Gestungshausen - Sonnefeld : Zwei Schritte vorwärts im Sechs-Punkte-Spiel? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.04.2010 um 01:21 Uhr
Gestungshausen - Sonnefeld : Zwei Schritte vorwärts im Sechs-Punkte-Spiel?
Die Saison geht in ihre entscheidende Phase, Überall stehen richtungsweisende Spiele um Auf- oder Abstieg auf dem Programm. Wenn sich in einer solchen Partie zudem noch zwei Nachbarvereine gegenüber stehen, ist Spannung und Dramatik vorprogrammiert. So auch am Sonntag ab 15 Uhr, wenn der zweitplatzierte Aufsteiger TSV Gestungshausen den Tabellendritten und Nachbarrivalen TSV Sonnefeld herausfordert. anpfiff berichtet exklusiv darüber, wer die Partie um die Oberhand im Gemeindegebiet und um den Relegationsplatz für sich entscheidet.
Von Andreas Schmitt
Im Vorfeld stellten sich die beiden Spielertrainer Achim Engel (Gestungshausen) und Matthias Rödel (Sonnefeld) den Fragen der anpfiff-Redaktion.

Herr Engel, Herr Rödel, wenn Sie neutral tippen müssten. Zu wieviel Prozent würden Sie auf einen Sieg Ihrer Mannschaft tippen?

Achim Engel: Zu 75% sehe ich uns als Sieger. Wir spielen daheim und sind momentan gut drauf. Dennoch kann man sich gegen Sonnefeld nicht zu 100% sicher sein, da sie gute Einzelspieler haben und zu Recht in der Tabelle sehr weit oben stehen. Außerdem können auch Faktoren wie Schiedsrichterentscheidungen oder eventuelle Verletzungen eine Rolle spielen.

Matthias Rödel: Ich denke, die Chancen stehen 50:50. Beide Teams haben das Zeug zum Sieg.

Der TSV Gestungshausen holte an Ostern sechs Punkte, konnte u.a. gegen den Tabellenführer FC Lichtenfels II siegen. Der TSV Sonnefeld hingegen büßte durch das 2:3 gegen die SG Roth-Main wichtige Zähler im Kampf um den zweiten Platz ein. Warum Herr Engel läuft es derzeit bei Ihnen gut, warum Herr Rödel, hat Ihr Team eine kleine Formschwäche?

Achim Engel: Bei uns harmonieren die Mannschaftsteile derzeit sehr gut, was uns unberechenbar macht. Jeder taucht mal vorne auf, doch es arbeitet auch jeder nach hinten mit. Überhaupt stehen wir in der Defensive momentan sehr gut. Generell sind wir zur Zeit selbst ein wenig von uns überrascht. Unser eigentliches Saisonziel war ja „nur“ ein einstelliger Tabellenplatz gewesen.


Matthias Rödel: "Wir können mit einem Spiel unsere Formkrise beenden!"
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Matthias Rödel:
Wir haben derzeit schlicht und ergreifend Personalprobleme. Im letzten Spiel der Hinrunde, dem Derby beim TSV Neuensorg, erhielten vier wichtige Spieler von uns eine Sperre. Neben mir fehlte auch unser Libero Sebastian Beitzinger in den ersten beiden Rückrundenspielen. Zudem musste sich unser zuverlässigster Verteidiger Christoph Krawczyk am Kreuzband operieren lassen und fällt länger aus. Außerdem fehlt uns unser erfolgreichster Stürmer, Markus Sell, in der gesamten Rückrunde aufgrund einer langen Sperre. Er beging in einem Freundschaftsspiel eine Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter.

Doch was, Herr Rödel, stimmt Sie nun positiv für die Partie am kommenden Sonntag?

Matthias Rödel: Dass wir nur ein Spiel haben, in dem wir eine kleine Wende schaffen können. Am vergangenen Wochenende jedoch war Doppelspieltag. Zunächst gewannen wir ja 2:0 beim 1. FC Marktgraitz, als wir auf tiefem Geläuf nach einer gelb-roten Karte lange mit zehn Mann spielen mussten. Das kostete uns zu viel Kraft. Als dann am Montag auch noch Michael Böhnlein fehlte und Andre Langguth während der Partie über Wadenprobleme klagte, konnten wir den Aderlass nicht mehr auffangen und verloren gegen eine clevere SG Roth-Main trotz 2:0-Führung mit 2:3. Doch am Sonntag haben wir es in nur einer Partie in der Hand, unsere kleine Formschwäche vergessen zu machen.

Herr Engel, auch an Sie eine kleine Nachfrage : Was muss Ihr Team trotz der aktuellen Serie von zwölf Siegen aus den letzten 13 Spielen noch besser machen?

