Schon wieder Spitzenreiter: Ganz nach dem Gusto von Gusti - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 27.09.2018 um 06:00 Uhr
Schon wieder Spitzenreiter: Ganz nach dem Gusto von Gusti
Die Damen des SV Frensdorf sind eben erst als souveräner Meister aufgestiegen und stehen nach vier Spieltagen schon wieder verlustpunktfrei an der Spitze der Bayernliga. anpfiff.info sprach mit der 20-jährigen Allzweckwaffe Lena Amon über Siege, die Null, Kondition, Neuzugänge und über Tankwarte auf der A70…
Von Bernd Riemke
Lena Amon blickt als Spitzenreiterin auf den kommenden Gegner aus Miitelfranken.
Die gebürtige Forchheimerin wechselte erst im Sommer 2017 zum SV Frensdorf. Zuvor schnürte sie für die SV DJK Eggolsheim in der Kreisliga ihre Fußballstiefel. Nicht weniger als drei Ligen übersprang die defensive Mittelfeldstrategin auf einmal und musste am Failsberg daher zunächst kleinere Brötchen hinsichtlich ihrer Einsatzzeiten backen. Häufig kam Lena Amon in der Landesliga von der Bank. „Mach weiter! Du bekommst deine Chance!“, munterten ihre Mannschaftskolleginnen sie in dieser Phase auf – und sollten Recht behalten. In der Rückrunde der Meistersaison in der Landesliga und in den entscheidenden Spielen im Verbandspokal, als der SVF bis ins Finale vorstieß, lief Gusti nicht nur von Beginn an auf, sondern entwickelte sich beinahe zu einem unverzichtbaren Faktor im Spiel der Blau-Gelben. Von den Qualitäten seines Youngsters offensichtlich vollends überzeugt, funktionierte Trainer Hubert Richter die begeisterte Klavierspielerin in der Vorbereitung zur laufenden Serie kurzerhand zur Innenverteidigerin um und auch dort trifft sie die richtigen Tasten mit inzwischen bereits gewohnter Zuverlässigkeit. Nach dem fulminanten Saisonstart mit vier Siegen aus den ersten vier Spielen im bayerischen Oberhaus, strotzt nicht nur Lena Amon förmlich vor Selbstbewusstsein.

Frau Amon, Sie sind mit dem SV Frensdorf als Aufsteiger schon wieder Spitzenreiter…
Lena Amon (lacht): Dass wir nach vier Spielen als Aufsteiger schon vier Siege gefeiert haben, hätten wir natürlich selbst nicht gedacht. Wir freuen uns immer noch krass über jeden Sieg, auch wenn manches 1:0 ein wenig glücklich war. Am Ende zählt der Sieg: gewonnen ist gewonnen.

Apropos 1:0. So endeten die beiden Heimspiele und auch in Pegnitz stand zuletzt die defensive Null.
Lena Amon: Ich spiele noch nicht lange in der Abwehrreihe, aber es ist schon ein geiles Gefühl, kein Gegentor zu bekommen. Wir nehmen uns das vor jedem Spiel vor und wollen das dann auch durchziehen. Wenn der Abpfiff ertönt und wir es wirklich geschafft haben, fallen wir uns direkt in die Arme.

Aggressiv im Zweikampf: Lena Amon ist zu einer festen Größe im Spiel des SV Frensdorf geworden.
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Was hatten Sie sich denn intern vor der Saison vorgenommen?
Lena Amon: Wir haben aus der Vorsaison noch einige Verletzte zu beklagen und hatten zudem in der Sommerpause wichtige Abgänge. Wir sind daher schon davon ausgegangen, dass es richtig schwer wird. Ziel war und ist, die Bayernliga zu halten und nicht direkt wieder abzusteigen.

Das ist Ihnen bislang sehr gut gelungen. Worin sehen Sie denn die Unterschiede von der Landes- zur Bayernliga?
Lena Amon: Die Schnelligkeit im Spiel. Da merkt man den Unterschied schon gewaltig. Das war vor allem gegen den FC Ingolstadt so und auch der SV Weinberg 2 am kommenden Wochenende wir ein hartes Stück Arbeit werden. Oft ist es ohnehin so, dass wir die erste Halbzeit ein wenig verschlafen und erst nach der Pause richtig aufwachen. Aber mit unserer gewohnt geschlossenen Mannschaftsleistung können wir es jedem Gegner schwer machen.

