Ketschendorf - Ahorn: Vorentscheidung im Klassenkampf - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 19.05.2011 um 16:00 Uhr
Ketschendorf - Ahorn: Vorentscheidung im Klassenkampf
Spannung pur in der Kreisliga! Am vorletzten Spieltag geht es noch in sieben von acht Spielen um entscheidende Punkte im Kampf um den Auf- oder den Abstieg. Neben dem eventuell möglichen Titelgewinn des TSV Staffelstein steht vor allem ein Nachbarduell im Tabellenkeller im Fokus. Mit dem SV Coburg-Ketschendorf und der Sportvereinigung Ahorn treffen am Sonntag ab 15.00 Uhr zwei akut abstiegsgefährdete Teams aufeinander. anpfiff berichtet ausführlich vom Coburger Buchberg und analysiert die Teams im Vorfeld anhand von vier Kriterien.
Von Andreas Schmitt
Saisonverlauf und aktuelle Form

Am ersten, neunten und 17. Spieltag konnten es die Kicker vom Buchberg nicht abwenden. Der SV Coburg-Ketschendorf belegte einen der Direkt-Abstiegsplätze! Zudem fand man sich noch einige Male auf dem Relegationsplatz wieder, mit welchem die Elf von Trainer Uwe Jahrsdörfer momentan punktgleich ist. Die beste Platzierung der jungen Truppe war ein siebter Platz am dritten Spieltag, in Runde 21 kletterte man immerhin bis auf Rang neun. Im Allgemeinen kickte der SVK so, wie man es von einer Elf erwarten kann, die am vorletzten Spieltag noch um die Existenz fightet: Unkonstant! Glorreiche Siege wie beim 4:0 gegen Scheuerfeld oder dem 4:1 in Staffelstein wechselten sich ab mit bitteren 1:4-Niederlagen gegen Marktzeuln und den ESV Lichtenfels. Doch richtig lange Negativstrecken blieben beim SVK eigentlich aus. Lediglich im September 2010 durchlief die Elf eine Schwächephase und verlor viermal am Stück. So schwach war man zuletzt zwar nicht. Doch mit vier Punkten aus den vergangenen vier Partien konnte man sich nicht von der Gefahrenzone absetzen.
Ans Absetzen dachte man in Ahorn allerdings lange überhaupt nicht. Die Elf um Trainer Achim Heisig war sogar Tabellenführer. Allerdings nur für eine Woche – nach dem 8:3-Kantersieg am ersten Spieltag gegen den FC Bad Rodach. Seitdem ging es für Vorjahreselften fast stetig bergab – einmal abgesehen von einem Zwischenhoch Ende September/Anfang Oktober 2010, als man dreimal hinterainder den Platz als Sieger verließ. Negativer Höhepunkt war der 24. Spieltag, als das Team nach einer Serie von sechs sieglosen Partien zum bislang einizigen Male einen direkten Abstiegsplatz belegte. Dies schien die Elf aber aufzuschrecken, denn im Anschluss holte man aus den letzten vier Spielen acht Zähler.

anpfiff-Fazit: Nach einer schlechten Saison der Ahorner, spricht die aktuelle Form für die Sportvereinigung. Während Ketschendorf auch zuletzt so unbeständig agierte wie während der gesamten Serie, scheinen die Jungs vom Waldstadion die Zeichen der Zeit erkannt zu haben!


Ob der Ketschendorfer Stürmer Philipp Bauer (li.) am Sonntag seine Ahorner Gegenspieler ebenso abschütteln kann wie hier Christian Rossbach vom SVM Untermerzbach? Mit zwölf Treffern ist Bauer bester Schütze seiner Elf.
Foto: Koch, anpfiff.info

