Vor dem Keller-Gipfel in der Kreisklasse 1: Entweder siegen oder absteigen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 16.04.2009 um 00:01 Uhr
Vor dem Keller-Gipfel in der Kreisklasse 1: Entweder siegen oder absteigen
Wenn am Samstag in der Kreisklasse 1 der TBVfL Neuatadt-Wildenheid II und die SpVg Wüstenahorn aufeinandertreffen, dann steht eines der sprichwörtlichen „Sechs-Punkte-Spiele“ auf dem Plan. Beide Teams stecken tief im Keller der Tabelle fest und brauchen jeden Zähler im Kampf um den Klassenerhalt, vor allem die gegen direkte Kontrahenten. anpfiff ist vor Ort und berichtet ausführlich vom Keller-Gipfel in der Kreisklasse 1. Im Vorfeld baten wir die Trainer Marco d’Antimi (Neustadt) und Rainer Griebel (Wüstenahorn) zum Gespräch unter dem Motto „Entweder siegen oder absteigen“.
Von Marco Heumann
Der Befreiungsschlag blieb aus. Weder der TBVfL Neustadt-Wildenheid II noch die SpVg Wüstenahorn konnte sich in ihren beiden Osterbegegnungen entscheidend vom Tabellenende absetzen. Den Siegen am Samstag folgten am Montag Niederlagen, die weh tun. Folge: Nur durch einen Punkt voneinander getrennt liegen die Kontrahenten auf dem letzten Nichtabstiegsplatz und dem Relegationsrang. Das direkte Aufeinandertreffen wird richtungsweisend. Der Sieger könnte einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Die Statistik spricht einerseits für die Gastgeber, die seit Oktober kein Heimspiel mehr verloren haben, während den Gästen in dieser Zeit nicht ein Auswärtssieg gelang. Andererseits steht aus der Vorrunde ein klares 7:1 der SpVg Wüstenahorn zu Buche. In einem Spiel, das dem Berichterstatter der Spielvereinigung zu Folge, auch zweistellig hätte ausgehen können. Welche Statistik stärker wiegt? Die Antwort gibt es am Samstag auf dem Platz.

Volles Haus gegen Zahnfleisch


Fällt nach seiner roten Karte aus: Dirk Kempf.
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Dort kann Marco d’Antimi im Keller-Gipfel aus dem Vollen schöpfen. Zwar ist der Spielertrainer selbst leicht angeschlagen und bangt um seinen Einsatz, aber ansonsten sind alle Mann an Bord, inklusive Routinier Achim Steinert, der seit der Winterpause wieder für die Neustadter spielt und einiges zur Stabilität beigetragen hat.
Rainer Griebel dagegen muss einen seiner erfolgreichsten Torjäger ersetzen. Dirk Kempf wurde beim 0:2 gegen den SV Ketschendorf des Feldes verwiesen und muss zuschauen. Nicht der einzige Ausfall. Das Team aus dem Coburger Stadtteil geht personell auf dem Zahnfleisch. Neuzugang Heiko Leitzinger ist bereits seit Wochen verletzt. Zumindest dicke Fragezeichen stehen hinter Keeper Bastian Bauer (Finger), Offensivmann Dominik Düsel (Fuß) und Tarik Birinci, der womöglich arbeiten muss.
 
Am Osterwochenende gab es einen Sieg und eine Niederlage. Eine zufrieden stellende Bilanz oder eigentlich zu wenig?
Marco d’Antimi: „Der Samstag war in Ordnung, aber am Montag waren wir einfach schlecht. Wir haben beim 2:5 in Fürth zu viele Fehler in der Defensive gemacht. Vier der fünf Gegentreffer haben wir ja quasi selbst gemacht. Nach vorne waren wir viel zu harmlos. Es hat einfach nicht viel geklappt.“
Rainer Griebel: „Samstag war ich zufrieden, aber der Montag war Sch… . Wir hatten am Anfang einige Chancen, die wir nicht genutzt haben. Wir machen die Dinger einfach nicht rein. Knackpunkt waren aber die Undiszipliniertheiten, die zu zwei gelb-roten und einer roten Karte führten. So kann man sich im Abstiegskampf einfach nicht präsentieren. Das war ein Witz.“


