Dabei hatten Skeptiker im Vorfeld der Saison den Aufsteiger eigentlich als Abstiegskandidaten Nummer Eins gehandelt, zusammen mit der DJK Königsfeld. Und anfangs schienen die Pessimisten durchaus auch recht zu behalten. Gleich mit zwei deftigen Klatschen startete der Neuling ins Abenteuer Kreisliga – zum Auftakt setzte es eine 8:1-Pleite in Tütschengereuth, in der darauffolgenden Woche gleich noch eine 0:7-Heimpackung gegen Stübig. Erst am vierten Spieltag holten die Schnecken ihren ersten Punkt, ein 0:0 gegen Naisa. Für Außenstehende erstaunlich, machte sich im Verein jedoch weder blinder Aktionismus noch Panik breit. Aus gutem Grund: „Zu Beginn der Saison stand etwa die Hälfte der Aufstiegsmannschaft aus beruflichen Gründen, wegen Prüfungen an der Uni oder einfach wegen Verletzungen und Urlaub nicht zur Verfügung, daher waren wir zu dieser Zeit eigentlich nicht konkurrenzfähig“, blickt Spielertrainer Alexander Spath auf die ersten Schritte des Aufsteigers in der Kreisliga zurück.
Normalform erreicht
Mittlerweile hat sich jedoch einiges geändert in Heiligenstadt. Die Mannschaft ist wieder weitgehend komplett und prompt auch zur Stärke der Aufstiegssaison zurückgekehrt. Ergo holte der Sportclub am sechsten Spieltag endlich auch seinen ersten Sieg – ein klares 6:0 gegen den SC Reichmannsdorf. Es folgten noch ein 1:3-Auswärtserfolg beim Mitaufsteiger Reckendorf sowie unlängst ein 2:2 gegen den SV Zapfendorf. „Unsere momentane Leistungsstärke würde ich als normal bezeichnen“, meint der Trainer nach zwei Siegen und nur einer Niederlage aus den letzten fünf Partien. Der Lohn für diese Serie: Heiligenstadt hat sich zwischenzeitlich hart ans Tabellenmittelfeld herangekämpft und selbst den ärgsten Skeptikern bewiesen, dass der Aufstieg in die Kreisliga weder ein Zufall noch eine Eintagsfliege war. Ohnehin, so gibt der Coach zu bedenken, sei die Liga derzeit noch dichtgedrängt, mithin für ihn der Blick auf die Tabelle nicht wirklich relevant.
Heiligenstadt will mit Abstieg nichts zu tun haben
Selbstbewusst gibt sich daher auch der Spielertrainer, der die Schnecken zu Beginn der Saison 2005/2006 übernahm und auf Anhieb in die Kreisliga führte – nach langen Jahren in der Kreisklasse und mit einer Mannschaft, die sich, mit Ausnahme von Spath selbst, ausschließlich aus einheimischen Spielern zusammensetzt. Mittlerweile kennt der Übungsleiter denn auch seine Truppe gut genug, um eine Prognose für das Jahr Eins in der Kreisliga abzugeben: „Ich bin Realist. Aber wenn alles normal läuft, dann dürften wir mit dem Abstieg eigentlich nichts zu tun haben“, spricht Spath Klartext. Und jeder, der seine Mannschaft in den letzten Spielen erlebt hat, wird dem nur zustimmen. Kanonenfutter sind die Heiligenstadter in keinem Fall, vielmehr ein spielstarkes Team, das die Liga bereichert und an dem sich vor allem noch mancher Gegner die Zähne ausbeißen wird.
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