Kartenflut in Bärnfels: Zweimal Ampel, zweimal Rot - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 27.11.2009 um 00:00 Uhr
Kartenflut in Bärnfels: Zweimal Ampel, zweimal Rot
Einen Spieltag ist die Rückrunde in der A-Klasse 6 alt - und hat bereits einen Rekord aus der Hinserie eingestellt. Im für den TSC Bärnfels laut Spielbericht "richtungsweisenden" Spiel gegen SV Bronn standen zum Schluss nur noch 18 statt 22 Spieler auf dem Platz. Über den Ablauf erkundigte sich anpfiff bei den Beteiligten.
Von Timo Schickler
Auf diesem älteren Bild eines Spiels des TSC Bärnfels glänzte vor allem die Sonne, am Wochenende brachte eine Kartenflut Stimmung ins Spiel. Am Ende verloren beide Teams zwei Spieler - der TSC Bärnfels aber zudem die Partie.
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"Hatte die hektische und sehr harte Partie gut im Griff!" anpfiff-Berichterstatter und Spieler des TSC Bärnfels Sebastian Gmelch ließ nichts auf Schiedsrichter Kurt Linhardt vom ASV Michelfeld kommen. Die Leistung des Unparteiischen ist auch im Artikel noch einmal herausgestellt: "Der gute leitende Schiedsrichter ließ sich nicht beeinflussen und machte in dem harten Spiel nur wenige Fehler." Eine Einschätzung, die der Gegner aus Bronn nicht unbedingt teilen will, musste der SVB immerhin schon ab der 33. Minute mit einem Mann weniger auskommen - und nach einer Stunde sogar mit zwei. Umso bemerkenswerter, dass Bronn in dieser Phase mit 1:0 in Führung ging, ehe der TSC spielermäßig ausglich und ebenfalls zwei Spieler verlor. Wir haben beim SV Bronn zum Spiel gegen den TSC nachgefragt, Abteilungsleiter Georg Lothes stand Rede und Antwort.

Herr Lothes, wie haben sie das Spiel erlebt?
Georg Lothes: Die Rote Karte auf Bronner Seite (gegen Lothes in Minute 33, Anmerkung der Redaktion) kann man geben, aber muss man aber nicht. Die rote Karte auf Bärnfelser Seite musste der Schiri dann geben, da es das nahezu gleiche Foul war und er sich dadurch keinen Spielraum mehr offen gelassen hatte. Hätte der Schiedsrichter es bei Gelb für Lothes belassen, hätte mit Sicherheit auch Karl durchgespielt. Beide Gelb-Rote Karten waren für meinen Begriff überzogen, da es sich um normale Foulspiele gehandelt hatte, die man nicht zwingend mit einer Karte ahnden muss.

Vier mal Rot in einem Spiel: Rekord in der A-Klasse 6 in dieser Saison.
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Wie kam es denn zu dem offenkundig dennoch hitzigen Spielverlauf?

Georg Lothes: So hitzig war der Spielverlauf, nach meiner Meinung, gar nicht. Es war halt ein typisches Kampfspiel, so wie es in der Klasse mit Sicherheit des Öfteren vorkommt. Von den vielen "Nicklichkeiten", wie sich der Schiedsrichter Kurt Linhardt, in seinem Spielbericht zur roten Karte von Lothes ausdrückt, konnte ich auch nicht viel erkennen. Eine gesunde Härte gehört nun mal zu Spielen in dieser Klasse. Bösartige Fouls, Frustaktionen waren da aber nicht dabei.

Wie bewerten sie also die Leistung des Unparteiischen?
Georg Lothes: Herr Linhardt ist halt in seiner Art sehr extrovertiert und gerne bereit, die eine oder andere Diskussion mit Zuschauern oder auch Spielern zu führen. Ob das Sinn macht muss er sich selbst fragen. Die Benotung mit "2" halte ich persönlich für zu gut. Eine 3 oder 3,5 hätte der SR Leistung durchaus entsprochen.

Trotz allem hat der SVB die Partie gewonnen...
Georg Lothes: Die Bärnfelser hatten zu Beginn tatsächlich mehr vom Spiel, konnten aber ihre Chancen nicht nutzen. Nach der roten Karte für Lothes, waren wir kämpferisch überlegen und glichen die Unterzahl durch eine sehr hohe Laufbereitschaft aus. Das änderte sich auch nicht als wir Raum durch Gelb-Rot verloren. Die Umstellung nach den Karten, Izmire auf die Libero-Position zu stellen und mit langen Bällen zu operieren, die Abwehr kompakt und eng zu stellen, war ja zwingend notwendig. Trotzdem wurden eine Vielzahl von Angriffen von hinten herausgespielt. Vor allem über unsere linke Angriffsseite wurde viel Druck entwickelt. Dies war nach meiner Meinung auch der Schlüssel zu unserem Erfolg. Gegen Ende des Spiels boten sich uns zudem noch zwei, drei hochkarätige Chancen, die aber leider nicht verwertet wurden. Der Sieg, auch mit diesem Ergebnis, war aufgrund der kämpferischen Leistung und der Dominanz trotz zeitweiser Unterzahl, durchaus verdient.

Zumindest für ihr Team ein versöhnlicher Ausklang in einem hektischen Spiel?
Georg Lothes: Ein Gradmesser für ein "hektisches" Spiel ist immer das Verhalten der Spieler nach dem Spiel. Hier gab man sich im Anschluss die Hand und es waren keinerlei Verbalattacken von beiden Seiten festzustellen. Auch in Gesprächen nach dem Spiel mit Bärnfelser Verantwortlichen, sah man das Ganze doch sehr entspannt.

Und das trotz vier Platzverweisen - auch nicht alltäglich. Vielen Dank für die Aufklärung und die Zeit. Ebenso an den Bärnfelser Gmelch für den Bericht.
 

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