Martin Roser coacht die U19: Mit 21 Jahren: Spieler, Trainer und 2. Vorstand - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 02.12.2017 um 06:00 Uhr
Martin Roser coacht die U19: Mit 21 Jahren: Spieler, Trainer und 2. Vorstand
In jungen Jahren hat Martin Roser das Ehrenamt schon vollends gepackt und er ist beim FC Eschenau an vielen Fronten tätig. Als U19-Trainer coacht er Spieler, die nur unmittelbar jünger sind als er, hat damit aber keine Probleme. In der Kreisklasse 2 steckt der FC Eschenau im Mittelfeld der Tabelle.
Von Uwe Kellner
Guten Tag Herr Roser, Sie trainieren die U19 des FC Eschenau. Wie kommt es dazu und waren Sie zuvor bereits als Trainer tätig?
Martin Roser: Die A-Jugend beim FC Eschenau trainiere ich jetzt im zweiten Jahr. Angefangen habe ich vor fünf Jahren als Jugendtrainer, damals als Co-Trainer in der C-Jugend. Dann habe ich zwei Jahre lang zusammen mit dem Niklas Horlamus die C trainiert. Vor der letzten Saison war es dann so, dass in den älteren Jugenden bei uns ein Neuanfang nötig war, weil langjährige Trainer aufgehört haben, so dass ich mit dem Daniel Söllner die A gemacht habe und der Niklas die B übernommen hat. Ich hatte selbst mit Thomas Korbacher, Michael Springer und Daniel Michl Trainer, die uns das ehrenamtliche Engagement vorgelebt haben, und wir wollten dann eben auch unseren Teil zur Jugendarbeit beitragen.

Sie spielen beim FC Eschenau zusätzlich in der Ersten Mannschaft. Gibt es noch Tage, an denen Sie nicht am Sportplatz sind?
Martin Roser: Wenn man nur ein einziges Hobby hat, also Fußball und hier speziell den FC Eschenau, dann fällt es leicht, dafür so viel Zeit zu opfern. Es gibt sogar noch manche Tage, an denen ich nicht an unserem Sportplatz bin, aber in der Winterpause merke ich immer schnell, dass irgendwas fehlt. Solange ich das neben dem Studium noch alles stemmen kann, mache ich das gerne. Die unterschiedlichen Aufgaben als 2. Vorstand, Jugendtrainer und aktiver Spieler sorgen dafür, dass es nie langweilig wird.

Martin Roser hat im Verein viele Vorbilder, die das Ehrenamt vorleben. Mit seinen 21 Jahren hat er bereits einige Ämter beim FC Eschenau übernommen.
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Worauf legen Sie als Jugendtrainer besonderen Wert?
Martin Roser: Besonders wichtig ist meiner Meinung nach, dass ich den Spielern Werte vermitteln kann und der Spaß immer an erster Stelle steht. Natürlich will ich die Jungs auch fußballerisch und taktisch weiterbringen und sie bestmöglich auf den Herrenbereich vorbereiten, aber das kann ja nur funktionieren, wenn die Leute auch mit Spaß bei der Sache sind und in einer Mannschaft spielen, in der sie sich wohlfühlen. Letztes Jahr war es zwar noch extremer, da habe ich Spieler trainiert, mit denen ich in der A-Jugend selber zusammengespielt habe, aber auch jetzt bin ich teilweise nur drei Jahre älter als sie. Deswegen sehe ich mich da auch eher als Teil der Mannschaft, der natürlich die Entscheidungen trifft und die Ansagen macht. Aber ich glaube die Jungs wissen, dass ich für ihre Anregungen dankbar bin. Wir haben einen guten Mittelweg gefunden und legen auch die nötige Ernsthaftigkeit an den Tag, um erfolgreich Fußball zu spielen.

Sie spielen mit Ihren Jungs in der Kreisklasse 2. Es gab Zeiten, in denen die A-Jugend noch in der Kreisliga kickte. Ist das wieder erstrebenswert?
Martin Roser: Ich bin selber in den Genuss gekommen, in der Jugend Kreisliga zu spielen, aber damals hat auch sehr viel zusammengepasst. Es folgten einige starke Jahrgänge aufeinander und der Micha Springer als Trainer hat natürlich auch einen großen Teil dazu beigetragen. Leider ist die A dann vor zwei Jahren abgestiegen und so spielen wir nun in der Kreisklasse, die aber auch leistungsmäßig momentan die richtige Liga für uns ist. Wenn es in Zukunft wieder klappen sollte und wir die Chance hätten aufzusteigen, dann würden wir das natürlich mitnehmen, aber in diesem Jahr gibt es andere Mannschaften wie Forth und Pottenstein, die das unter sich ausmachen werden.

