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Artikel veröffentlicht am 01.02.2016 um 18:00 Uhr

Geballte Erfahrung und Kompetenz: Adolf Sperlich: "Es macht immer noch Spaß"

"Ich könnte eigentlich ein Buch schreiben", bekennt Adolf Sperlich unumwunden, wenn er auf seine Erfahrungen als Spieler und Trainer zu sprechen kommt. Doch der mittlerweile 75-jährige Übungsleiter belässt es nicht bei den Erinnerungen, sondern hat seit dieser Saison die A-Junioren der JFG Itzgrund unter seinen Fittichen und hofft auf einen Schub in der Rückrunde.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Ich würde mich freuen, wenn uns das in den kommenden Wochen beflügeln würde", verleiht Adolf Sperlich seiner Hoffnung nach dem gelungenen Hallenauftritt in Kirchenlaibach Ausdruck. Im Konzert der Landesligisten und Bezirksoberligisten reisten die JFG-Kicker als krasser Außenseiter zur Bezirksmeisterschaft in den Osten des Spielkreises Bayreuth, sorgten in der Gruppenphase für Furore und wären um ein Haar im Endspiel gelandet. Nach dem 0:1-Rückstand gegen den späteren Turniersieger Eintracht Bamberg hatte man in der Schlussminute des Halbfinales eine sogenannte Hundertprozentige ausgelassen, um dann noch einen Treffer zu kassieren. Doch der mehr als respektable Auftritt der Jungs aus Creidlitz, Niederfüllbach oder Scherneck ist alles andere als ein Zufall. "Wir arbeiten gezielt daran, die technischen und taktischen Fähigkeiten der Spieler weiter zu entwickeln", berichtet der JFG-Nachwuchscoach.

Nicht zu bremsen: Bei der Hallen-Bezirksmeisterschaft sorgte die Truppe um Robert Schyga (li.) für eine faustdicke Überraschung.

anpfiff.info

Böses Blut

Nach einer langen Karriere als Spieler und Trainer hatte sich Adolf Sperlich zuletzt um den Nachwuchs der Spvg Eicha gekümmert und war 2013 mit dem U19-Team sogar bis in die Bezirksoberliga vorgestoßen. "Wir konnten dann bei der Spvg keine Mannschaft mehr stellen. Vor dieser Saison hat mich der JFG-Vorsitzende Michael Bergner angesprochen und ich habe dann die U19-Mannschaft übernommen. Es hat aber etwas böses Blut gegeben, weil vier Spieler aus Eicha mitgekommen sind", berichtet der ehemalige Weissenbrunner. Ebenfalls mit aus Spvg-Zeiten dabei ist auch sein Co-Trainer Patrick Schilling, der selbst noch in der Zweiten des TSV Scherneck kickt. Dabei unterstützt der Jungtrainer die JFG besonders bei den Computerarbeiten oder übernimmt bei der Aufteilung des Trainings schon mal eine Gruppe. Doch weder der Chefcoach noch sein Assistent konnten mit dem Verlauf der Vorrunde zufrieden sein. "Man muss leider sagen, dass die Erwartungen nicht erfüllt wurden. das hatte verschiedene Gründe", konstatiert Sperlich. Zum einen fehlten im 18 Mann starken Kader immer wieder wichtige Leute, wenn etwa Blockunterricht in Straubing oder Prüfungen anstanden. Zum anderen hatte sich die Hoffnung, mit der B-Jugend gemeinsam trainieren zu können und damit über die nötige Breite zu verfügen schnell zerschlagen. "Die meisten U17-Spieler stammen aus Scherneck und wir trainieren in Niederfüllbach und Creidlitz. Ohne die Unterstützung der Eltern oder Großeltern kommen die dann nicht zu uns." Außerdem wurden Akteure wie Stürmer Niklas Trommer oder Keeper Marcel Bär bei ihren Heimatvereinen bereits bei den Herren eingesetzt.

Wieder mit an Bord: Patrick Schilling hat Adolf Sperlich bereits in Eicha unterstützt.

anpfiff.info

Umschaltspiel verbessern

"Ich möchte dafür sorgen, dass die neun Jungs, die im Sommer rauskommen werden, technisch und taktisch gut ausgebildet sind. Dabei müssen wir uns besonders noch bei Rückwärtsbewegung verbessern, die zu den großen Schwächen gehört hat", verrät der JFG-Coach im Rückblick auf die Halbserie. Obwohl hier viel probiert und experimentiert wurde, war man nach dem Geschmack des Übungsleiters in der Defensive viel zu anfällig: "Wir haben mit die meisten Tore geschossen, aber eben auch sehr viele kassiert", spricht Sperlich Klartext. Freilich räumt er ein, dass er immer wieder die Mannschaft umbauen musste und die fünf oder sechs Führungsspieler im Team wie Robert Schyga, der bereits am Stützpunkt trainiert hat, waren einfach nicht ersetzbar. Dennoch hat der erfahrene Trainer, der sich eine bessere Zusammenarbeit mit den Kollegen bei den Herren wünscht, keine Zweifel, dass seine Truppe den Klassenerhalt packen wird. Dafür geht es bereits jetzt einmal wöchentlich auf den Platz und zudem wurden zwei Vorbereitungsspiele vereinbart. Denn schließlich möchte Adolf Sperlich auch in der kommenden Serie seine Nachwuchsarbeit bei der JFG Itzgrund in der Kreisliga fortsetzen. Und rein menschlich hält er ohnehin große Stücke auf seine Jungs, wenn er bekennt: "Rein charakterlich ist die Mannschaft absolut in Ordnung."

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Steckbrief A. Sperlich

Adolf Sperlich

Spitzname

Spatz

Alter

Geburtsort

Ellsnig (Oberschlesien)

Wohnort

Gleußen

Familie

verheiratet, 3 Kinder

Größe

173 cm

Gewicht

70 kg

Beruf

Technischer Angestellter, jetzt Rentner

Hobbies

Sport, Gemeindearbeit bei der Kath. Kirche, Gartenarbeit

Starker Fuß

Rechtsfuß

Lieb.-Position

Torwart

Erfolge

Erfolgreiche Zeit als Spieler beim TSV Weißenbrunn,die Herren des 1. FC Lichtenfels in der Landesliga trainiert bzw. Junioren VfB Coburg in der Bayernliga. Mehrere Aufstiege mit verschiedenen Teams.