Coburg-Kronach | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 10.05.2015 um 18:00 Uhr

Schwarz-Gelbe Party im Lautertal: TSV Oberlauter feiert die Meisterschaft!

Durch einen 2:0-Sieg bei der SpVg Wüstenahorn feiert der TSV Oberlauter die Meisterschaft in der Kreisklasse 1 und somit den direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga. Die Mannschaft von Trainer Uwe Sollmann zeigte über die gesamte Saison gesehen eine beeindruckende Konstanz und beseitigte nun auch die letzten rechnerischen Zweifel an der Rückkehr in die höchste Klasse des Spielkreises.

Von Simon Weber

Eine beeindruckende Bilanz

Eine Niederlage, sieben Remis und satte 20 Siege aus 28 Partien: Keine Frage, die Meisterschaft des Kreisliga-Absteigers ist hochverdient. Es brauchte nur wenige Spieltage, ehe die Mannschaft des neuen Coach Uwe Sollmann auf einen der beiden Aufstiegsplätze kletterte, und dort verweilt man bis heute. Mit einer beeindruckenden Konstanz, vor allem im Vergleich mit dem "Verfolgerfeld", arbeiteten sich die schwarz-gelben Lautertaler Woche für Woche ein Stück weiter in Richtung Kreisliga und lebten hier vor allem nach einem Motto: "Defense wins the Championship - die Defensive gewinnt die Meisterschaft". Mit 30 Gegentoren stellen die Schwarz-Gelben die beste Defensive der Liga und brauchten daher rein statistisch auch bei Weitem nicht die beste Offensive, im Gegenteil, selbst der Tabellenzwölfte (!) TSV Unterlauter hat mehr Tore erzielt. Man brauchte angesichts der eigenen, defensiven Stabilität also keine "Torgasmen" in der Offensive, um die nötigen Punkte einzufahren.

Können jubeln: Die Fans und Spieler des TSV Oberlauter.

anpfiff.info

Keine "One-Man-Show"

Apropos "Torgasmen", hier ist die Torschützenliste des TSV breit gefächert und es handelte sich nicht um eine "One-Man-Show", was die Offensive der Lautertaler unberechenbarer machte. Natürlich hat der Topscorer Sebastian Pense mit derzeit 15 Saisontoren einen gewissen Abstand, es folgen jedoch mit Kevin Treubel, Monsunge Kalume, Marcel Brenner und Daniel Albert weitere Spieler, die mindesens fünf Saisontore auf dem Konto haben. Die Gegner konnten sich also nicht auf einen bestimmten Gegenspieler fokussieren.

Bereits der siebte Aufstieg in das Kreisoberhaus

Nicht umsonst hat sich der TSV Oberlauter vor allem in der fernen Vergangenheit den Ruf einer Fahrstuhlmannschaft im Spielkreis erarbeitet, denn es ist bereits der siebte Aufstieg in die Kreisliga. Der erste gelang in der Saison 1976/1977 in die damalige A-Klasse unter dem Spielertrainer Peter Müller, es folgte der Aufstieg 1988/1989 unter Rolf Löffler sowie der Aufstieg über die Relegation im Jahr 1998 unter dem heutigen Trainer Uwe Sollmann, der die Mannschaft auch in der Saison 2003/2004 mit dem Meistertitel in die Kreisliga schickte. In den Spielzeiten 2007/2008 sowie 2010/2011 gelang es Spielertrainer Christian Schmitt jeweils, die Lautertaler wieder in die höchste Spielklasse des Landkreises zu bugsieren und in dieser Saison ist es somit der dritte Aufstieg unter Uwe Sollmann.

Ausgelassene Aufstiegsfeiern sind in Oberlauter bekannt.

anpfiff.info

anpfiff.info bat unmittelbar nach dem Spiel Kapitän Sebastian Pense zum Interview:

Glückwunsch zur Meisterschaft, Herr Pense! Wie würden Sie die Saison rückblickend beschreiben?
Sebastian Pense: Ich glaube, wenn man am Ende einer Saison ganz oben steht, hat man es auch verdient. In einer sehr sehr starken Kreisklasse war es für uns kein absolutes Muss, sofort wieder aufzusteigen. Unser Ziel war es vor der Saison, unter den ersten fünf Mannschaften zu stehen, dass es am Ende zur Meisterschaft gereicht hat, ist natürlich umso schöner. Dass wir nicht die Übermannschaft der Kreisklasse 1 waren, für die uns viele zu Beginn der Saison gehalten haben, zeigen, glaube ich, unsere knappen Ergebnisse. Aber dass wir diese engen Spiele nur mit Glück gewonnen haben ist absolut nicht der Fall. Die Truppe ist und war in fast jedem Spiel unglaublich konzentriert und wusste um Ihre eigene Stärke. So wurden auch knappe Führungen sicher heruntergespielt oder eben noch das Siegtor erzielt.

