Tekdemir vor dem Derby: "Die müssen, wir können!" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 10.04.2019 um 10:30 Uhr
Tekdemir vor dem Derby: "Die müssen, wir können!"
Am Sonntag ist wieder Derbyzeit (wenngleich die Uhrzeit noch verhandelt werden muss) in der Bezirksliga Nord, wenn Cagrispor zum brisanten Bruderduell Türkspor Nürnberg erwartet. Für die Hausherren verlief die Saison wider Erwarten mit 38 geholten Punkten recht erfolgreich, der Klassenerhalt scheint schon gesichert und bringt das Aydin/Tekdemir-Team in eine komfortable Lage vor dem Rückspiel.
Von Marco Galuska
Okcan Tekdemir kann aufgrund seiner Sperre diesmal nur von außen coachen, sieht
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Seit Saisonbeginn ist es eher eine unterkühlte Beziehung, die Cagrispor und Türkspor miteinander pflegen, dies zeigte sich zuletzt auch in der Winter-Wechselperiode, als in der einen oder anderen Personalie keine Einigung gefunden wurde. Immerhin könnte es als ein positives Zeichen gewertet werden, wenn sich beide Vereine auf eine spezielle Anstoßzeit für das Derby-Rückspiel am Sonntag einigen sollten. Auf 12.30 Uhr möchte Cagrispor den Anpfiff vorverlegen, Türkspor will sich noch intern beraten, ob man der früheren Anstoßzeit an der Deutschherrnwiese zustimmt.

Umkämpftes Derby: Am Sonntag will sich Cagrispor wieder ins Zeug legen, um auch im Rückspiel erfolgreich zu sein.
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Dort, wo die Wurzeln des 1. FC Nürnberg liegen, hatte man in der Sommerpause arge Bauchschmerzen. Der Abgang von Ausnahmefußballer Ismail Yüce in die Bayernliga war nicht zu verhindern, dann wechselte mit Necati Güler auch eine Identifikationsfigur des Klubs - ausgerechnet zum Erzrivalen Türkspor Nürnberg, dem man aufgrund einiger bekannt klingender Namen vor Rundenbeginn in der Liga die Rolle des Meisterkandidaten zuschrieb. Dass der hochgehandelte Konkurrent sich aktuell noch mit Abstiegssorgen plagt, während Cagrispor mit 38 Punkten, wohl schon jetzt das Klassenziel erreicht haben dürfte, entlockt Trainer Okcan Tekdemir keine Schadenfreude, nur eine allgemeine Einschätzung über die Ausgangslage vor dem Derby-Rückspiel: "Die müssen punkten, wir können!"

Keine guten Vorzeichen, aber eine erfolgreiche Saison

Viel lieber will Tekdemir aber über die eigenen Belange sprechen. Drei Spieltage vor der Winterpause hatte der in der Region bestens bekannte Torjäger (aktuell 10 Saisontreffer) zusammen mit Ahmet Aydin den Posten als Spielertrainer in der Post-Karali-Ära übernommen. "Die sieben Punkte vor dem Winter haben uns sehr gut getan", erinnert sich Tekdemir zurück. Cagri, das im Sommer nach 15 Abgänge "zu Beginn nur noch acht Spieler im Kader" hatte, überwinterte im gesicherten Mittelfeld. Die Wintervorbereitung gestaltete sich schwierig, gestattete nur wenige Einheiten auf dem Platz: "Wir mussten das kompensieren, den Fitnesszustand haben wir uns gewissermaßen über die Spiele holen müssen. Aber wenn man mit zwei Mann Unterzahl auch gut verteidigen kann, ist das kein schlechtes Zeichen für die Kondition", spielt Tekdemir auf den Sieg in doppelter Unterzahl gegen den ASV Fürth an.

Okcan Tekdemir glückte der späte Ausgleich zum 1:1 beim Hinspiel, das Cagri am Ende sogar noch mit 2:1 gewinnen konnte.
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Neben dem Dreier gegen die Fürther reichte es auch zu einem Sieg in Neunkirchen. Die Hausaufgaben für diese Saison sind damit im Prinzip punktetechnisch gemacht. "Wir wollen die 40 Punkte trotzdem so schnell wie möglich", so der seit dem Fürth-Spiel für drei Partien gesperrte Coach weiter. Mit einem Dreier gegen Türkspor wäre die Marke schon geknackt, einfach - das weiß Tekdemir - wird dies im Derby nicht: "Die Qualität, die Türkspor im Kader hat, ist schon eine Hausnummer! Im Hinspiel lief das am Ende für uns perfekt. Wir lagen lange zurück, dann mach ich in der 88. Minute den Ausgleich und Majid sogar noch den Siegtreffer.

Böse Pleiten am Wochenende

Eine kuriose Note erhält das Rückspiel durch die Ergebnisse vom vergangenen Wochenende: Cagrispor unterlag mit 0:6 beim TV 48 Erlangen, Türkspor einen Tag später gar mit 0:7 gegen Gutenstetten. "Ich kann es nicht beurteilen, was bei Türkspor los war, aber bei uns muss man die Begebenheiten und das Ergebnis schon richtig einordnen. Wir sind ohne sechs Stammspieler nach Erlangen gefahren, hatten insgesamt nur zwölf Mann dabei und am Ende war es dann auch um ein paar Tore zu hoch", blickt Tekdemir zurück und unterstreicht nichtsdestotrotz die Leistung seiner Truppe in diesem Spieljahr: "Ich will das eine Spiel nicht überbewerten. Viele haben uns so eine Saison sicher nicht zugetraut nach dem Umbruch im Sommer. Wir sind weiterhin demütig, wir sind froh über die aktuelle Situation, aber vor allem bin ich stolz auf die Entwicklung der Mannschaft. Wir haben eine Spielidee, von der wir nicht abweichen. Das ist ein Prozess, der auch immer Rückschläge beinhalten wird, aber wir wollen mehr Ballbesitz und nicht nur Verteidigen. Die Truppe steht komplett dahinter, sie nimmt auf, was wir ihnen sagen und das zeigt sich im spielerischen und taktischen Bereich!"

Türkspor schon am Abend gefordert - übernimmt Stadeln die Spitze?

Für Türkspor gehen die Englischen Wochen weiter. Bereits am heutigen Abend empfängt man den FC Bayern Kickers zum Nachholspiel. Dies wird um 18 Uhr auf dem Sportplatz des TSV Altenfurt (Wohlauer Straße) angepfiffen. Parallel dazu will der FSV Stadeln sein Nachholspiel beim Schlusslicht Neunkirchen nutzen, um mit einem Sieg die Tabellenführung zu erobern.

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Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
34
75:37
77
2
34
92:42
76
3
34
67:32
68
6
34
90:63
62
7
34
70:58
56
10
34
59:56
43
11
34
60:66
43
12
34
51:56
42
13
34
50:57
39
14
34
53:65
38
15
34
47:85
35
17
34
36:77
24
18
34
31:113
12
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