Findet Trainer Hubert Richter denn dann in der Pause stets die richtigen Worte?
Lena Amon: Wir sprechen alle darüber, was wir nicht so gut und darüber, was wir besser machen sollen und wollen. Außerdem muntern wir uns auf, die Köpfe nicht hängen zu lassen und füreinander zu kämpfen, wenn es einmal nicht so gut läuft.

Richtig gut läuft es auch für Ihre Neuzugänge. Amelie Striegel ist mit drei Treffern aktuell Toptorjägerin, Kathrin Litz traf gleich zum Premierentor in der Bayernliga und Lisa Schreiber hält die Fäden im Mittelfeld in der Hand – um exemplarisch nur drei zu nennen.
Lena Amon: Das Gefühl kenne ich aus dem letzten Jahr als ich neu zum SV Frensdorf kam. Die Neuzugänge werden von der Mannschaft richtig gut aufgenommen. Aber es gehört natürlich auch dazu, dass man sich selbst inegriert. Bei uns ist die Tür für neue Mitspieler immer offen und wir unternehmen auch abseits des Fußballplatzes viel miteinander. Es ist fast so, als wären wir alle schon eine Ewigkeit zusammen.

Sie sprechen es an. Sie kamen vor einem Jahr aus der Kreisliga. Nun verteidigen Sie in der Bayernliga. Wo sehen Sie denn Ihre eigenen Fortschritte am deutlichsten?

Lena Amon: Ich habe mich in jedem Fall konditionell verbessert. Aber auch mein Spielverständnis und das Stellungsspiel – gerade jetzt in der Abwehr – sind deutlich besser geworden. Ich muss aber auch noch daran arbeiten, nicht so schnell zu verzweifeln. Nach eigenen Fehlern ärgere ich mich oft zu sehr und zu lange.

Können die Frauen des SVF um Spielführerin Nadine Janousch (re.) und Kathrin Litz auch am Sonntag wieder jubeln?
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Am Sonntag gastiert der SV Weinberg 2 am Failsberg. Erster gegen Zweiter heißt das nach vier Spieltagen.
Lena Amon: Wir kennen sie aus der Wintervorbereitung der letzten Saison. Da haben wir uns richtig schwer gegen sie getan. Natürlich verspüren wir ein wenig Druck, weil Weinberg mit einem Sieg zu uns aufschließen könnte, aber ich denke, es wird ein Spiel auf Augenhöhe geben, bei dem die bessere Teamleistung den Ausschlag gibt. Wenn wir wieder zusammenhalten, dann klappt das auch. Außerdem spielen wir zu Hause. Da sind wir eh immer on fire!

Aus Ihnen spricht das erfreuliche Selbstvertrauen eines Tabellenführers. Haben sich nach zwölf Punkten Ihre internen Ziele schon geändert?

Lena Amon: Natürlich bekommen wir durch die Siege mehr Selbstvertrauen, aber wir denken immer noch daran, dass wir die Klasse halten wollen. Was noch kommen könnte, interessiert nicht. Auch in Pegnitz haben wir uns zur Halbzeit gesagt, dass wir schon zwölf Punkte hätten, wenn wir gewinnen. Das ist schon fast die Hälfte aller Zähler für den Klassenerhalt. Darauf bauen wir auf.

Nun spielen Sie wieder zu Hause. Am Failsberg sind die Frauen des SV Frensdorf seit 904 Tagen ungeschlagen. Frau Amon, was tun Sie, wenn Sie am Sonntag erneut gewinnen?
Lena Amon: Dann fahre ich im Einhornkostüm unserer Stürmerin Lilith Knauf am Tag der Deutschen Einheit zum Auswärtsspiel nach Hof und betanke unser Auto unterwegs.

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Steckbrief L. Amon

Lena Amon
Spitzname
Gusti
Alter
25
Geburtsort
Forchheim
Wohnort
Eggolsheim
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
167 cm
Beruf
Kauffrau für Büromanagement
Hobbies
Klavierspielen, Treffen mit Freunden
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Außenverteidiger


Tabelle Bayernliga

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
4
9:1
12
3
3
8:4
7
8
4
7:7
4
13
4
2:16
1
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

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So. 14.10.2018 15:00 Uhr
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