Erlangen-Pegnitzgrund | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 29.10.2008 um 16:46 Uhr

Vor dem Top-Spiel in der A-Klasse 3: Diesmal kein Duell auf Augenhöhe?

In den letzten Jahren hatten der ASV Herzogenaurach und der SC Nord einiges gemeinsam. Beide spielten jeweils um die goldene Ananas in der A-Klasse 3, immer in ähnlichen Tabellenregionen und hatten in der Regel nie etwas mit dem Aufstieg zu tun. Allerdings beide mit aufsteigender Tendenz, denn jede Saison wurde die Platzierung am Ende besser. Dieses Jahr sieht die Lage allerdings ganz anders aus, denn der ASV als Tabellendritter trifft auf den aktuell Tabellenletzten vom SC Nord. Da Derbys zwangsläufig häufig zu starken Partien mutieren, ist anpfiff live vor Ort und wird vom Weihersbach berichten.

Von Sebastian Baumann

Welten trennen den einst ruhmreichen ASV Herzogenaurach und den kleinen Sportclub Herzogenaurach-Nord - nicht nur im Moment tabellarisch, sondern alleine schon von der Historie beider Vereine her.

Rückblende:

Gegründet 1919 feierte der ASV Herzogenaurach 1974 seinen größten Erfolg und wurde Bayerischer Meister. Dank der Rivalität mit dem FC Herzogenaurach und auch der Rivalität der Sportartikelhersteller Puma (FC) und Adidas (ASV) hielt der sportliche Boom in der Schuhstadt an und ebbte dann Mitte der achtziger Jahre abrupt ab, als der potente Geldgeber mit den drei Streifen die Unterstützung einstellte und der Durchmarsch von der Landesliga bis in die Niederungen der A-Klasse folgte.
Lediglich im Jahr 1999/2000 wurde dann noch einmal die Kreisliga erstürmt - auch dank eines famosen Torjägers Constantin Büle, der heute beim Herzogenauracher Vorortclub ASV Niederndorf als Spielertrainer fungiert. Bis auf ein kurzes Gastspiel in der Kreisklasse Saison 2004/2005 war es das dann schon mit den Erfolgen in jüngster Vergangenheit.

Der krasse Gegensatz zu diesen - allerdings weit zurück liegenden großen Erfolgen - ist der Gegner im Derby. Der SC Nord wurde erst 1952 gegründet und spielte bis auf zwei Jahre (1999/2000 und 2002/2003 Kreisklasse) immer in der niedrigsten Liga der Region. Probleme heute wie damals ist die fehlende Jugendarbeit, die den Verein immer wieder vor größere Herausforderungen stellt und den Kader natürlich nicht jünger macht.

Duell auf Augenhöhe?
Betrachtet man die nüchternen Fakten, ist der Favorit in diesem Derby eindeutig die Heimelf vom Weihersbach. War letzte Saison noch der Angriff das Sorgenkind hat die Truppe von Trainer Dieter Hacker diese Saison den zweitbesten Angriff nach der Victoria Erlangen und steht dazu mehr als ordentlich in der Defensive. Wäre nicht die Klatsche gegen die Victoria gewesen, hätte die ASV Mannschaft sogar die beste Abwehr der Liga.
Der Gast vom SC Nord wollte an sich an die gute letzte Runde anknüpfen und zumindest wieder an Platz fünf heran schnuppern. Doch nach zwölf Spieltagen liegt der Sportclub auf dem letzten Tabellenplatz - dritt schlechtester Angriff und schlechteste Abwehr zeigen deutlich auf, woran es hakt und wo die Probleme liegen. Das die Abwehr nicht so gut steht, ist ja fast schon normal beim Nordstern, doch das im Angriff so der Wurm drin ist, das überrascht schon etwas. Immerhin 84 Treffer konnte fast die selbe Mannschaft letzte Saison erzielen- diese Saison sind es bislang mickrige 20 Tore.

Ex-Trainer des ASV Herzogenaurach - jetzt Spieler beim SC Nord: Peter Leuschner

Fotograf

Wenn der ehemalige Trainer als Gegenspieler aufläuft....
Für Brisanz ist schon alleine aufgrund der personellen Situation beider Vereine gesorgt. Bis zur Rückrunde letzter Saison hieß der Trainer des ASV Peter Leuschner, der überraschend von Dieter Hacker abgelöst wurde und nun als Spieler des SC Nord auf seinen Ex-Verein trifft.
Etwas Hoffnung sollte auf jeden Fall dem SC Nord machen, dass er letzte Saison beim ASV mit 2:1 gewinnen und das der ASV zu Hause erst neun Punkte ergattern konnte und damit in der Heimtabelle nur auf Platz neun liegt - allerdings sind die neun Heimpunkte schon mehr als die sieben Punkte, die der SC insgesamt ergattern konnte.