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Artikel veröffentlicht am 10.09.2020 um 12:00 Uhr

Keeper's Choice: Thomas Bass: "Meine Sachen in Ruhe für das Spiel packen"

Torhüter und Linksaußen - wohl ein jeder, der sich für Fußball interessiert, kennt die Fortsetzung dieser Weisheit. Doch stimmt sie wirklich? Nun, Linksaußen gibt es kaum mehr, aber Torhüter. anpfiff.info möchte Ihnen die Spezies mit der Nummer eins auf dem Rücken - meistens zumindest - ein wenig näher bringen. "Keeper's Choice" heißt die neue Rubrik, in der die der Weisheit nach Verrückten zu Wort kommen...

Von Alexander Grober

Thomas Bass (Keeper des Kreisligisten TSV Steinberg)

Haben Sie besondere Rituale vor dem Spiel?
Thomas Bass: Früher habe ich mir vor meinen Spielen gerne auf YouTube noch ein Video von guten Torwartparaden angeschaut, um so die Motivation noch etwas höher zu treiben. Heute würde ich sagen, richtige Rituale habe ich keine. Ich lege nur Wert darauf, in Ruhe meine Sachen für ein Spiel zu packen und darauf, dass meine Handschuhe und Fußballschuhe immer sauber sind.

Wer war früher Ihr großes Vorbild?
Thomas Bass: Früher war mein absolutes Vorbild Manuel Neuer.

Warum sind Sie Torwart geworden und nicht Feldspieler?
Thomas Bass: Früher war ich in Gifting noch als Feldspieler aktiv. Leider hatten wir nie einen "richtigen" Torwart, so habe ich die meisten Bälle als Abwehrspieler immer mit dem Fuß geklärt. Dann haben wir es einfach einmal versucht im Tor und zwei, drei gute Paraden später begann meine Zeit als Torwart.

Wer ist aktuell der beste Torwart der Welt – und was zeichnet ihn besonders aus?
Thomas Bass: Das ist schwer zu sagen, da es uns an guten Hüten wirklich nicht mangelt. Meiner Meinung nach ist es ein Kampf zwischen Manuel Neuer, der zwar sein Hoch bei der WM 2014 hatte, aber immer noch überragend hält und Marc-André ter Stegen. Was Neuer für ein Torwartspiel entwickelt hat, ist beeindruckend. Zum anderen ist es verrückt, was ter Stegen in Barcelona für Bälle hält.

Thomas Bass klärt einen Ball souverän gegen den FC Hirschfeld.

anpfiff.info

An welche Parade erinnern Sie sich noch genau?
Thomas Bass: Puh, hier habe ich ein paar Szenen im Kopf (grinst). Gerne erinnere ich mich an meine ersten zwei gehaltenen Elfmeter im Weismainer Waldstadion. Aber auch der gehaltene Freistoß letzte Saison gegen Neukenroth war ein Megagefühl.

Eine Selbsteinschätzung: Sind Sie beim Elfmeter eher der Killer oder ein leichtes Opfer?
Thomas Bass: Als leichtes Opter würde ich mich jetzt nicht bezeichnen, da ich auch schon einige gehalten habe. Aber es gibt Hüter, die hier bestimmt einen besseren Riecher haben als ich.

Wie stehen Sie dazu: Foulen als letzter Mann oder lieber fair sein und ein Gegentor zulassen?
Thomas Bass: Also wer hier sagt, er würde fair, sein hat das Torwartspiel nicht verstanden. Das ist ja unsere "Aufgabe", alles zu geben, um Gegentore zu verhindern. Wie jeder weiß beziehungsweise wissen sollte, ist jeder Torwart auf seine Art etwas verrückt und das ist eben das Geile am Torwart sein. Hinter dir steht keiner und entweder du bist der Held oder der Depp und das macht das Torwartspiel, meiner Meinung nach, aus.

anpfiff.info bedankt sich bei Thomas Bass!