Heim- und Auswärtsbilanz

Der SV Ketschendorf konnte den heimischen Sportplatz am Buchberg bislang nicht gerade in eine Festung verwandeln. In der Heimtabelle liegt der SVK auf einem direkten Abstiegsrang. Fünf Siegen stehen zwei Unentschieden und sieben Niederlagen gegenüber. Lediglich 22 Treffer erzielte die Elf zuhause, im Schnitt 1,57 pro Partie. Ebenso viele Gegentreffer stehen zu Buche. Auswärts konnte der SVK zwar weniger Punkte einfahren als daheim, blieb aber aufgrund von sechs Unentschieden öfter unbesiegt und erzielte dabei auch mehr Tore, nämlich 1,93 im Schnitt. Allerdings kassierte Ketschendorf in der Fremde auch mehr Gegentreffer. Dennoch: Rangiert der SVK in der Heimtabelle auf dem 14. Platz, so belegen die Buchbergler auf gegnerischem Terrain immerhin Rang acht.
Ob die SpVg Ahorn von der Ketschendorfer Schwäche profitieren kann? Die Auswärtsbilanz der Heisig-Truppe lässt keine klaren Schlüsse zu. Zwar rangiert man in der Tabelle der Partien auf fremden Plätzen auf dem zehnten, in der Heimwertung nur auf dem elften Platz. Doch holte man daheim mehr Punkte (20 im Gegensatz zu 13 auswärts) und erzielte mehr Tore als auswärts (31 gegenüber 19).

anpfiff-Fazit:
Trotz einer nicht gerade rosigen Ketschendorfer Heimbilanz, dürfte der Ahorner Vorteil nicht allzu groß sein!

Offensive versus Defensive

Im großen Finale der Saison zählt vor allem eines: Tore erzielen! Ein Unterfangen, welches beiden Teams kein allzu großes Problem bereitet. Mit 50 (Ahorn) und 49 (Ketschendorf) erzielten Treffern liegen die beiden Abstiegskandidaten auf dem Niveau des 1. FC Lichtenfels II (50 Tore), seines Zeichens Tabellenfünfter. Selbst die Topteams aus Schwabthal (53) und Scheuerfeld (54) trafen nur einige wenige Male mehr ins Schwarze. Die Problemzone der beiden Kellerkinder ist also auf jeden Fall die Defensive. Mit 55 (Ketschendorf) und 60 (Ahorn) Gegentreffern stehen sogar mehr zu Buche als beim ESV Lichtenfels (52), der direkt hinter den beiden rangiert. Nur wer es schafft, hier die perfekte Einstellung und Taktik zu finden, wird das Topspiel für sich entscheiden und damit einen wichtigen Schritt in Richtung Ligaerhalt unternehmen.

anpfiff-Fazit:
Beide sind in der Offensive stärker als im Abwehrbereich. Eine Tendenz ist schwer auszumachen, die Tagesform entscheidet!


Auf dem bislang elfmaligen Torschützen Sebastian Knoch (re., hier 2009 gegen Johannes Borchert von der SpVg Eicha) lasten die Hoffnungen der SpVg Ahorn. Ob der bislang beste Torschütze seines Teams der SpVg die Relegation ersparen kann?
Foto: Gundermann, anpfiff.info

Restprogramm der Abstiegskandidaten

Das direkte Aufeinandertreffen am Sonntag um 15.00 Uhr wird für Ketschendorf und Ahorn richtungsweisend sein. Der Sieger kann ein weiteres Jahr Kreisliga in Gedanken schon einmal planen, der Verlierer sich den Relegationsfahrplan womöglich genauer betrachten. Wichtige Bedeutung haben aber auch die Spiele des ESV Lichtenfels, der am Sonntag gegen Tabellenführer TSV Staffelstein und am letzten Spieltag beim Tabellenletzten SVM Untermerzbach ran muss. Der ESV rangiert punktgleich mit Ketschendorf und einen Zähler hinter Ahorn auf dem Relegationsrang. Rechnerisch noch nicht abgestiegen ist auch der TSV Heldritt, doch würde es wohl einem Wunder gleichkommen, sollten die Grün-Weißen in zwei Partien fünf Punkte Rückstand aufholen. Die ebenfalls noch rechnerisch gefährdeten Teams aus Scherneck, Marktzeuln und Dietersdorf haben schon ein paar Punkte Vorsprung und können am Wochenende theoretisch schon den Ligaverbleib aus eigener Kraft sichern.
Am letzten Spieltag gastiert der SV Ketschendorf dann beim bereits abgestiegenen FC Bad Rodach, während die SpVg Ahorn den TSV Marktzeuln im Waldstadion empfängt.

anpfiff-Fazit: Von der Papierform her hat Ketschendorf das leichtere Restprogramm. Da jedoch auch dem ESV Lichtenfels im letzten Spiel in Untermerzbach ein dreifacher Punktgewinn durchaus zuzutrauen ist, gilt für beide: Ein Dreier muss her, um die Relegation zu vermeiden!

anpfiff wünscht allen Beteiligten ein faires und verletzungsfreies Topspiel der Woche und berichtet ausführlich vom Buchberg.

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