Abenteuer Bezirksliga: FC Mitwitz mit der Jugend zum Erfolg - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 27.07.2006 um 17:42 Uhr
Abenteuer Bezirksliga: FC Mitwitz mit der Jugend zum Erfolg
Pünktlich zum 85-jährigen Vereinsjubiläum verzeichnet der FC Mitwitz seinen wohl größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Mit dem Aufstieg in die Bezirksliga/West soll der Höhenflug der "jungen Wilden" aus dem Kronacher Landkreis aber noch nicht zu Ende sein.
Von Bernd Riemke

Einmal, im Jahr 1971 gab der FC Mitwitz ein einjähriges Gastspiel in der Bezirksliga/Oberfranken West. Seither fristete der FC ein größtenteils kümmerliches Dasein in den Niederungen der A-Klasse. Mit der Verpflichtung von Spielertrainer Markus Fischer vor der Spielzeit 2003/04 startete die Mannschaft jedoch einen schier unaufhaltsamen Siegeszug, verbunden mit vier aufeinanderfolgenden Aufstiegen, der den Verein nun wieder auf Bezirkseben spielen lässt. Markus Fischer? Ein erfahrener Übungsleiter, der als Routinier dem Nachwuchs Beine machte? Mitnichten. Gerade einmal 23 Lenze zählte Fischer, als er im September 2003 das Traineramt übernahm. Als großes Talent dem FC Mitwitz entwachsen, versuchte Fischer sein Glück beim VfL Frohnlach in der Landesliga, konnte sich dort jedoch nicht durchsetzen und kam zu seinem Heimatverein zurück.

Dem Nachwuchs eine Chance

Seither ticken die Uhren ein wenig anders vor den Toren des imposanten Wasserschlosses aus dem 13. Jahrhundert. In erster Linie Einheimische, ehemalige Jugendspieler, kicken beim Aufsteiger, wie Fußballabteilungsleiter Robert Martin mit gewissem Stolz verkündet. Mit Ausnahme dreier Routniers, die die 30 bereits hinter sich gelassen haben, ist der Stamm der Mannschaft zwischen 18 und 25 Jahren alt. Michael Bär, Uwe Weniger und Markus Urban, der nach einem Ausflug in die Bezirksliga beim TSF Theisenort zum FC Mitwitz zurückkam, sollen die "jungen Wilden" auf dem Platz führen, die das eigentlich gar nicht nötig haben.

Der Spielerkader des FC Mitwitz in der Bezirksligasaison 2006/07
Fotograf

 
Bereits in der vergangenen Saison war das ehemalige Sorgenkind, die Abwehr, das Prunkstück der Mannschaft und gleichzeitig die Beste der Kreisliga Kronach. Verbunden mit dem besten Sturm, in dem Goalgetter Tobias Martin (25 Treffer) nun mit Markus Urban einen mehr als hochwertigen Partner bekommt, scheint der Aufstieg eigentlich nur logisch gewesen zu sein. Vier Spieltage vor Saisonende thronte jedoch noch der SV Steinwiesen auf dem Gipfel der Kreisliga, ehe der FC Mitwitz mit einem fulminanten Schlussspurt sechs Zähler aufholen und an seinem Kontrahenten vorbeiziehen konnte.
 
Fußball soll vor allem Spaß machen

"Markus Fischer versteht es, die jungen Spieler bei der Stange zu halten", versichert Martin, der die Kameradschaft als großes Plus des Teams hervorhebt. Die Mannschaft spielt aus "Spaß an der Freude", ein ausgeklügeltes Prämiensystem fließt direkt in die Mannschaftskasse, so dass kein Spieler dem anderen vorgezogen wird. Das mag ein Geheimnis sein, warum bislang sämtliche Abwerbungsversuche größerer Nachbarvereine bei den Spielern des FC Mitwitz auf taube Ohren gestoßen sind. Um dies auch in Zukunft fortzusetzen, führt Fischer selbst die derzeitigen Jugendspieler schon an die 1. Mannschaft heran und integriert sie nicht nur in den Trainingsbetrieb, sondern gab ihnen auch schon Einsatzzeit in den Vorbereitungsspielen auf die kommende Spielzeit, in denen das Team schon unter Beweis stellte, dass es sicherlich kein Kanonenfutter in der Bezirksliga darstellen wird.
 
Klassenerhalt ist oberstes Ziel

Beim FC Mitwitz geht man in jedem Fall zuversichtlich und voller Optimismus an die Mission "Klassenerhalt" heran, denn alles andere, so Martin, wäre Augenwischerei. "Die Bezirksliga ist für uns auch ein finanzielles Abenteuer", verweist Martin auf die steigenden laufenden Kosten während des Spielbetriebes, die mit der Eingliederung der Reserve in die A-Klasse nicht geringer werden. Doch beim Aufsteiger scheint man bestens gerüstet. Der ganze Ort befindet sich in einer Art Aufbruchstimmung, so dass der ohnehin sehr gute Schnitt von beinahe 200 Zuschauern in der Kreisliga bei einem möglichen guten Abschneiden der Mannschaft sicher noch gesteigert werden kann. Dass es in der Bezirksliga auch schief gehen kann, daran möchte Martin derzeit noch keinen Gedanken verschwenden: "Ein direkter Wiederabstieg wäre für uns kein Weltuntergang, aber man sollte eine Herausforderung nicht mit dem Gedanken an einen möglichen Misserfolg beginnen." In der nahen Zukunft kann der Verein jedenfalls aus einem schier unerschöpflichen Reservoir an eigenen Nachwuchsspielern zurückgreifen, die bei einem Klassenerhalt ihres FCM sicher dem Verein die Treue halten werden und somit die Voraussetzung für eine erfolgreiche Zukunft des FC Mitwitz schaffen können. "Wir sind selber sehr gespannt auf das, was da auf uns zukommt", blickt Martin auf die bevorstehenden Aufgaben und die Gegner der Bezirksliga dürfen sicher ebenso gespannt sein...

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