FC Bad Rodach - TSG Niederfüllbach: Jedes Wochenende Fußballfest - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 22.10.2009 um 00:00 Uhr
FC Bad Rodach - TSG Niederfüllbach: Jedes Wochenende Fußballfest
Am Sonntag treffen zwei Mannschaften aufeinander, die sicherlich von den Kennern der Branche bei Weitem nicht so stark eingeschätzt wurden, wie sie sich aktuell präsentieren. Da ist der Gastgeber FC Bad Rodach auf der einen Seite, bei dem erst am letzten Wochenende die Serie von sechs ungeschlagenen Spielen zu Ende gegangen ist und auf der anderen Seite der beste Aufsteiger aus Niederfüllbach, der auch vor großen Namen wie Heilgersdorf keinen Respekt zeigt und Woche für Woche eine ganzes Dorf hinter sich stehen hat. anpfiff ist am Sonntag um 15:00 Uhr vor Ort und berichtet ausführlich...
Von Muammer Demirel
Am Wochenende treffen beide Vereine nach einem getrennten Jahr wieder aufeinander, und das schon nach 13 Spieltagen absolut auf Augenhöhe. Der Tabellenachte, TSG Niederfüllbach reist in die Badstadt zum Tabellenzehnten. Getrennt sind beide nur ein mikriges Pünktchen. Schaut man sich letztendlich noch das Torverhältnis an, so hat man die nur logische Bestätigung, dass es am Sonntag eine "ganz enge Kiste" werden wird. Tino Müller, Trainer seit August diesen Jahres für den FC Bad Rodach kann allerdings absolut ohne Druck in die Partie gehen. Seinem Team wurde gerade wegen der katastrophalen Vorbereitung und des dünnen Spielerkaders ein verflixt schwieriges zweites Jahr vorausgesagt. Michael Scheler hatte die Vorzeichen in der Vorbereitung erkannt und den Weg frei gemacht, damit doch noch ein Rutsch durch die Mannschaft gehen konnte. Und diesen Paukenschlag hat dann aber auch der letzte im Verein erhört. Die Mannschaft ist seit der derben 8:2 Klatsche gegen die Spvg Eicha zum Saisonauftakt enger zusammengerückt und besinnt sich wieder auf die eigenen Stärken aus der Vorsaison - Laufstärke, frühes Tackling im Mittelfeld und direktes Abschließen der Konter ohne viel "TamTam". Mit diesen Mitteln hat sich der FC Bad Rodach aus der Abstiegszone heimlich und leise geschlichen und erst vor Wochenfrist ist die Serie von sechs ungeschlagenen Spielen gerissen. Fakt ist also, dass dei Rodacher erkannt haben, worauf es ankommt und sich in jedes Spiel hereinkämpfen. Bewundernswert ist auch die Tatsache, dass ausschließlich gegen die "größeren" aus höheren Gegenden der Kreisliga verloren wurde, dh umgekehrt kein direkter Konkurrent, sei es im Mittelfeld oder in der Abstiegszone, hat bisher ein Mittel gefunden gegen die angeblich schlechteste Defensive ein Tor mehr zu erzielen als kassiert wurde.

Martin Mnich überlegt sich schon jetzt, wie er zumindest einen Punkt am kommenden Wochenende aus Rodach entführen kann.
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"Einfach geil, endlich in der Kreisliga zu spiele"

Am Sonntag steht also ein sicherlich tatkisch aggressiv geführtes Spiel an, in dem der Gastgeber jedoch sicherlich mindestens so viel investieren wird wie der Gegner aus Niederfüllbach. Dafür wird der Gästecoach Martin Mnich auf jeden Fall sorgen, denn beide Mannschaften kennen sich schon aus der Saison 2007/2008. Damals wurde der FC Bad Rodach ungefährdet Meister und konnte auf dem Weg dorthin auch den kommenden Gegner beide Male besiegen. Doch damit soll nun endlich Schluss sein, denn die TSG hat sich weiterentwickelt und konnte nach 20 Jahren Kreisligaabstinenz endlich dem damaligen Ligakonkurrenten aus der Kreisklasse in die Kreisliga folgen - und hier schlägt sich der Tabellenachte bisher mehr als beachtlich! anpfiff hat den sympathischen Fußballlehrer Martin Mnich zum kommenden Topspiel der Kreisliga befragt, warum sein mit jungen Nachwuchskräften gespicktes Team zu Recht  im Mittelfeld sich festsetzen konnte.

Mit Martin Mnich als Trainer kam auch der Erfolg bei der TSG Niederfüllbach.
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Herr Mnich, sind Sie selbst auch über den bisher erfolgreichen achten Tabellenplatz überrascht?

Martin Mnich:
Natürlich sind wir auch überrascht. Der erste Wunsch war es in der Kreisliga erstmal nicht so abgeschlagen und chancenlos dazustehen wie beispielsweise momentan die TSG Creidlitz. Aber es ist einfach das Ergebnis der überragenden Gemeinschaft hier im Verein und im Umfeld. Wir haben einen guten Lauf und mit dieser Euphorie kämpft einer für den anderen. Da macht es dann nicht mal was aus, wenn wir trotz einiger Absagen vor dem Spiel gegen Heilgersdorf am Ende uns trotzdem ein Unentschieden erkämpfen.

