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Artikel veröffentlicht am 28.01.2020 um 06:08 Uhr

SV Hagenbüchach will unterhalten: Der SC Paderborn der Bezirksliga Nord

Für die Aufsteiger aus der Kreisliga ist die Bezirksliga Nord auch in diesem Spieljahr wieder ein hartes Brot: die drei Abstiegsränge werden von Neulingen besetzt. Der SV Hagenbüchach befindet sich mittendrin im Klassenkampf, will den Erfolg aber nicht allein an Ergebnissen messen und kann dabei auf Fortschritte verweisen, die nachhaltig angelegt sind.

Von Marco Galuska

Im Rückspiegel sieht der SV Hagenbüchach derzeit zwar nur den SV Tennenlohe, aber die Entwicklung beim Aufsteiger stimmt absolut optimistisch.

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Der Aufstieg mit der Meisterschaft kam zum Ende der vergangenen Saison überraschend für den SV Hagenbüchach. Man könnte nicht behaupten, dass der Verein auf die Bezirksliga zwingend hingearbeitet hätte und entsprechend reif gewesen wäre. Für Trainer Taner Koc war die Eingewöhnungszeit im neuen Verein kurz: "Eigentlich wollte ich pausieren, aber ich muss sagen, dass ich es nicht bereut habe. Mit Vorstand Robert Rösch habe ich einen Topmann kennengelernt, der auch entsprechend beigetragen hat, dass sich im Verein einiges getan hat."

Ergebnis ist nicht alles

Koc spricht dabei von "nachhaltigem Erfolg" und definiert diesen eben nicht allein - oder generell weniger - an der Tabelle. "Natürlich entscheiden die Resultate über Auf- und Abstieg, aber Ergebnisse sind nicht alles. Fußball ist zu schön. Man muss das Spiel genießen, die Leidenschaft spüren. Und wenn dann nach einem Training am Freitag noch 20 Mann sitzen bleiben, dann ist das für mich auch ein Erfolg."

Taner Koc ist mit der Entwicklung beim SV Hagenbüchach durchaus zufrieden, auch wenn die Ergebnisse dies (noch) nicht widerspiegeln.

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Dabei möchte Koc nicht falsch verstanden werden, die neue Wohlfühloase mit einem Raum für die Spieler inklusive Kicker und Playstation ist nur eine Sache der "Weiterentwicklung der Kultur im Umfeld", wodurch das Spiel auf dem Platz aber nicht vernachlässigt werden soll: "Wir sind seit Sonntag in der Vorbereitung und werden topfit und bereit sein, wenn es in der Liga wieder losgeht. Ganz bestimmt werden wir uns nicht ergeben!"

An der Mentalität in seiner Truppe hat er ohnehin keine Zweifel, allerdings sei der Sprung von der Kreisliga in jene starke Bezirksliga Nord schon enorm: "Die Einstellung muss passen, wenn diese passt, bleibt aber immer noch die Frage der Qualität. Dann muss man als Trainer einfach etwas anders reagieren." Dass mit Miodrag Ivkovic ein erfahrener Mann auf dem Platz lange Zeit gefehlt hat, mit Lars Wester der für Koc "vielleicht beste Keeper der Liga" ebenfalls kaum zur Verfügung stand oder Damir Hasaj nach längerer Pause in dieser Saison wieder eingestiegen war, spielte dem SVH-Coach freilich nicht in die Karten.

Zagorcic kommt vom ATV 1873 Frankonia

Bojan Zagorcic (rechts) kommt vom ATV 1873 Frankonia Nürnberg nach Hagenbüchach.

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Nichtsdestotrotz ist der 40-Jährige mit der Entwicklung im letzten halben Jahr zufrieden: "Alle Spieler haben einen Schritt nach vorne gemacht!" Dies zeige sich auch in der Entwicklung der Reserve, die in der Vorbereitung ebenfalls von Koc trainiert wird. Die Veränderungen im Kader sind in der Winterpause überschaubar: Torwart Salvatore Panetta (SGV 1883) und Stürmer Axel Ottmann (TSV Buch II) sind zu ihren Heimatvereinen zurückgekehrt. Neu ist Bojan Zagorcic, der vom ATV 1873 Frankonia kommt und Landesliga-Erfahrung (Dergahspor, Neustadt/Aisch) in seiner Vita hat. Auch Jonathan Hartig ist neu, kommt aber ohne Freigabe vom TSV Burgfarrnbach und wird sich somit vorerst nur im Training fithalten können.

Fußball muss unterhalten

Der Klassenerhalt bleibt das Ziel. Dafür sieht Koc zwei Möglichkeiten, um künftig aufzutreten: "Wir können entweder mit elf Pferden auf einem Schlachtfeld agieren oder mit elf Handwerker mit Mut und Leidenschaft spielen. Ich denke, wir sollten die zweite Variante wählen!" Dass der SVH auch schon dreimal in dieser Saison 3:3 spielte, ist auch eher nach dem Geschmack des Trainers: "Fußball muss Unterhaltung bringen! Solche Spiele sind doch wesentlich attraktiver als so ein 1:0 gegen Ottensoos. Da haben wir zwar gewonnen, aber toll war das nicht." Dass jener nicht ausschließlich ergebnisorientierte Ansatz auch in die Hose gehen kann, ist Koc bewusst: "Wir wollen offensiv und mutig bleiben. Natürlich geht das nicht immer gut, aber wir wollen immer erhobenen Hauptes vom Platz gehen." Die Parallelen zum SC Paderborn in der Bundesliga will der Hagenbüchacher Coach dann auch nicht verneinen.

Offensiv und mutig will man beim SV Hagenbüchach weiter agieren, auch wenn sich das im Ergebnis nicht immer auszahlen wird.

B. Fromm

Verlängerung des Engagements gut möglich

Spricht man Taner Koc auf seine Zukunft als Trainer an, so analysiert der A-Lizenz-Inhaber nüchtern, dass der Zug nach oben für ihn wohl abgefahren sei. "Ich werde mich jetzt nicht irgendwo bewerben. Das habe ich noch nie gemacht. Ich will bleiben, wie ich bin." Außerdem spreche aus seiner Sicht derzeit auch überhaupt nichts gegen eine Fortsetzung seines Engagements in Hagenbüchach: "Die Fahrerei nach Roth war auf die Dauer echt anstrengend. Hier ist es für mich mit Job und Familie besser in Einklang zu bringen. Ich wohne nur fünf Minuten weg. Der Einstieg hat zwar auch viel Energie gekostet, da haben die sechs Wochen Pause im Winter gut getan - aber jetzt freue ich mich umso mehr auf die Vorbereitung!"