TSV Bertelsdorf – TSV Unterlauter: Richtungsweisendes Spitzenspiel? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 19.08.2009 um 00:00 Uhr
TSV Bertelsdorf – TSV Unterlauter: Richtungsweisendes Spitzenspiel?
Nur zwei Kilometer liegen die beiden Ortschaften auseinander. Wie auf dem Richtungsschild zu sehen ist zeigt der Weg für Bertelsdorf nach oben, doch der Schein trügt. Der TSV Unterlauter ist im Moment in der Tabelle vor dem TSV Bertelsdorf. anpfiff hat sich vor dem Top-Derby mit den beiden Spielertrainern Steffen Stammberger und Marko Schreiner unterhalten und deren Einschätzungen über Ihre Gegner herausgefunden.
 
Von Stefan Deuerling
Das Nachbarderby gibt es schon einige Jahre, sehr zum Bedauern der Gäste aus Unterlauter, die in den 60er Jahren sogar in der Bezirksliga Oberfranken-West kickten und alles versuchen um aus der untersten Klasse herauszukommen. Jetzt startete man mit zwei Siegen gegen Bischwind und Eyrichshof unter dem neuen Spielertrainer Marko Schreiner. Die Gastgeber, mit einem Remis gegen Weidach und einem Auswärtssieg in Heubach auch glänzend gestartet, wollen natürlich nachlegen und sich mit einem Dreier wieder wie in der letzten Saison, abgeschlossen mit einem hervorragenden vierten Platz oben festsetzen. Nachdem Steffen Stammberger das Trainerzepter 2004/05 übernahm ging es im kleinen Coburger Stadtteil stetig bergauf. Höhepunkt bisher war die Serie 2006/07, als man damals als Tabellenführer den Nachbarrivalen aus Unterlauter, er kam als Tabellenletzter angereist 5:1 bezwingen konnte. Am Ende belegte man den undankbaren 3. Platz und scheiterte in den Relegationsspielen zur Kreisklasse. anpfiff hat sich mit den beiden Spielertrainern aus Bertelsdorf und Unterlauter unterhalten und jedem fünf gleiche Fragen gestellt.

Interview mit Steffen Stammberger
Spielertrainer TSV Bertelsdorf

Steffen Stammberger, der Spielertrainer des TSV Bertelsdorf, ist schon etliche Jahre im Amt. Ob die von ihm ausgegebene Saisoneinstellung "wieder eine gute Rolle spielen" nicht doch zu einem "ganz vorne mitspielen" umfunktioniert werden kann, wird sich vielleicht schon in der ersten richtungsweisenden Partie gegen den TSV Unterlauter zeigen.
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Herr Stammberger, sind Sie mit dem Saisonstart zufrieden?

Steffen Stammberger: Mit vier Punkten aus zwei sehr anspruchsvollen Spielen kann man zufrieden sein. Wir hatten mit Weidach und Heubach starke Gegner, die mit Sicherheit unter den Top- Mannschaften der Liga anzusiedeln sind. Nach einer durchwachsenen Vorbereitung haben wir in den ersten beiden Punktspielen kämpferisch überzeugende Leistungen abgeliefert. Dies ist auch Voraussetzung um im anstehenden Derby gegen einen „Meisterschafts-Mit-Favoriten“ bestehen zu können.
 
Sie spielen daheim. Sehen Sie sich in der Favoritenrolle?
Steffen Stammberger: Ich denke nicht. Wir haben die letzte Saison mit Platz vier beendet, Unterlauter war in der A-Klasse 4 auf Platz 3. Leider haben wir mit Tobi Gohlisch einen wertvollen Spieler verloren und mit Ünsal Kilic ist unser Top-Stürmer leider noch gesperrt. Unterlauter hat einen neuen starken Spielertrainer bekommen, den ich noch aus gemeinsamen Coburger Jugendzeiten kenne. Wir werden uns im Vergleich zu den ersten beiden Spielen noch einen Tick steigern müssen. Aber ich denke in einem Derby wird jeder von uns an die Grenzen und darüber hinaus gehen - das Spiel ist zweifelsohne eines der Highlights in der Saison und ohne Frage bereits am 3. Spieltag richtungsweisend!
 