Wie fällt Ihr kurzes Feedback zum bisherigen Saisonverlauf aus?
Martin Mnich: Wie gerade erwähnt, bin ich sehr zufrieden. Die Kreisliga ist die erwartet harte, aber äußerst reizvolle Liga. Vor der Saison wurden von gewissen Insidern als feststehender Absteiger gehandelt und genau deswegen haben wir uns vorgenommen, diesen Personen zu zeigen, dass auch wir zumindest ein klein wenig Fußball spielen können. Jedes Spiel ist bisher Neuland, aber es ist jede Woche ein neues Fußballfest. Wir haben im Schnitt 200 Zuschauer bei unseren Spielen und deswegen ist es bisher einfach nur geil in der Kreisliga zu spielen. Auch wenn man mal eine auf den Sack bekommt, wie gegen Frohnlach - das tut der Stimmung keinen Abbruch. Daraus lernen wir und entwickeln uns von Spiel zu Spiel weiter.

Und wo endet dieser Weg dann? Mit Ihnen geht es ja bei der TSG nur noch stetig bergaug. Dritter, Zweiter, Aufstieg und jetzt Tabellenachter!
Martin Mnich: Wir wollen weiter unsere Jugendspieler in die Erste integrieren und mit diesen Spielern dann eine feste Größe in der Kreisliga werden. Dafür ist es natürlich aber auch wichtig, dass wir unsere Stützen in der Mannschaft mit zB Christian Neeb und Sebastian Pirsch halten können. Da sehe ich aber positiv in die Zukunft, weil die Jungs sich alle als Einheimische mit dem Verein identifizieren können.

Wohin richtet man als Aufsteiger mit elf Punkten Abstand zum Abstiegsplatz nun den Blick?
Martin Mnich: Wir müssen natürlich immer einen Blick nach hinten haben, zumindest mit einem Auge - alles andere wäre gelogen. Aber unser Ziel ist es uns zumindest auf dem jetzigen Tabellenplatz festzusetzen und uns von Spiel zu Spiel näher an den Nächsten heranzuziehen. Und je näher wir diesem Ziel kommen, desto mehr entfernen wir uns von hinten.

Wo liegt die Stärker Ihrer Mannschaft?
Martin Mnich: Meine Jungs spielen einfach unbekümmert auf, mit viel Elan, hoch motiviert. Einfach von allem etwas. Die Kameradschaft stimmt und der Biss ist von der ersten Minute an da. Natürlich haben wir vorne im Sturm auch zwei überdurchschnittlich gute Stürmer in unseren Reihen. Die Mannschaft kennt ihre Stärken und versucht genau diese zur Geltung zu bringen.

Aber da kommen auch immer wieder diese heftigen Niederlagen. Wie erklären Sie sich diese?
Martin Mnich: Im ersten Moment ist das natürlich ein Brett, wenn du hinten acht Gegentore fängst. Wer das Spiel jedoch gesehen hat, weiss, dass das Resultat viel zu hoch ausgefallen ist. Wir waren bis zur 60. Minute mit 3:2 noch dran. Ich musste aber verletzungsbedingt zwei Spieler noch vor dem Wechsel rausnehmen und so konnten wir dann am Ende nicht mehr mit so klasse Spielern wie Dießenbacher, Bulat oder Hümmer mithalten. Wenn die erstmal ihre Spielfreude entdecken, wird es für jeden Kreisligaverein fast unmöglich da dann dagegen zu halten. Trotzdem zeigt die Mannschaft danach Charakter und holt mit einem 3:3 wieder einen Punkt gegen Heilgersdorf.

Was wissen Sie über den FC Bad Rodach?

Martin Mnich: Die Mannschaft ist vor zwei Jahren in unserer Klasse überlegen Meister geworden. Damals haben sie jedoch einen bombigen Fußballer verloren, als Christian Korporecki nach Gauerstadt in die A-Klasse gewechselt ist. Zum Saisonstart hatten die Rodacher dann eine schwierige Zeit zu meistern, Trainer weg, schlechte Vorbereitung. Doch das haben sie alles überwunden. Aus dem Team ragt keiner raus, es fällt jedoch auch keiner ab. Die Mannschaft wird sicherlich nicht mehr viel mit dem Abstieg zu tun haben, da sie ungeheuer heimstark sind und ihre nötigen Punkte holen werden.

Zum Abschluss noch, wie würden Sie tippen?
Martin Mnich: Wir haben in den letzten Begegnungen zweimal verloren. Daher gilt es für uns gerade auswärts erstmal nicht zu verlieren. Der Rest wird sich zeigen!

Herzlichen Dank für das Interview. anpfiff wünscht beiden Vereinen einen sportlich fairen Spielverlauf und viel Erfolg für das anstehende Spiel.

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