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Artikel veröffentlicht am 21.09.2015 um 15:00 Uhr

SG-Junioren weiter nach oben: Regnitzlosauer Jungtrainer mit einem Bombenstart

Der Sprung ins kalte Wasser scheint gelungen. Nach einer weiteren schweren Knieverletzung musste Raphael Bächer trotz bestem Fußballalter seine aktive Karriere beenden und wagte es nun, die nur wenige Jahre jüngeren Regnitzlosauer A-Junioren zu übernehmen. Dabei hat der Trainerneuling beim Aufsteiger mit drei Siegen in Serie einen Einstand nach Maß hingelegt - und freut sich auf die kommenden Herausforderungen.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Ich habe mir gesagt, es reicht jetzt," berichtet Raphael Schäfer, der im Sommer 2014 vom FC Trogen 2 zur Reserve der SG Regnitzlosau gewechselt war. Genau 13 Einsätze schaffte der defensive Mittelfeldmann für seinen neuen Verein, doch in seinem letzten Spiel im März dieses Jahres entpuppte sich, dass es sich bei der Zahl der gesammelten Einsätzen um eine Unglückszahl handelt. Wieder ereilte den Zettwitzer ein Kreuzbandriss, doch dieses Mal war es das andere Knie. Obwohl die Verletzung nicht operiert ist, wurden inzwischen die Weichen für die Karriere von Raphael Bächer völlig neu gestellt. Nach dem Aufstieg der Regnitzlosauer A-Junioren von der Gruppe in die Kreisliga wurde ein neuer Trainer als Nachfolger von Frank Pippig gesucht. "Ich habe nicht lange überlegt und schnell zugesagt, weil ich dem Fußball weiter verbunden bleiben wollte," gesteht Raphael Bächer, der selbst erst wenige Jahre der A-Jugend der JFG Bayerisches Vogtland entwachsen war. Eine Entscheidung, die er bisher nicht bereut haben dürfte.

Da war die Freude groß: Die Regnitzlosauer Doppelmeister in den beiden ältesten Jahrgängen.

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Gemeinsam trainieren, getrennt marschieren

"Mario Lesch, der ja in Regnitzlosau die Zweite macht und ein Arbeitskollege von mir ist, hat mich angesprochen, ob dieses Traineramt etwas für mich wäre. Ich muss gestehen, dass ich vor dem ersten Training etwas Bedenken hatte, ob das klappt. Aber ich wurde in Regnitzlosau super aufgenommen," freut sich der Jungtrainer. Die Übungseinheiten werden gemeinsam mit der ebenfalls aufgestiegenen B-Jugend und ihrem Couch Nabil Chouman absolviert, auch wenn bei den Übungen oft getrennt wird, bevor es zum gemeinsamen Abschlussspiel kommt. Und für das Drumherum stehen bei der U19 noch die Betreuer Helmut Kaiser und Norbert Worpitz bereit, die sich um die organisatorischen Dinge vom Spielberichtsbogen bis zu den Getränken kümmern. Zum 19 Mann starken Kader konnte Raphael Bächer zudem auch einen kleinen Teil mit beitragen. "Ich komme ja aus Zettwitz und kenne Fabio Binder, der bei Wiesla Hof gekickt hat, schon länger. Ich habe ihn einfach mal gefragt, ob er nicht Lust hat, bei mir zu spielen und er hat gleich eingewilligt," freut sich der SG-Coach über den gelungenen Transfer. Weiter dürfte der SG-Coach erfreut zur Kenntnis genommen haben, dass seine neuen Schützlinge gleich mit Feuereifer zur Sache gegangen sind und die Trainingsbeteiligung schnell respektable Ausmaße angenommen hatte. Nicht dabei sein konnte aber Andreas Franz, der sich einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und wohl erst April wieder zur Verfügung steht. Ansonsten wetteifern die Jungs um die Positionen und nachdem es immer wieder zu einzelnen Ausfällen kam, konnte die Truppe meist drei oder vier Wechselspieler aufbieten - hatte also weder Personalnot noch Zwangspausierer.

Stellte den Kontakt zum neuen Jugendtrainer her: Reservecoach Mario Lesch (li.)

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Kleiner Dämpfer beim Höhenflug

"Wir haben mit Johannes Tröger eigentlich nur einen echten Stürmer, der im Strafraum lauert. Ansonsten spielen wir meist über die schnellen Außen," beschreibt Bächer das Regnitzlosauer Spielkonzept. Eine wichtige Rolle nimmt dabei der spielstarke und technisch versierte Daniel Hörath ein, der als gelernter Zehner im defensiven Mittelfeld die Fäden zieht. Hinter der Spitze agiert deshalb mit Florian Hartmann ein gelernter Stürmer, der mächtig Druck macht. Doch auch hinten stimmt es. Der kopfballstarke Abwehrchef Dominik Thorn gibt die Kommandos in der Viererkette und Neuzugang Fabio Binder räumt vor ihm kräftig ab. Da scheint derzeit also alles zu stimmen. Nach dem 4:1-Sieg zum Auftakt gegen Wiesla Hof und dem 2:1-Auswärtssieg in Oberkotzau, als man eigentlich nur Standards zugelassen hatte, glänzten die SG-Junioren am Wochenende mit einem glatten 3:0-Erfolg gegen Thiersheim. Damit könnte man das Ziel, "nicht hinten rein zu rutschen" schneller erreichen, als man zu hoffen gewagt hatte. Raphael Bächer, der in Kürze seine B-Lizenz angehen möchte, hat aber bereits gesehen, wie schnell es in die andere Richtung gehen kann. Für die 1:0-Pokalniederlage gegen Klassenkameraden Wiesla Hof in der letzten Woche gibt es für ihn eine einfache Erklärung: "Da war nach dem guten Start auch ein Schuss Überheblichkeit mit dabei. Es ist deshalb wichtig, dass jeder dem Boden bleibt."