Hut-Ketschendorf: „Hut hat den Aufstieg verdient“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 29.10.2009 um 00:00 Uhr
Hut-Ketschendorf: „Hut hat den Aufstieg verdient“
Eins gegen Zwei! Die beiden besten Offensivreihen der Kreisklasse 1! Kantersiege en masse! Wenn am Sonntag im Coburger Stadtduell der SV Hut und der SV Ketschendorf aufeinandertreffen, dann steht das absolute Spitzenspiel der Liga an. anpfiff ist dabei und berichtet exklusiv. Es könnte für beide Teams eine Schlüsselpartie werden. Gewinnen die Gastgeber können sie sich an der Spitze absetzen. Gewinnt Ketschendorf wird das Ringen um den Titel endgültig zum Dreikampf. Vor dem Duell an der Spitze bat anpfiff die beiden Trainer Michael Wittmann (SV Hut) und Thomas Serno (SV Ketschendorf) zum Duell mit Worten. Die Coaches über…
Von Marco Heumann
… Kantersiege

Tabellernführer: Michael Wittmann.
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Michael Wittmann:
„Wenn man sich die Ergebnisse der letzten Wochen anschaut, dann sieht man, dass die Spiele enger geworden sind. Die Kantersiege kamen nicht zustande, weil Teams zu schwach für die Klasse wären, sondern weil sie unterschiedlich gut aus den Startlöchern gekommen sind. Wir waren früh sehr gut in Form und zehren jetzt von diesem Vorsprung.“
Thomas Serno: „Ihr nennt unsere Mannschaft nicht umsonst die ,Jungen Wilden’. Die Jungs spielen unbekümmert auf und haben sich in den letzten Monaten auch gesteigert. Deswegen erscheint uns mancher Gegner in dieser Saison schwächer. Eine wichtige Rolle bei den klaren Siegen spielt auch unsere taktische Ausrichtung. Wir agieren mit nur einer Spitze und lauern auf Konter. Da kommt es uns entgegen, wenn wir führen und der Gegner ein wenig mehr riskieren muss.“
 
… Routiniers
 
Michael Wittmann: „Wir haben inzwischen eine ganz gut Mischung aus alten und jungen Spielern gefunden. Leute, wie Bernado Simaoe oder Matthias Sosniok sind wichtig für uns. Gerade in engen Begegnungen, wie dem am letzten Sonntag gegen Oberfüllbach können sie mit ihrer Erfahrung spielentscheidend sein. Allerdings mache ich prinzipiell keinen Unterschied zwischen alt und jung. Alleine die Leistung zählt.“
Thomas Serno: „Die würden uns sicher gut tun. Trotzdem haben wir keine. Wir setzen auf eine gleichaltrige Besetzung der Mannschaft und auf unsere Jugendarbeit. Wir wollen uns die Routiniers in den nächsten Jahren selbst ziehen. Aus unseren jungen Spielern sollen nach und nach erfahrene werden.“
 
… Hurra-Stil
 
Michael Wittmann: „Den wollten wir in dieser Saison ja ein wenig ablegen. Mit Einschränkungen ist uns das auch ganz gut gelungen. Wir stehen hinten besser, sind aber noch lange nicht da, wo wir hinwollen. Eines ist in jedem Fall klar. Unsere Grundausrichtung wird immer eine offensive bleiben.“
Thomas Serno: „Mein Jungs agieren unbekümmert und dabei zeitweise noch ein wenig zu grün. Die Defensive ist sicher unser Schwachpunkt, auch wenn ein Blick aufs Torverhältnis zeigt, dass wir die wenigsten Gegentreffer in der Kreisklasse 1 kassiert haben. Die Automatismen im Defensivbereich sind noch nicht gefestigt genug. Die Jungs vergessen manchmal, was ihre Aufgabe ist. Vor allem bei Standards sind wir noch zu anfällig. Aber das ist ein normaler Lernprozess und stört mich auch nicht groß. Das entscheidende Element ist und bleibt der Spaß am Fußball. Den sieht man unserem Spiel an.“

Ab nach vorne: Thomas Serno gilt als Verfechter des Offensivfußballs.
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… Sturmduos
 
