "Stillstand-Minute" der Drittligisten.
Alexander Rausch

Damit verhärten sich die Fronten aufs Neue. Aufgrund der über Jahre unbefriedigenden Konstellation wonach die Meister aus den fünf Regionalligen (und zusätzlich der Vizemeister aus dem Südwesten) in einer Relegation um drei Plätze in der 3. Liga spielen mussten, hatte man für die laufende und kommende Saison beschlossen, die Zahl der Absteiger auf vier Teams zu erhöhen.

Die Drittligisten erklärten am Mittwoch geschlossen ihre Forderung zur Rückkehr auf drei Absteiger:

"Unmissverständlich machen die Vereine der 3. Liga klar, dass die Glaubwürdigkeit des DFB in Bezug auf die Neuregelung des Aufstiegs in die 3. Liga endgültig verloren gegangen ist. Eine mehrheitsfähige Lösung kann nur beinhalten, dass die Meister aus vier Regionalligen direkt in die 3. Liga aufsteigen. Deren Vereine waren mit dem Kompromiss eines vierten Absteigers in Vorleistung getreten, um den Prozess im Sinne der sportlichen Leistung und der Fußballfans aktiv voranzutreiben.

Auf Grund der jüngsten Entwicklung beim Ligaträger sind die Vereine zu der Erkenntnis gekommen, dass es gerade in den Regional- und Landesverbänden Kräfte gibt, die ausschließlich den traditionellen Machterhalt im Auge haben und nicht über eine sachgerechte Lösung für den Fußball nachdenken.

Aus diesem Grund fordern die Vereine der 3. Liga die schnellstmögliche Rückkehr zur vorherigen Regelung mit drei Absteigern. Kein vierter Verein der 3. Liga sollte für den offensichtlich fehlenden Willen zur Bildung einer Lösung mit vier Regionalligen mit dem Abstieg bestraft werden.

Die Drittligisten verlangen, die inzwischen stärkste 3. Liga aller Zeiten in ihrer über zehn Jahren bewährten eingleisigen Form zu erhalten und konsequent weiter zu professionalisieren. Das ist aus Sicht der Vereine der 3. Liga alternativlos."

Koch wehrt sich gegen Vorwürfe


BFV-Präsident Dr. Rainer Koch.
fussballn.de

Am Donnerstag schoss dann BFV-Präsident Dr. Rainer Koch scharf zurück: "Da wird an vielen Stellen mit Halbwissen gearbeitet", sagt der 59-Jährige, der die Position der bayerischen Regionalligisten nochmals deutlich unterstreicht: "Wir Bayern sind mit allen 15 Modellvorschlägen zur Bildung einer viergleisigen Regionalliga, die in der Arbeitsgruppe vorgestellt worden sind, einverstanden. Das ist hinlänglich bekannt, wird aber offenkundig ganz bewusst von einigen ignoriert und stattdessen lieber Stimmung gemacht."

Viergleisige Regionalliga?

Auf der BFV-Seite verweist man auf die Positionierung vom Verbandstag im Mai 2018:  "Wir würden einer viergleisigen Regionalliga sehr wohl zustimmen, um eine Aufstiegsregelung nach dem Motto ,der Meister muss aufsteigen' zu ermöglichen. Dies setzt aber natürlich voraus, dass Bayern ein proportional angemessener Teil einer der vier Ligen ist. Dies wäre zusammen mit Baden-Württemberg oder zusammen mit Sachsen und/oder Thüringen oder zusammen mit Hessen der Fall", hieß es seinerzeit in der Erklärung der Klubs. Bereits im September 2017 hatten die Vertreter der Regionalliga Bayern sowie der bayerischen Drittligisten in der einstimmig beschlossenen "Wendelsteiner Vorlage" ein Grundsatzpapier verabschiedet und die Bereitschaft zur Reduzierung der Regionalliga auf vier Staffeln deutlich gemacht.

Koch legt in Richtung Drittligisten nach: "Sie hätten lieber ihre Meinung in der AG vertreten sollen, anstatt jetzt von Stillstand zu sprechen und haltlose Attacken zu reiten. Im Übrigen saßen vom ersten Tag an Drittliga-Vertreter mit am Tisch. Es hätte genügend Möglichkeiten gegeben, sich mit eigenen Ideen einzubringen."

Eine Einigung scheint derzeit nicht in Sicht, der Interessenskonflikt indes wird am Wochenende medial deutlich.

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