So sieht ein Meister aus: Sebastian Pense.

anpfiff.info

Welchen Anteil hat Wieder-Trainer Uwe Sollmann am Wiederaufstieg?
Sebastian Pense: Dass der „Solli“ ein toller Trainer ist, steht, glaube ich, außer Frage. Wenn man sieht, dass wir unsere erste Saison mit Viererkette gespielt haben und die wenigstens Gegentore der Liga bekommen haben, sagt das viel darüber aus. Die Jahre davor war es ja eher so "vorne hui, hinten pfui" (lacht). In dieser Saison hat es sich aber mal wieder bewahrheitet, der Sturm gewinnt vielleicht mal ein oder zwei Spiele, eine starke Abwehrleistung der ganzen Mannschaft gewinnt die Meisterschaft. Auch deswegen hat unser Couch natürlich einen großen Anteil am Erfolg.

Wie steht es um Ihre persönliche Zukunft?
Sebastian Pense: Es ist eigentlich alles wie jedes Jahr, man spricht mit anderen Vereinen und hört sich das an, obwohl man sich schon relativ sicher ist bei seiner „alten Liebe“ zu bleiben. Ich freue mich jetzt schon darauf, wenn die Sommerpause vorbei ist und ich eine geile, junge Truppe in der Kreisliga aufs Feld führen darf.

Was muss diesmal anders werden, um sich länger in der Kreisliga zu
etablieren?
Sebastian Pense: Es ist in Oberlauter alles gegeben, um den Klassenerhalt in der Kreisliga zu schaffen. Das komplette Umfeld ob Vorstandschaft, Trainer, Spielleiter,
Zuschauer, einfach jeder aus der TSV-Familie macht sein Möglichstes, dass es uns
gut geht. Wir haben eine junge Mannschaft, in der ich mit meinen 26 Jahren schon zu
den Alten zähle. Wir haben einen guten Trainer, der uns fit in die kommende
Saison schicken wird, was uns dieses Jahr schon in vielen Spielen den Arsch
gerettet hat, weil es einfach ohne eine gewisse Fitness und Kondition nicht
reicht, um als Sieger vom Platz zu gehen. Über mögliche Neuzugänge kann ich zur
jetzigen Zeit noch nichts sagen. Jedem der sich für „Gallien“ entscheiden sollte,
kann ich versprechen, dass er in eine richtig geile Truppe kommt. Zur neuen
Saison kommen hoffentlich auch all unsere verletzten Spieler zurück, so dass wir
mit Sicherheit eine schlagkräftige Mannschaft auf dem Platz haben werden.

... und jetzt wird drei Tage durchgefeiert, oder wie lautet der Plan?
Sebastian Pense: Drei Tage? Ich glaube unter einer Woche läuft in Oberlauter keine Meisterfeier ab (lacht). Wir sind glaube ich alle nicht ganz dicht und werden es richtig krachen lassen. Man wird ja nicht jedes Jahr Meister also sollte man das auch gebührend feiern. Mir tun jetzt schon ein bisschen unsere Wirte im Sportheim und die Nachbarn leid, aber da müssen sie jetzt durch (lacht). Wenn ich allein schon gesehen hab, was unsere Fans in Wüstenahorn abgeliefert haben, das ist ein Wahnsinn und genau so wird es jetzt weitergehen. Von Wüstenahorn geht es im Autokorso zurück nach Gallien, wo wir bestimmt von unseren reichlichen Fans empfangen werden. Dann wird gemütlich zusammengesessen, gegrillt und wir trinken alle zwei kleine stille Wasser und gehen heim in unser Bett. Nein Spaß beiseite (lacht). Ich glaube, es wird eine legändere Partynacht, in der nser DJ Mohri bestimmt ein paar Platten auflegen wird und dann heißt es einfach nur Party bis zum Abwinken. Ich hoffe nur, dass zur Vorbereitung die nötigen Renovierungsarbeiten im Sportheim wieder abgeschlossen sind (lacht).

anpfiff.info gratuliert dem TSV Oberlauter zur verdienten Meisterschaft und dem direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga!