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Artikel veröffentlicht am 04.01.2019 um 08:00 Uhr

Brucker 2003er-Jahrgang überzeugte: Sind die Jungs von Thomas Roka Erlangens Beste?

Das Jahr 2018 war für den Brucker 2003er-Jahrgang, der von Thomas Roka trainiert wird, ein sehr erfolgreiches. Als erste Erlanger Mannschaft gewann die C-Jugend den Baupokal auf Landesebene und sicherte sich zuvor den Klassenerhalt in der Bayernliga. Als jüngerer B-Jugend-Jahrgang gab es jedoch nach der Sommerpause Eingewöhnungsprobleme.

Von Uwe Kellner

Georgios Xygas

Den Profi-Nachwuchs in Schranken gewiesen

Der Bayerische Baupokal ist das größte C-Jugendturnier Europas und alle Mannschaften in Bayern, auch der Nachwuchs der Profis, nimmt daran teil. Dass ein Erlanger Team dieses Turnier gewinnt, gab es vor Sommer 2018 noch nie. Die U15 des FSV Erlangen-Bruck schaffte diese Sensation erstmals und verwies das restliche Teilnehmerfeld auf die Plätze hinter sich. "Egal ob der Club, die Greuther oder die Bayern, alle nehmen an diesem Turnier teil", weiß Thomas Roka. Nach dem Sieg auf Kreisebene gewannen seine Jungs auf Bezirksebene im Halbfinale gegen die SpVgg Greuther Fürth und im Finale gegen den 1. FC Nürnberg jeweils im Elfmeterschießen. Die Qualifikation für das Landesfinale war damit in trockenen Tüchern. Beim Endturnier, das in Burgebrach stattfand, zeigten die Brucker erneut eine grandiose Tagesform. Über die Gruppenphase kamen die Erlanger durch Siege gegen Deggendorf und Eintracht Bamberg, aber auch einer Niederlage gegen den FC Augsburg, als Zweiter ins Halbfinale. Dort besiegte der FSV den FC Ingolstadt mit 3:1 um später im Finale nochmals gegen den FC Augsburg anzutreten. Dieses Mal gab es die Revanche für die Niederlage in der Gruppenphase und der FSV Erlangen-Bruck gewann gegen den Bundesliga-Nachwuchs mit 2:1.

Neben Ruhm und Ehre für den 2003er-Jahrgang gab es für die Mannschaft noch einen Sachpreis, der es in sich hat. Ende März fliegt Thomas Roka mit seinem Team nach Nordzypern ins 5-Sterne-Trainingslager und kann dort eine Woche lang unter besten Bedingungen mit seinen Jungs trainieren. Dieses Highlight am Ende der Wintervorbereitung hat einen Wert von fast 20.000 Euro und 20 Spieler können daran teilnehmen. Der Ausrichter, das Bayerische Baugewerbe, hat sich in diesem Punkt nicht lumpen lassen.

Die letzjährige U15 der Brucker gewann den Baupokal und ein Trainingslager für 20 Personen.

Georgios Xygas

Erlangens Mannschaft des Jahres?

Bevor der Sieg des Baupokals anstand, sicherte die U15 der Brucker den Klassenerhalt in der Bayernliga. Dieses erfolgreiche Jahr des 2003er-Jahrgangs blieb in Erlangen nicht unbemerkt. So wurde eben diese C-Jugend für die Mannschaft des Jahres 2018 nominiert und tritt am "Ball des Sports" am 19. Januar gegen zwei weitere Erlanger Mannschaften an: die Handballer des TV 1861 Erlangen-Bruck, die in die dritte Liga aufgestiegen sind und zwei Ruderer, die bei der U23-Weltmeisterschaft Bronze gewannen. "Wir freuen uns, dass wir als beste Fußballmannschaft Erlangens nominiert sind", sagt Thomas Roka. Allerdings weiß er, dass der Handball in Erlangen einen großen Stellenwert hat und seine Mannschaft bei dieser Abstimmung nicht der Favorit sein wird. Trotzdem würde er sich freuen, wenn die eine oder andere Stimme noch dazu kommen würde. Abgestimmt werden kann unter folgendem Link (hier klicken), außerdem über die Erlanger Tageszeitung und am Abend des Sportlerballs. "Vielleicht können wir ja eine kleine Überraschung schaffen", so der Trainer.

Die letztjährige U15 des FSV Erlangen-Bruck ist nominiert für die Mannschaft des Jahres 2018 in Erlangen.

anpfiff.info

Die Schattenseite des Erfolgs

Die Qualität der Brucker Jugendspieler blieb auf der großen Bühne des Baupokals natürlich nicht unbemerkt und so wurde die Mannschaft der Brucker nach diesem Erfolg ein wenig durchgerüttelt, wie es der Trainer nennt. Vor der aktuell laufenden Saison in der Bezirksoberliga der B-Jugend musste Thomas Roka drei seiner U16-Spieler an die B1 abtreten, ein Spieler wechselte zum FC Ingolstadt, einer zur SpVgg Ansbach und sein Torwart zum 1.FC Nürnberg. "Das sind dann natürlich die besten Spieler, die gegangen sind. Uns wurde quasi eine komplette Achse rausgenommen. Zwar haben wir neue Spieler dazubekommen, aber es dauert natürlich seine Zeit, bis sich das wieder einspielt." Vor allem, weil die U16 der jüngere B-Jugend-Jahrgang ist und gegen körperlich stärkere Mannschaften in ihrer Liga antreten muss, stand ein Reifeprozess auf dem Programm. "Trotzdem können wir mithalten. Vor allem gegen die vorderen haben wir gute Ergebnisse erspielt, nur gegen die unteren Mannschaften, die sich hinten reinstellen und den Ball nach vorne schlagen, tun wir uns schwer. Ich bin aber überzeugt davon, dass wir eine ganz starke Rückrunde spielen werden."

Auch im Winter konnte das eine oder andere Talent an Land gezogen werden, so dass der Klassenerhalt in der BOL machbar sein sollte. "Unser Ziel ist es, die Jungs so auszubilden, dass wir nächste Saison als U17 in der Landesliga angreifen können und um den Aufstieg mitspielen." In der Vorsaison war der FSV Erlangen-Bruck mit seiner B-Jugend aus der Bayernliga abgestiegen. Trainer Thomas Roka würde den Versuch der Rückkehr in die Bayernliga gerne mit seinen Jungs angehen.