Gerach - Gundelsheim: Anschluss oder Abschied - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.04.2011 um 08:19 Uhr
Gerach - Gundelsheim: Anschluss oder Abschied
So ganz langsam kristallisiert sich in der A-Klasse 2 ein Favoritenkreis aus dem dicht gestaffelten Verfolgerfeld. Während sich der SC Unteroberndorf, gestern mit einer Niederlage, nur noch theoretische Aufstiegschancen ausrechnen darf, geht es für den SV RW Gerach am Wochenende um die letzte Möglichkeit, diese Chance zu wahren. Dennoch stehen die Vorzeichen bei dem kommenden Vergleich mit dem SV Gundelsheim recht unterschiedlich. anpfiff berichtet am Sonntag vom Topspiel der A-Klasse 2 ausführlich und exklusiv. Im Vorfeld kommen die beiden Spielertrainer zu Wort.
Von Janos Wunder
Hätte, wenn und aber! Mit einem Sieg am gestrigen Tag beim FC Rentweinsdorf hätte der SV RW Gerach vielleicht nochmal Kräfte freisetzen können im Aufstiegsrennen. Denn dann hätte man am Wochenende mit dem SV Gundelsheim gleich ziehen können. Allerdings zeigte man in den letzten beiden Spielen keine aufsteigende Form, so dass man diese Chance vertan hat. Die Gundelsheimer hingegen starteten gut aus der Winterpause, hatten aber ebenfalls gegen den FC Rentweinsdorf Probleme. Dennoch hat man bereits einen Vorsprung von fünf Punkten auf Platz vier und schielt, auch wegen der aktuell guten Form, mit einem Auge auf den direkten Aufstiegsrang. anpfiff ließ die beiden Spielertrainer Frank Herrmannsdörfer (SV Gundelsheim) und Thomas Otto (SV RW Gerach) zu Schlagworten zu Wort kommen.

Zwischenbilanz nach der Winterpause...


Will nach Möglichkeit noch den direkten Aufstieg schaffen: Frank Herrmannsdörfer.
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Frank Herrmannsdörfer:
"Eigentlich könnte meine Zwischenbilanz sehr gut ausfallen. Wäre da nicht das Spiel gegen Rentweinsdorf gewesen. Dennoch bin ich zufrieden mit unserem Abschneiden und vor allem mit der Einstellung der Mannschaft. Gegen Rentweinsdorf hat sich die alte Fußballerweisheit bewahrheitet, dass es bestraft wird, wenn man seine Chancen vorne nicht macht. Dann haben wir durch unnötige Fehler den Gegner zum Toreschießen eingeladen und die Punkte liegen lassen. Ich muss aber auch sagen, dass uns Rentweinsdorf an diesem Tag zwar spielerisch nicht das Wasser reichen konnte, kämpferisch allerdings überlegen gewesen ist. Auch mit der Trainingsbeteiligung, die immer bei rund 20 Spielern liegt bin ich sehr zufrieden."
Thomas Otto: "Leider läuft es bei uns ähnlich wie im letzten Jahr. Nach der Winterpause fehlt einfach der Zug in der Mannschaft. Mit einer einstelligen Spielerzahl beim Training zeigt sich leider, dass die Einstellung von einigen Spielern nicht optimal ist. Dass es dann schwer ist, am Wochenende Leistung abzurufen, liegt auf der Hand. Dies tut mir vor allem für die paar Spieler leid, die mit vollem Einsatz dabei sind und immer trainieren. So kann man nicht wirklich etwas erreichen, da man zu Sechst keine Spiele gewinnen kann."

Weitere Ziele für die Saison...

Frank Herrmannsdörfer: "Solange es rechnersich noch möglich ist, den zweiten Platz zu erreichen, wird dies unser Ziel sein! Ich bin von meiner Truppe überzeugt. Wenn all unsere Spieler fit sind, dann gibt es in der Liga kaum eine Mannschaft, die uns spielerisch überlegen ist. Wir haben alle Chancen, da wir noch gegen Post und gegen Viktoria spielen müssen! Der aktuelle Platz ist auf jeden Fall das absolute Mindestziel."
Thomas Otto: "Betrachtet man die bereits erwähnte Problematik, so muss man mit der aktuellen Platzierung zufrieden sein. Mehr scheint zur Zeit einfach nicht drin zu sein. Das Ziel ist es also, so lange wie möglich da vorne dran zu bleiben. Nach dem Unentschieden gestern ist der Zug wohl abgefahren. Allerdings muss man auch bedenken, dass wir gegen alle Mannschaften aus dem oberen Drittel noch spielen müssen, so dass man es theoretisch noch in der eigenen Hand hat. Wenn man dazu betrachtet, was für eine Qualität im Kader steckt, ist es schade, dass man diese Möglichkeit aufgrund der Einstellung nicht wahrnehmen kann."

