Vor der Bezirksoberliga-Halbzeit: Herbstmeister gesucht! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.11.2008 um 06:57 Uhr
Vor der Bezirksoberliga-Halbzeit: Herbstmeister gesucht!
Für das Publikum ist es ein willkommenes Thema, für Trainer der wohl undankbarste Titel auf der Welt. Herbstmeisterschaften trauen sie einfach nicht über den Weg. Zu groß ist die Furcht davor, in der zweiten Saisonhälfte doch noch kassiert zu werden. Doch einer muss es werden und die besten Karten im Dreikampf um den unbeliebten Titel hat ein Aufsteiger.
Von Maximilian Pottler
Vor dem letzten Spieltag der Vorrunde besitzt die BOL-Tabelle nur sehr beschränkte Aussagekraft. Allmählich kristallisiert sich zwar ein Spitzentrio heraus und es gibt zwei Mannschaften die etwas unten drin hängen, dazwischen allerdings herrscht ein ungeheures Gedrängel. Der TSV Hirschaid bildet quasi alleine das obere Mittelfeld. Sechs Punkte sind es zur Spitze und acht zum ersten Abstiegsplatz. Es folgt der SV Pettstadt nach überstandenen gerichtlichen Querelen. Mit 21 Punkten hat man die Erwartungen sicherlich übertroffen. Von Platz sechs bis zum ersten Abstiegsplatz befinden sich neun Mannschaften, die höchstens drei Punkte voneinander entfernt sind. Dieses Tabellemittelfeld wird deswegen zweifellos noch ein paar Mal durchgeschüttelt. Die Fachmänner sind jedoch nicht verwundert über die Tatsache, dass in der Liga jeder jeden schlagen kann. Das Publikum spendet Applaus für die „wahrscheinlich spannendste“ Bezirksoberliga Oberfranken aller Zeiten.


Der Favorit auf den undankbaren Herbstmeistertitel: TSV Neudrossenfeld - nicht zu verwechseln mit der TSG Hoffenheim.


privat

Ein Polster für den Winter

Mit dem Fußball-Clubs aus Trogen und Burgkunstadt finden sich die besten Nichtaufsteiger der Vorsaison in der Spitze wieder. Trogen wurde am Ende Dritter und lag einen Punkt vor Burgkunstadt. Zusammen mit dem aktuellen Tabellenführer aus Neudrossenfeld hat man sich ein bisschen nach oben abgesetzt. Der TSV Hirschaid mit seiner beängstigenden Defensivbilanz, seit neun Spielen ungeschlagen, befindet sich in Lauerstellung. Herbstmeister kann das Team von Andreas Gebhard allerdings nicht mehr werden. Derweil hat es Trainer Detlef Hugel mit seinen Neudrossenfeldern selbst in der Hand. Doch natürlich stellt er klar: „Die Herbstmeisterschaft interessiert mich überhaupt nicht. In Regnitzlosau geht es nur um die Punkte.“ Die Antwort war zu erwarten. Daraufhin wird der ehemalige Torhüter allerdings doch noch offensiver. Entscheidend sei sicherlich der weitere Verlauf bis zur Winterpause. Bis dahin wolle man weiter fleißig Punkte sammeln. „Unser Ziel ist es, bis zum Jahresende möglichst vorne dabei zu bleiben. Wenn uns das gelingt, wieso soll man als Aufsteiger nicht auch versuchen ein Wörtchen mitzureden.“


Hofft auf möglichst viel Winterspeck: TSV-Coach Detlef Hugel


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Noch deutlicher sichtbar werden die Ambitionen des Tabellenführers, wenn man die aktuellen Leistungen für sich sprechen lässt. Fünf Siege in Folge mit insgesamt 15 Toren lassen keine Zweifel übrig. Die TSV-Maschine arbeitet mit Volldampf. „Die Mannschaft versprüht das in jeder Trainingseinheit“, berichtet der Trainer. „Das Team hat einen tollen Charakter und natürlich immer noch großes Potential, das wir bisher noch nicht abgerufen haben. Vom derzeitigen Erfolg darf man sich aber keinesfalls blenden lassen. Zu Saisonbeginn hatten wir einen Durchhänger. Da haben wir relativ lange gebraucht, die körperliche Arbeit anzunehmen. Die Spielweise in der Bezirksoberliga ist doch sehr viel robuster als in der Bezirksliga, wo wir spielerisch einfach überlegen waren.“ Auf die Frage nach den Stärken der Mannschaft antwortet Hugel ganz offen: „Sicherlich besitzen wir die nötige individuelle Klasse.“ Doch all die vorhandenen Einzelkönner wären nichts ohne die funktionierende Mannschaft dahinter. Das ist Hugels oberstes Gebot, gewissermaßen seine Mission. Und irgendwie kommt es einem bekannt vor. Fast schon zu offensichtlich sind die Parallelen zum aktuellen Tabellenführer der Fußball-Bundesliga, wobei die Trainerphilosophien offensichtlich nicht die einzigen Gemeinsamkeiten bilden. Auch in Hoffenheim hatte zunächst das strukturelle Wachsen des Vereins Priorität. Angefangen mit der Verbesserung der Trainingsbedingungen, der Zusammenstellung eines kompetenten Trainerstabs mit langfristigen Zielen, hin zu der konsequenten Förderung der Jugendarbeit, der TSV Neudrossenfeld ist ein Hoffenheim im Kleinen.


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