Achim Engel: Nach einer Führung hören wir in der zweiten Halbzeit manchmal auf, Fußball zu spielen. Dieses Problem haben wir von der A-Klasse mit in die Kreisklasse genommen. Bei Standards sind wir ebenfalls zu anfällig, auch wenn wir uns hier schon gesteigert haben. Außerdem müssen wir auf dem Platz noch mehr kommunizieren. Allgemein befinden wir uns aber auf einem guten Weg.


Ob die Spieler des TSV Gestungshausen am Sonntag wieder genauso feiern wie hier? Der TSV Sonnefeld hat ab 15 Uhr sicher etwas dagegen. anpfiff berichtet ausführlich vom Topspiel der Woche.
Foto: anpfiff.info
Inwiefern spielen Ihre Ergebnisse vom letzten Wochenende am Sonntag noch eine Rolle für Ihre Mannschaft?


Matthias Rödel: Kaum. Wir haben am Sonntag die Chance, bis auf einen Punkt an Gestungshausen heran zu kommen und sind dementsprechend hochmotiviert. Und Derbys haben ja bekanntlich ihre eigenen Gesetze!

Achim Engel: Die beiden Siege gegen Lichtenfels II und gegen Neuensorg waren sehr wichtig für das Selbstvertrauen. Doch sie waren nur jeweils ein Schritt auf dem Weg hin zu Platz 2. Ein Sieg am Sonntag aber wären zwei Schritte auf einmal.

Was ist für Sie wichtiger im bezug auf das Topspiel am Sonntag? Der Derbycharakter oder die Tabellensituation?

Matthias Rödel: Die Tabellensituation! Von der besonderen Brisanz des Derbys bekomme ich persönlich wenig mit, da ich nicht aus dem Sonnefelder Gemeindegebiet komme. Aber für das Umfeld ist es ein enorm wichtiges Spiel. Auch für die Spieler: Viele kennen sich, sind untereinander befreundet. Ich denke, die Partie wird wie das Hinspiel von der Hektik geprägt und ich hoffe, dass wir erneut knapp gewinnen.

Achim Engel: Die Tabelle ist schon wichtiger, es handelt sich um ein Sechs-Punkte-Spiel. Aber natürlich ist es auch eine Besonderheit, wenn der kleine TSV Gestungshausen, der sich in den vergangenen Jahren meist in der A-Klasse tummelte, in der Tabelle vor dem großen TSV Sonnefeld, dem ehemaligen Bezirksligisten, steht. Ich weiß nicht, ob es das in der Historie der beiden Vereine überhaupt schon einmal gab. Diesen Moment möchten wir natürlich noch länger auskosten und nach Möglichkeit unseren Vorsprung auf Sonnefeld ausbauen. Besondere Brisanz erhält die Partie auch dadurch, dass einige meiner Spieler früher in Sonnefeld spielten.

Wie bewerten Sie jeweils Ihre persönliche Saison bislang?


Achim Engel: "Wir können in dieser Partie zwei Schritte auf einmal nach vorne gehen!"
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Achim Engel:
Meine Vorrunde verlief bescheiden. Ich war sehr oft verletzt oder krank, habe mich deswegen selbst oft spät ein- oder früh ausgewechselt. Nun wird es besser, ich konnte mich schon ein paar Mal in die Torschützenliste eintragen, obwohl ich mich eher defensiv aufstelle. Zu Saisonbeginn musste ich mich erst daran gewöhnen, dass ich als Spielertrainer doppelt gefordert bin. Mittlerweile klappt das besser, auch weil die Automatismen in der gesamten Mannschaft besser eingespielt sind und ich deshalb gar nicht mehr so viele Anweisungen geben muss. Sicher habe ich aber auch jetzt noch Steigerungspotential.

Matthias Rödel: Ich bin mit meiner Saison zufrieden, da ich mit der Gesamtsituation in Sonnefeld zufrieden bin. Wir spielen eine klasse Runde mit einer sehr jungen Truppe, darunter vier Akteure, die eigentlich noch A-Jugend spielen könnten. Mir war von vornherein klar, dass auch einmal eine Niederlage kommen würde. Persönlich bin ich mit mir auch zufrieden. Ich war kaum verletzt und kann mit meinen 42 Jahren, denke ich, immer noch sehr gut mitspielen.

Wie sieht die Personaldecke für die Partie am Sonntag aus?

Achim Engel: Mit Philipp Kujus haben wir einen Langzeitverletzten. Er erlitt einen Kreuzbandriss. Fragezeichen stehen noch hinter unserem Kapitän Frank Thümlein, der zuletzt wegen einer Schleimbeutelentzündung pausieren musste und hinter Fabian Engel, der eventuell bei der Bundeswehr Dienst tun muss.

Matthias Rödel: Es fehlt Markus Sell gesperrt und Christoph Krawczyk verletzt. Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter Andre Langguth wegen seiner Wadenprobleme. Alle anderen Akteure sind fit und an Bord.

Sind Sie nun auch schon gespannt, welcher TSV die Oberhand behalten wird? anpfiff wünscht ein spannendes und verletzungsfreies Toppsiel der Woche.







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