Gerachs Spielertrainer Thomas Otto (mitte mit Binde) hadert mit dem dünnen Kader und der Einstellung manch eines Spielers. Fest steht, dass Otto am Ende der Saison nicht mehr Trainer in Gerach sein wird.
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Wichtigkeit der kommenden Partie für diese Ziele...

Frank Herrmannsdörfer: "Das Spiel gegen Gerach ist sehr wichtig. Es ist ganz klar ein Sechs-Punkte-Spiel und wir können mit einem Sieg einen weiteren Konkurrenten auf Abstand halten. Wenn wir diese Partie für uns entscheiden, kommen wir unserem Minimalziel ein großes Stück näher. Aber auch die Partie am übernächsten Wochenende gegen starke Staffelbacher ist wichtig. Wir müssen jetzt in jedem Spiel punkten, unabhängig vom Gegner. Gleichzeitig muss man auf einen Fehler der Konkurrenz hoffen."
Thomas Otto: "Das Spiel gegen Gundelsheim ist sehr wichtig. Wenn wir gewinnen, können wir vorne dran bleiben. Irgendwann patzen die vorderen Mannschaften auch und dann könnte man zur Stelle sein. Daher ist dieses Spiel richtungsweisend. Bei einem Sieg wäre man nochmal vorne dran. Bei einer Niederlage ist das Thema endgültig durch und man kann die Saison entspannt zu Ende spielen."

Einschätzung des Gegners...

Hat mit Personalnot zu kämpfen und ist mit dem aktuellen Platz zufrieden: Thomas Otto.
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Frank Herrmannsdörfer:
"Da ich neu in dieser Liga bin, kenne ich die Geracher Mannschaft nicht. Außer Stephan Fröhlich ist mir kein Spieler näher bekannt. Allerdings kenne ich ja kaum Spieler aus der Klasse. Ich muss auch sagen, dass uns dies nicht interessieren darf. Wir konzentrieren uns auf unser Spiel. Ich will damit den Gegner nicht schlecht reden. Das würde ich mir nicht anmaßen. Nur bin ich sicher, dass wir gegen jeden gewinnen können, wenn wir unser Spiel durchdrücken."
Thomas Otto: "Im Hinspiel waren die Gundelsheimer sehr stark. Qualität ist also vorhanden. Zusätzlich haben sie mit Frank Herrmannsdörfer noch einen weiteren Spieler bekommen, so dass sie auch in der Quantität nochmal zulegen konnten. Unser Kader dagegen ist sehr dünn besetzt. Daher liegt die Favoritenbürde in meinen Augen ganz klar beim Gegner."

Personelle Situation am Wochenende...


Frank Herrmannsdörfer: "Das ist schon in den letzten Spielen unser großes Handicap. Insgesamt fehlen uns in der letzten Zeit fünf Spieler, die dauerverletzt sind. Mit Stefan und Patrick Wolf, Cem Freitag und Andrè Ramer fehlen Spieler, die auf jeden Fall das Zeug für die Stammelf hätten. Außerdem muss auch ich leider passen, da eine alte Verletztung am letzten Wochenende wieder in Erscheinung getreten ist. Unser Stürmer Tobias Höllein verweilt studienbedingt weiterhin im Ausland. Wir müssen also einige Ausfälle kompensieren, was bisher gut gelingt."
Thomas Otto: "Wir müssen aktuell wöchentlich kämpfen, um eine Mannschaft stellen zu können. Zwei Spieler sind angeschlagen. Gegen Rentweinsdorf musste unser Betreuer auf die Bank, damit wir zumindest die Option auf einen Wechsel hatten. Diese Problematik ist auch am Wochenende gegeben."

Ergebnistipp...

Frank Herrmannsdörfer: "Wir werden 4:2 gewinnen!"
Thomas Otto: "Da ich Optimist bin, hoffe ich auf ein 2:1 für uns."

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