SG Fichtelberg als Remisköniginnen: Herrmann: "Wollten bewusst keine Neuzugänge" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 11.10.2016 um 09:00 Uhr
SG Fichtelberg als Remisköniginnen: Herrmann: "Wollten bewusst keine Neuzugänge"
Wenige Tag nach dem klaren 3:0-Pokalsieg gegen Marktleuthen musste sich die Truppe von Uwe Herrmann in der Liga gegen den gleichen Gegner mit einem torlosen Remis zufrieden geben. Damit haben die Kickerinnen der Spielgemeinschaft in der fünften Begegnung schon zum vierten Mal die Punkte geteilt - und unter Beweis gestellt, dass man mithalten kann. Doch an welcher Tabellenhälfte soll man sich orientieren? 
Von Hans-Jürgen Wunder
"Für uns wäre ein weiterer Aufstieg ohnehin nichts. Wir müssen uns jetzt erst einmal stabilisieren. Außerdem ist im Moment etwas das Feuer raus, das wir wieder entfachen müssen", bekennt der Aufstiegstrainer, der die fehlende Euphorie besonders bei der Trainingsbegeisterung merkt. Nach dem Durchmarsch durch die Kreisliga sind die Fichtelberger und Kulmainer Fußballerinnen also in der Realität angekommen. Dabei hatte Coach Uwe Herrmann bewusst darauf verzichtet, speziell für die Bezirksliga neue Spielerinnen anzusprechen. "Ich hatte in der letzten Serie regelmäßig Mädels zuhause lassen müssen. Das wollte ich in dieser Saison vermeiden, auch wenn es ab und zu eng werden könnte. Das Testspiel gegen die Spvgg Bayreuth musste ich etwa absagen, weil wir nicht genügend Leute hatten", berichtet das Fichtelbergr Original.

Auch Melanie Kostian (li.) steht kaum noch zur Verfügung - sie arbeitet in Ostdeutschland.
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Spielerinnen mit Potential weg


Gerade beim torlosen Remis gegen Marktleuthen am letzten Wochenende dürfte sich das Fehlen von zwei Offensivkräften bemerkbar gemacht haben, die mittlerweile nicht mehr zum Kader gehören. Mareike Krieger ist mit Landesligaerfahrung nach Fichtelberg gekommen, war offensiv variabel einsetzbar und hatte besonders durch ihre Ballbehandlung angedeutet, dass sie bereits höherklassig unterwegs war. Sie hat ihren Wohnsitz nach Norddeutschland verlegt und kann das SG-Angriffsspiel ebenso nicht mehr beleben wie Christina Braun. "Christina war eine unwahrscheinlich starke Stürmerin mit einem Riesenschuss", trauert Herrmann der sechsfachen Torschützin des Vorjahres hinterher. Und auch Melanie Kostian hatte in der letzten Aufstiegssaison eine wichtige Rolle gespielt. Als Stammspielerin und dritte Spielführerin war die defensive Mittelfeldfrau quasi gesetzt und ist jetzt nur noch sporadisch dabei, nachdem es sie regelmäßig in den Osten zum Arbeiten zieht. Auch deshalb ist es überhaupt kein Thema, jetzt nach zwei Aufstiegen in Folge auch noch in die Bezirksoberliga marschieren zu wollen. "Wir merken ja bereits jetzt, dass es in den Zweikämpfen mitunter weh tut und mehr Durchsetzungsvermögen gefragt ist. Und auch bei Ballverlust werden die Fehler schneller bestraft. Im Grunde sind aber alle Mannschaften in der Liga in etwa auf einem Level."

Auch Carmen Neumann, die mit drei Treffern zusammen mit Stefanie Harms die interne Torschützenliste anführt, ging zuletzt leer aus.
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Seit über zwei Jahren ungeschlagen


Auch wenn die Spielgemeinschaft sich nach dem Pokalsieg gegen Marktleuthen vielleicht etwas mehr erhofft hatte, bleibt die SG-Erfolgsserie weiter bestehen. Seit zweieinhalb Jahren sind die Herrmann-Schützlinge in einem Punktspiel ungeschlagen und konnten sich auch beim Spitzenreiter Waischenfeld beim 2:2-Remis schadlos halten. Während man aber dort über den gewonnenen Zähler nach Ausgleich durch Nadine Sieber freuen konnte, trauert man bei anderen Unentschieden eher den Punktverlusten nach. "Gegen Döbra hatte der Gegner kaum Torchancen und einmal kommt unsere Keeperin nicht rechtzeitig raus und schon liegst du hinten. Und gegen Untersteinach hatte ich vom Schiri gefordert, dass er endlich abpfeift - und dann bekommst du noch so ein dummes Ding in der Nachspielzeit", stöhnt Herrmann. Dafür gelang gegen Oberpreuschwitz zur Kerwa ein recht klares 7:1-Sieg, obwohl Herrmann die Dornhöferinnen für eine der spielstärksten Mannschaften in der Liga hält. "Die haben starke Leute wie Tanja Fürst oder Daniela Heilemann in ihren Reihen. Aber gegen uns mussten sie in Unterzahl antreten, waren schlecht drauf und haben ständig gemosert." Doch nicht nur bei den sieben Treffern schien es im Angriff bisher ganz gut zu klappen. "Eine Carmen Neumann kann eigentlich immer ein Tor machen. Dagegen könnten wir noch eine starke Abwehspielerin gebrauchen", überlegt der Frauencoach, der damit rechnet, dass es in der Liga eng bleiben wird. Allerdings macht ihm Ersatzkeeperin Nadine Sieber derzeit viel Freude, weil sie auch auf dem Feld flexibel einsetzbar ist. Und über die Zukunft braucht sich Uwe Herrmann nicht den Kopf zerbrechen. Von den B-Juniorinnen, die in der Bezirksoberliga Oberpfalz antreten und ebenfalls von ihm trainiert werden, kommen in den kommenden Jahren die nächsten Talente nach.    

 

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Bilanz SG Fichtelberg/Kulm.

Saison
Pl. 
Liga
2021/22
7. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
 
2019/21
6. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
 
2018/19
7. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
 
2017/18
6. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
 
2016/17
4. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
 
2015/16
1. 
Kreisliga Ost
2014/15
2. 
Kreisklasse Ost

Steckbrief U. Herrmann

Uwe Herrmann
Spitzname
Wiskey-Hugo
Alter
69
Geburtsort
Warmensteinach
Wohnort
Warmensteinach
Familie
4 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
174 cm
Beruf
Industriekaufmann
Hobbies
Fußball, Fußball, Fußball
Starker Fuß
Beidfüßig
Lieb.-Position
Sturm
Erfolge
Zwei Tor im DFB-Pokal gegen Hertha BSC, 2. Liga in Hof gespielt, Bayernligaaufstieg mit Trebgast

Nächste Spiele Fichtelb./Kulm.

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A - SV Kirchahorn (10.)
Sa. 22.10.2016 16:00 Uhr
Sa. 29.10.2016 16:30 Uhr
Sa. 05.11.2016 14:00 Uhr
Sa. 25.03.2017 16:00 Uhr
A - SpVgg Döbra (8.)
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