Mit Blick nach vorne wird man Spielertrainer Steffen Stammberger auch heuer wieder öfters sehen.
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Was könnte Ihnen bei Ihrem Gegner gefährlich werden?
Steffen Stammberger: Unterlauter hat viele gute junge Spieler. Hier trägt die Jugendarbeit der letzten Jahre jetzt Früchte. In diesem Punkt haben sie uns leider einiges voraus. Gerade im Mittelfeld haben sie mit Meyer, Krause, Kalk und Schreiner sehr gute Spieler, die alle auch höherklassig spielen könnten. Hier müssen wir hellwach sein und kompakt stehen, um das Spiel der Gäste nach vorne zu stören bzw. am besten erst gar nicht zuzulassen.
 
Anders gefragt. Wie kann Ihre Mannschaft dem TSV Unterlauter gefährlich werden?
Steffen Stammberger: Unser großer Vorteil ist, dass wir in der Vergangenheit und auch den ersten beiden Spielen der neuen Saison eine absolut geschlossene Mannschaftsleistung abgeliefert haben. Es gibt in unserer Mannschaft keine Stars wie sie sich andere Mannschaften teilweise erkaufen. Der Teamgeist spielt eine große Rolle und kann bei engen Spielen entscheidend sein und dass wir auch einige passable Fußballer in unseren Reihen haben, haben wir denke ich in der Rückrunde letzte Saison mit 12 Siegen am Stück bewiesen.
 
Kann man bei Ihnen jetzt schon von Ziel „Aufstieg“ sprechen?
Steffen Stammberger: Wir wollen in dieser Saison ähnlich wie in der letzten wieder eine gute Rolle spielen. Mein absoluter Top-Favorit ist die Mannschaft des TSV Gemünda, die den Aufstieg in der letzten Saison schon verdient gehabt hätte. Ohne Abgang und mit Gizas und Keller als Verstärkungen, sind sie mein absoluter Meisterschaftsfavorit. Auch Unterlauter, Weidach, Stöppach-Haarth, Gleußen, Heubach und hoffentlich auch wir werden aber versuchen es Gemünda so schwer wie möglich zu machen. Die Liga ist im Vergleich zur letzten Saison um einiges ausgeglichener und daher wird in den Spitzenspielen aus meiner Sicht des Öfteren die Tagesform entscheiden. Und die ist im Hinblick auf das kommende Spiel hoffentlich auf unserer Seite. Zum Abschluss möchte ich noch ergänzen, dass ich hoffe, dass auch unsere 2. Mannschaft, die mir sehr am Herzen liegt, dieses Jahr ihre Ziele, ganz oben mitzuspielen, umsetzen kann und auch weiterhin als wichtige Grundlage für die 1. Mannschaft fungiert.


Interview mit Marko Schreiner
Spielertrainer TSV Unterlauter

 

Unterlauters Spielertrainer Marko Schreiner hat mit seinem Team den besseren Saisonstart vollzogen.
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Herr Schreiner, sind Sie mit dem Saisonstart zufrieden?
Marko Schreiner: Wenn man allein die Punkteausbeute zugrunde legt natürlich schon. Es war wichtig für uns, so schnell wie möglich in dieser für uns eher unbekannten Klasse anzukommen. Spielerisch war nur die 1. Halbzeit gegen Bischwind wirklich überzeugend. Jedoch haben wir sowohl in diesem Spiel als auch gegen Eyrichshof, die uns bietenden Torchancen einfach nicht konsequent und zielstrebiger ausgenutzt. Sonst wären uns ein paar bange Momente erspart geblieben. Hier hatten wir aber gerade gegen Eyrichshof auch zur richtigen Zeit das Glück auf unserer Seite, um nicht frühzeitig in Rückstand zu geraten. Da ich meine Mannschaft jetzt aber schon fast zwei Monate kenne, weiß ich, daß wir in vielen Bereichen noch erhebliches Steigerungspotential besitzen.
 
