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Artikel veröffentlicht am 19.05.2010 um 08:48 Uhr

BFV spricht mildes Urteil: Nur Geldstrafe für Großbardorf

Der Abstiegskampf der Bayernliga wird nicht am grünen Tisch beeinflusst. Am Dienstag sprachen die Sportrichter der Bayernliga ein mildes Urteil gegen den TSV Großbardorf aus. Für den Angriff eines Zuschauers auf einen Spieler in der Partie gegen den TSV Rain/Lech muss der abstiegsgefährdete Ex-Regionalligist nur eine happige Geldstrafe in Höhe von 1200 Euro zahlen. Auf einen Punktabzug wurde verzichtet. Damit liegen der VfL Frohnlach und die SpVgg Ansbach zwei Spieltage vor Saisonschluss in der Tabelle weiterhin einen Zähler hinter dem TSV Großbardorf. Der Vizepräsident des Bayerischen Fußballverbands (BFV) Reinhold Baier erklärt in einem Interview die Umstände des Urteils.

Von Marco Heumann und Tobias Günther (BFV)

Reinhold Baier, in Großbardorf und Würzburg gab es an den letzten beiden Spielwochenenden Zwischenfälle bei denen ein Spieler durch einen Zuschauer mit einer Flasche verletzt wurde, beziehungsweise ein Spieler einen Co-Trainer attackiert hat. Wie reagiert der BFV darauf?
Reinhold Baier: Das Sportgericht der Bayernliga hat heute entschieden Großbardorf wegen Verletzung der Platzordnung zu einer Geldstrafe in Höhe von 1200 Euro zu verurteilen. Das Urteil zu Würzburg folgt.

Wie geht es dem Spieler und was passiert mit dem Täter?
Reinhold Baier: Der Spieler konnte bereits eine Woche später wieder für seinen Verein TSV Rain/Lech spielen. Der Täter wurde sofort durch den Ordnungsdienst erfasst und wird durch den TSV Großbardorf ebenfalls verklagt. Ihm wird außerdem durch den Verein ein Stadionverbot bis 30. Juni 2011 erteilt. Dies hat das Sportgericht Großbardorf auferlegt. Großbardorf hat sich sofort für den Vorfall entschuldigt und sich nach dem Gesundheitszustand des geschädigten Spielers erkundigt.

In den Sicherheitsrichtlinien des BFV steht, dass keine Flaschen ausgeschenkt werden dürfen. Wie konnte es trotzdem dazu kommen?
Reinhold Baier: Auch in diesem Spiel wurden keine Flaschen ausgegeben. Leider konnte die Flasche dennoch eingeschmuggelt werden. Auch daher wurde diese Geldstrafe ausgesprochen und Großbardorf wird die Sicherheitskontrollen verschärfen müssen.


	Großbardorf hat sich entschuldigt: BFV-Vizepräsident Reinhold Baier.
	anpfiff.info

Beim Landesliga-Spiel Würzburger Kickers gegen den 1.FC Schweinfurt attackierte ein Würzburger Spieler den Schweinfurter Co-Trainer.
Reinhold Baier: In diesem Fall ist am heutigen Dienstag die Stellungnahme des Schiedsrichters eingetroffen. Das Sportgericht wird jetzt ein Verfahren einleiten und die Vereine zur Stellungnahme auffordern. Ein Urteil wird in der nächsten Woche erwartet.

Mit großer Spannung wird das Spitzenspiel in der Landesliga Nord zwischen dem 1.FC Schweinfurt und dem Würzburger FV erwartet. Schweinfurt hat in der laufenden Saison einen Abzug von drei Punkten erhalten. Fürchten Sie, dass sich solch ein Fall wiederholen wird?
Reinhold Baier: In Schweinfurt kam es in den letzten Jahren wiederholt zu unsportlichem Verhalten der Zuschauer in Zusammenhang mit den Spielen und zur Verletzung der Platzordnung, unter anderem auch durch Pyrotechnik. Zuletzt sah der Verband aufgrund eines Wiederholungsfalles keine andere Möglichkeit mehr, als zu einem Punktabzug zu greifen. Der BFV möchte nicht die Meisterschaft durch Punktabzüge oder unangemessene Strafen beeinflussen, sondern ist gehalten jeden Einzelfall angemessen zu beurteilen. Ein Blick auf die Tabellensituation verbietet sich angesichts der Neutralitätspflicht des Verbandes.

Haben sich in der jüngsten Vergangenheit solche Fälle gehäuft?
Reinhold Baier: Nein. Es gibt zwar immer wieder mal solche Vorfälle. Von der 1.Bundesliga bis runter in die Amateurspielklassen, aber grundsätzlich haben sich die Sicherheitsrichtlinien des BFV absolut bewährt.