Beispielsweise vom langjährigen Jugendtrainer Michael Springer wurde Martin Roser einst selbst trainiert.
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Der FC Eschenau schickt schon seit einigen Jahren drei Herrenmannschaften ins Rennen. Ist es deswegen umso wichtiger, dass regelmäßig junge Talente nachrücken, um genügend Spieler zu haben?
Martin Roser: Ja, klar ist es wichtig, dass der Herrenbereich bei uns immer Nachschub bekommt. Wenn man sieht, dass dieses Jahr schon wieder drei Spieler, die noch A-Jugend spielen, bei den Herren reinschnuppern und ihre Duftmarke setzen, dann sieht man, dass wir da den richtigen Weg verfolgen. Für mich ist es natürlich auch eine Riesensache, mit den Jungs, die ich noch trainiert habe, zusammen in der Ersten kicken zu können. Das gute ist, dass die Jungs die hochkommen uns ja nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ verbessern.

Wie groß ist die Konkurrenz in Eckental um die Jugendspieler. Springen für alle Vereine genügend ab, oder wird es langsam knapp?

Martin Roser: Wenn man sieht, dass alle Vereine viel Aufwand in der Jugendarbeit betreiben ist es schon bemerkenswert, dass wir, aber auch der ASV Forth, uns so lange eigenständig auf dem Großfeld mit Mannschaften halten können. Fußball hat ja längst nicht mehr den Stellenwert wie früher, da gibt es mittlerweile einfach so viele Angebote, dass um jeden einzelnen Spieler gekämpft werden muss. Ohne die Unterstützung der B-Jugend könnten wir dieses Jahr sicher auch nicht immer zu elft antreten, aber die Jungs machen das gerne und können auch ohne Probleme mithalten. Im Kleinfeldbereich wird es bei uns schon so langsam eng, so dass wir da die ersten Spielgemeinschaften eingehen, um in jeder Altersklasse eine Mannschaft stellen zu können.

Nebenbei sind Sie auch am Stift bzw. der Tastatur aktiv und tippen Artikel zum aktuellen Geschehen des Amateurfußballs. Wann fangen Sie bei anpfiff.info an?
Martin Roser: Es ist natürlich immer optimal, wenn man das Hobby mit einem Nebenjob verbinden kann und deswegen bin ich absolut froh, so eine Möglichkeit zu haben. Klar lese ich auch alle Artikel auf anpfiff.info und weiß deswegen, dass die Redaktion da top aufgestellt ist (lacht).

Vielen Dank für das Interview!

Martin Roser (li.) spielt in der Ersten des FC Eschenau und trainiert gleichzeitig die U19.
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Steckbrief Martin Roser

Martin Roser
Spitzname
keinen
Alter
28
Geburtsort
Nürnberg
Wohnort
Eschenau
Familie
0 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
181 cm
Beruf
Werbetexter
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
zentrales Mittelfeld ("10er")
Erfolge
Aufstiege in der D-, C- & B-Jugend,
Bayerischer Ehrenamtspreis 2021


Hintergründe & Fakten

Personendaten

Tabelle Kreisklasse 2, U19

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
9
31:7
27
5
8
29:21
14
6
8
26:25
12
7
8
24:18
10
11
8
4:52
0
12
8
3:52
0
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit, Tore werden bei direktem Vergleich nicht berücksichtigt (wenn punktgleich: Entscheidungsspiel).

Saisonbilanz M. Roser

 
23/24
8
0
1
5
R
0
0
23/24
5
0
0
4
R
0
0
23/24
11
1
6
2
R
0
0
22/23
12
0
0
1
R
0
0
22/23
4
2
0
1
R
0
0
21/22
20
2
8
3
R
0
0
19/21
14
1
2
1
R
0
0
19/21
1
0
0
0
R
0
0
18/19
25
4
3
0
R
0
1
17/18
1
0
0
0
R
0
0
17/18
30
8
6
1
R
0
0
16/17
27
2
4
1
R
1
0
16/17
1
0
0
0
R
0
0
15/16
27
6
7
0
R
0
0
15/16
1
0
0
1
R
0
0
14/15
20
2
3
12
R
0
0
14/15
1
0
0
1
R
0
0
13/14
11
2
2
5
R
0
0
13/14
1
0
0
1
R
0
0
13/14
2
0
0
0
R
0
0
Gesamt
222
30
42
39
0
1
1

Bilanz FC Eschenau, U19

Saison
Pl. 
Liga
2023/24
7. 
Kreisklasse Ost Erlangen-Pegnitzgrund
 
2023/24
1. 
Kreisgruppe 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2022/23
5. 
Kreisliga Ost Erlangen-Pegnitzgrund
 
2022/23
6. 
Kreisliga B Erlangen-Pegnitzgrund
 
2017/18
9. 
Kreisklasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2016/17
5. 
Kreisklasse 1 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2015/16
12. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
2014/15
10. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
 
2013/14
9. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
 
2012/13
2. 
Kreisklasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2011/12
2. 
Kreisgruppe 3 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2010/11
6. 
Kreisgruppe 3 Erlangen-Pegnitzgrund
 

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