Sie kommen ohne Punktverlust nach Bertelsdorf. Sehen Sie sich in der Favoritenrolle?
Marko Schreiner: Ganz und gar nicht. Nach zwei Spieltagen ist die Tabelle doch noch gar nicht wirklich aussagekräftig. Wir haben bisher lediglich unsere Hausaufgaben gemacht. Mit dem Spiel in Bertelsdorf erwartet uns ein Duell zweier Mannschaften auf absoluter Augenhöhe. Einen wirklichen Favoriten sehe ich in diesem Spiel von vornherein nicht. Außerdem hat sich Unterlauter gegen Bertelsdorf schon immer schwer getan, was sicher auch am Derbycharakter und den dazugehörigen Emotionen liegt.
 
Was könnte Ihnen bei Ihrem Gegner gefährlich werden?
Marko Schreiner: Unsere Spieler und Verantwortlichen kennen den Gegner aus der Vergangenheit natürlich sehr genau, und diese Informationen werde ich versuchen zu nutzen. Natürlich gibt es bei Bertelsdorf drei bis vier Spieler auf die wir verstärkt unser Augenmerk legen und versuchen werden, diese aus dem Spiel zu nehmen. Hierzu zählt natürlich neben dem Spielertrainer Steffen Stammberger auch Michael Wohlleben, die ich beide noch sehr gut aus meiner Jugendzeit in Coburg kenne. Als weiteren Nachteil werte ich den kleineren Platz, der eher Bertelsdorf in die Karten spielt.
 

So energisch wie hier in der Vorsaison will Sven Lindner (li.) sicher auch im Spiel gegen die Bertelsdorfer agieren.
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Anders gefragt. Wie kann Ihre Mannschaft dem TSV Bertelsdorf gefährlich werden?
Marko Schreiner: Durch die beiden Auftaktsiege haben meine Spieler natürlich genügend Selbstvertrauen getankt, um diese schwere Auswärtshürde in Bertelsdorf mit breiter Brust anzugehen. Unser Vorteil könnte dieses Jahr sein, dass wir von den einzelnen Spielern her, wesentlich schwieriger auszurechnen sind als die Jahre zuvor, wo sich die Gegner meist auf zwei oder drei Spieler konzentriert haben. Wir müssen einfach läuferisch und kämpferisch alles in die Waagschale werfen, dann ist mir vor dem Spiel eigentlich überhaupt nicht bange. Wichtig ist, dass wir die Torchancen eiskalt ausnutzen. Vielleicht entscheidet letztendlich auch eine Standardsituation dieses Spiel. Hierfür haben wir letztlich mehre Spieler, die für derlei Aktionen in Frage kommen!
 
Kann man bei Ihnen jetzt schon von Ziel „Aufstieg“ sprechen?
Marko Schreiner: Das wir das Ziel Kreisklasse ausgegeben haben, ist ja hinlänglich bekannt und nicht von der Hand zu weisen. Ob dies allerdings dieses Jahr schon realisierbar ist, hängt doch auch immer von vielen Kleinigkeiten wie Sperren, Verletzungen usw. ab. Sollten wir hiervon weitestgehend verschont bleiben, sollten wir bis zum Schluss ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden können. Jedoch ist die Klasse sehr ausgeglichen besetzt und ich denke, dass auch Bertelsdorf und Weidach, sowie die von vornherein favorisierten Mannschaften aus Gemünda, Frickendorf und Gleußen um diese Spitzenpositionen mitspielen werden.

anpfiff bedankt sich für das Interview und ist beim Derby der A-Klasse 3 live vor Ort. Außerdem sind wir am Freitag mit einem Reporter beim Derby der A-Klasse 4 zwischen der SG Rödental und dem FC/TSV Rödental

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