Goalgetter von der Hut: Tobias Reistel.
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Michael Wittmann:
„Ketschendorf spielt ja ähnlich wie wir. Auch bei ihnen liegen die Stärken ganz klar im Spiel nach vorne. Im Defensivverhalten gibt es Schwächen. Mit Philipp Bauer und Florian Holder haben sie torgefährliche Stürmer. Wir hatten gerade in diesem Bereich bisher enorme Verletzungssorgen. Am Sonntag kehrt Bastian Düsel zurück. Ein großer Gewinn, weil er für unser Spiel eminent wichtig ist.“
Thomas Serno: „Ich lasse im Normalfall nur mit einer Spitze agieren. Das kommt unserer Spielanlage eher entgegen. Momentan läuft Philipp Bauer als Mittelstürmer auf. Er ist eigentlich gar nicht die Stammbesetzung, aber Christian Wolf war lange verletzt und kämpft sich erst langsam wieder ran. Philipp macht seine Sache richtig gut und steht nicht umsonst in der Torjägerliste ganz vorne. Unser System ist auf ihn zugespitzt. Wenn wir schnell stürmen bekommt er von den offensiven Mittelfeldspielern Unterstüzung. Vor allem Florian Holder und Tobias Schunk rücken dann auf. Wenn das klappt, dann erleben wir immer wieder Sternstunden. Allerdings kann der Schuss auch nach hinten losgehen. Wir fangen nach unseren Kontern noch zu viele Konter. Deswegen verlieren wir auch Spiele, die wir eigentlich gewinnen müssten. Aber das ist für mich kein großes Problem. Die Jungs lernen von Spiel zu Spiel dazu.
 
… Herbstmeisterschaft
 
Michael Wittmann:
„Die haben wir geholt, aber sie ist für mich nicht mehr als ein Muster ohne jeden Wert. Dieser Titel ist doch vor allem eine Motivation für die anderen Teams. Mir ist es wesentlich lieber, wenn wir am Saisonende ganz oben stehen.“
Thomas Serno: „Die hat gönne ich dem SV Hut von ganzen Herzen. Die Mannschaft hätte schon in der letzten Saison den Aufstieg verdient und verdient ihn auch in diesem Jahr. Ich hoffe, dass sie es schaffen. Wir haben den Aufstieg noch nicht auf der Tagesordnung. Unser Ziel ist es, als Team weiter zu wachsen und einen Platz unter den ersten Fünf der Klasse zu sichern. Dann liegen wir mit unserem Vier-Jahres-Konzept voll im Soll.“
 
… Derby-Stimmung
 

Goalgetter beim SVK: Philipp Bauer.
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Michael Wittmann:
„Ist das Spiel in Derby? Mehr Brisanz kommt sicher auf, wenn Hut gegen Wüstenahorn oder Ahorn spielt. Das Besondere an dieser Partie ist eher, dass die beiden besten Offensivreihen der Kreisklasse aufeinandertreffen, die in der Tabelle auch noch auf den ersten beiden Plätzen liegen.“
Thomas Serno: „Ein richtiges Derby ist das doch gar nicht, nur ein Stadtduell. Ein Derby mit vielen Emotionen, das wäre für uns die Partie gegen die TSG Creidlitz. Wobei sich bei mir dieses ganz spezielle Ketschendorfer Derby-Fieber sowieso nicht einstellt. Dafür bin ich noch nicht lange genug hier. Seinen Reiz bezieht das Spiel am Sonntag vor allem aus der Konstellation Erster gegen Zweiter.“
 
...Thomas Serno/Michael Wittmann
 
Michael Wittmann: „Was Thomas in Ketschendorf aufgebaut hat, ist beachtlich. Er hat das Ganze ja als längerfristiges Projekt angelegt und wollte ein junges Team mit Perspektive formen. Der Plan geht bisher voll auf. Die Mannschaft hat Zukunft und wird irgendwann ganz oben stehen. Ob es in dieser Saison schon reicht, wird man in den nächsten Wochen sehen.“ 
Thomas Serno: „Auch wenn ich seine Laufbahn nicht weiter verfolgt habe, sieht man dass Michael Wittmann ein richtig guter Fußballer ist. Als Trainer auf der Hut leistet er hervorragende Arbeit. Was er macht hat Hand und Fuß. Er lässt sein Team attraktiven Fußball spielen. Der Erfolg gibt ihm Recht. Der aktuelle Tabellenstand spricht für sich. Wäre toll und verdient, wenn er mit seiner Elf den Aufstieg schafft.“
 
anpfiff bedankt sich bei den beiden Trainern für die Auskünfte und wünscht viel Erfolg im Spitzenspiel am Sonntag. Wer letztendlich das Duell an der Spitze als Sieger beendet können Sie im Topspiel-Bericht am Sonntag exklusiv bei uns lesen.

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