Die Undiszipliniertheiten seiner Truppe stören ihn: Rainer Griebel.
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Das Hinspiel endete 7:1 für Wüstenahorn. Ein Ausrutscher oder ein Fingerzeig für Samstag?
Marco d’Antimi: „Bei dieser Klatsche waren wir stark ersatzgeschwächt. Ich hatte sogar drei Mann von den Alten Herren dabei. Die Aufstellung war nicht mehr als ein Notnagel. Deswegen hat das Debakel für mich keinen großen Stellenwert. Am Samstag wollen und werden wir es besser machen.“
Rainer Griebel: „Unser Sieg ist sicher kein Fingerzeig. Neustadt war schlecht besetzt und wir hatten einen guten Tag. Am Samstag sind die Vorzeichen ganz andere. Das wird ein völlig neues Kartenspiel aufgemacht. Unser Gegner wird mit einer guten Truppe auflaufen, schließlich spielt die Erste erst am Sonntag und wir haben einige Personalsorgen.“
 
Klatsche vergessen machen: Marco d'Antimi.
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Wüstenahorn hat aber nicht nur die letzte Partie, sondern auch die Beiden in der letzten Saison gewonnen. Ist die Spvg einfach besser oder nur ein Angstgegner?
Marco d’Antimi: „Unser Wunschgegner sind die Wüstenahorner sicher nicht. Aber diesmal müssen sie fällig sein. Wir brauchen die Punkte gegen einen direkten Kontrahenten. Bei einer erneuten Niederlage wäre die Spielvereinigung fast schon zu weit weg. Ein Angstgegner ist sie aber nicht. Wir müssen nur mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen und kämpferisch dagegenhalten. Denn, das ist die große Stärke von Wüstenahorn: Die kämpfen von der ersten bis zur letzten Minute.“
Rainer Griebel: „Wir hatten vom letzten Spiel einmal abgesehen, einfach das nötige Quäntchen Glück und konnten knapp gewinnen. Die beiden Teams liegen auf Augenhöhe. Da entscheidet die Tagesform.“
 
Dirk Kempf fällt nach seiner roten Karte im Heimspiel der Wüstenahorner gegen Ketschendorf auf. Entscheidende Schwächung oder gibt es noch andere Schlüsselspieler?
Marco d’Antimi: Natürlich ist Dirk Kempf ein wichtiger Mann. Aber Dreh- und Angelpunkt bei den Wüstenahorner ist Eren Kurt im Mittelfeld. Ein technisch sehr starker Spieler, der gegen uns mächtig gewirbelt hat. Ihn müssen wir ausschalten. Deswegen wird er wohl auch einen Sonderbewacher auf die Füße gestellt bekommen. Eine ideale Aufgabe für Sebastian Grimm.
Rainer Griebel: „Dirk ist natürlich ein wichtiger Mann, aber wir werden ihn irgendwie ersetzen. Ich werde umbauen und versuchen, das Mittelfeld stark zu machen. Dazu könnte
Tarik Birinci in die Offensive rücken. Ein guter, technisch starker Mann, der den Ball auch einmal halten kann. Wichtig wäre auch, dass Kevin Seifert im Defensivbereich rechtzeitig wieder fit wird.“
 

Vor seinen Freistößen zittert Rainer Griebel: Achim Steinert.
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Benni Römhild ist mit zwölf Treffern noch immer der erfolgreichste Neustadter Torschütze. Inzwischen spielt er in der Ersten in der Bezirksliga. Lahmt deswegen das TBVfL-Offensivspiel oder gibt es andere gefährliche Offensive?
Marco d’Antimi: „Benni ist natürlich ein Verlust, aber wir machen trotzdem regelmäßig unsere Tore. Das Problem ist eher die Defensivarbeit des gesamten Teams. Wenn wir einen Gegentreffer kassieren, werden wir schnell nervös und unsicher. Das müssen wir abstellen.“
Rainer Griebel: „Der TBVfL ist verdammt schwer auszurechnen, dadurch dass sie immer wieder Spieler aus der Bezirksliga-Elf mit dabei haben. Großen Respekt habe ich auch für Achim Steinert. Der ist ein alter Fuchs und eine enorme Verstärkung für die Neustadter. Toll sind vor allem seine Freistöße. Achim fragt nicht wo, er legt sich den Ball einfach hin, schaut und macht ihn rein. Da müssen wir uns was einfallen lassen.“
 
Das Spiel am Samstag ist richtungsweisend. Siegt Neustadt oder Wüstenahorn?
Marco d’Antimi: „Wir gewinnen mit 3:1.“  
Rainer Griebel: „Ein Unentschieden hilft uns nicht weiter. Wir brauchen einen Dreier. Ich hoffe, dass wir mit einem knappen Sieg heimfahren.“

anpfiff bedankt sich für das Gespräch und wünscht beiden Trainer viel Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt in der Kreisklasse 1

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