„Spieli“ spielt sie alle aus: Vom Erfolg verfolgt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 11.12.2008 um 00:00 Uhr
„Spieli“ spielt sie alle aus: Vom Erfolg verfolgt
Dursun Aydin wehrt sich nicht, wenn man ihn auf die - inzwischen angesichts des zweiten Platzes zum Winter mehr als möglichen - Ambitionen in Richtung Aufstieg anspricht. Nein, er umgeht sie lieber geschickt. "Wir wehren uns nicht dagegen, wenn das am Ende rausspringt - warum nicht?" Klingt locker - und ist auch so gemeint.
Von Timo Schickler
Dursun Aydin ist im Stress, denn "ich bin schon am basteln, man muss auch jetzt schon an die nächste Saison denken." Für anpfiff nimmt sich der Trainer der SpVgg Erlangen aber noch einmal Zeit, um die bisherige Bezirksligarunde Revue passieren zu lassen. Er nimmt sich sogar sehr viel Zeit, um die angesprochenen Punkte zu beantworten, den Spaß an seinem momentanen Nebenjob nach seinem Bilderbuchaufstieg vom Hütchenträger zum Cheftrainer merkt man ihm an. Entspannt ist er - und darf er auch sein, denn ihr Saisonziel hat die SpVgg bereits erreicht. Vor der Winterpause!

Der starke Mann bei der SpVgg neben den andern Urgesteinen der Erlanger: Dursun Aydin beim Amtsantritt mit Abteilungsleiter Holger Müller (links) und Thomas Legassa.
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Dursun Aydins Meinung über...

...die Winterpause: Ob es ein Vorteil war, dass die Spiele ausgefallen sind, wird sich im nachhinein feststellen lasssen, nämlich dass, wenn wir die nötigen Punkte in diesen Spielen holen werden. Da wir paar angeschlagene und paar Verletzte haben, kommt für uns die Winterpause gerade recht. Jetzt können sich die Spieler ausruhen bis zur Wintervorbereitung. Sonst hätten wir ein bisschen improvisieren müssen, wobei das ja das Interessante am Trainerjob ist, wenn nicht alles so gut läuft und man nicht auf den gesamten Kader zugreifen kann und man an der Mannschaft rumbasteln muss. Ganz kann ich es trotzdem nicht nachvollziehen, da an beiden Spieltagen die Plätze optimal zu spielen wären. Das ist meistens im Dezember so, dass die Plätze noch gut genug sind zum spielen. Ich hoffe, dass der Verband das auch mal sieht und die Mannschaften bis Weihnachten mal spielen läßt.

...das Abschneiden der SpVgg: Wir als Verein und die Verantwortlichen sind sehr zufrieden mit dem Abschneiden bis jetzt, da wir unser festgesetztes Ziel von 40 Punkten schon fast erreicht haben und mit dem Abstieg weitestgehend nichts zu tun haben oder haben werden. Wobei viele im Verein nicht damit gerechnet haben, dass es so gut laufen wird mit einem Altersdurchschnitt von knapp 21 Jahren. Viele denken auch dass wir noch einen Einbruch bekommen mit der Mannschaft, wobei ich persönlich nicht daran glaube, da die Mannschaft schon größtenteils mit dieser Besetzung auch schon letztes Jahr zusammen gespielt hat und schon über ein bisschen mehr Erfahrung verfügt. Der Kader ist auch dementsprechend tief, da ich Angriff zum Beispiel die Qual der Wahl habe mit gleich 4 Stürmern, im Mittelfeld 8 Leute und in der Abwehr auch fast 8 Leute habe und auf der Torwartposition 2.

Ziel erreicht! Gearbeitet wird natürlich weiter hart: Dursun Aydin
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...die Bezirksliga: Die Liga ist wirklich sehr ausgeglichen. Da kann der Letzte auch den Ersten schlagen. Man kann sich in keinem Spiel zurücklehnen und sagen den Gegner schlagen wir mit links. In jedem Spiel müssen wir immer 100 % geben, damit wir natürlich als Sieger vom Platz gehen können. Die Ausnahme ist Baiersdorf, die spielen in ihrer eigenen Liga. Ansonsten ist der Unterschied zwischen den Teams nicht groß. Meistens machen es nur ganz kleine Sachen oder Spieler aus oder die Tagesform der Mannschaften. Wenn man drei bis vier Spiele hintereinander gewinnt, dann klopft man schon teilweise vorne an. Das spiegelt sich auch an der Tabelle, die ersten 5 spielen um den Aufstieg mit und ab der Position 6 geht es schon um den Abstieg. Hinzu kommt, dass dieses Jahr die Aufsteiger sehr stark sind. Rupprechtstegen hatte nur das Pech, dass sie bis Mitte Juni die Relegation spielen mussten und dadurch auch sehr lange mit Verletzten zu kämpfen hatten, aber auch die kommen langsam in Fahrt.

...seinen Saisonhöhepunkt: Mein eigenes Highlight war das Spiel in Zirndorf, wo wir über 90 Minuten, mit der jüngsten Aufstellung, taktisch und sehr diszipliniert gespielt haben. Aber Highlights gab es mehrere, wie das Spiel gegen Weingarts, das wir nach einer unserer schwächsten Halbzeiten den Gegner in der zweiten Halbzeit noch 4:2 besiegt haben. Oder das 3:2 gegen Stein, wo Stein uns in der ersten Halbzeit förmlich an die Wand gespielt und schon 2:0 geführt hat - aber wir haben gewonnen.

Die "Spieli" (rechts) ist auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer Baiersdorf (links).
Timo Schickler

...die Tiefpunkte: Was für mich sehr ärgerlich waren die Niederlagen gegen TSV Buch 3:2 und gegen ASV Pegnitz 4:3. In Buch haben wir den Gegner in der ersten Halbzeit an die Wand gespielt und aus fünf 1000 % Chancen kein einziges Tor gemacht haben und es stand nur 1:1 zur Halbzeit. Gegen Pegnitz machen wir 10 Minuten vor Schluss noch das 3:3 zu Hause und bekommen dann in der letzten Minute durch einen dummen Konter noch das 4:3. In diesen zwei Spielen haben wir regelrecht 6 Punkte verschenkt, aber wir haben aus diesen Niederlagen auch wieder gelernt. Geärgert habe ich mich auch über die zwei Auftritte gegen Burgfarrnbach, wobei uns diese Mannschaft irgendwie überhaupt nicht liegt. Sie haben uns im ersten Spiel verdient mit 4:1 geschlagen und im zweiten Spiel waren sie auch klar besser, obwohl wir mit viel Glück ein 1:1 zu Hause geholt haben. Aber daran sieht man schon, dass sie Mannschaft aus den Fehlern der Vorrunde gelernt hat. In der Vorrunde hätten wir so ein Spiel noch verloren.
 
...die Aufstiegschancen: Sollte am Ende der Saison einer der zwei Aufstiegsplätze herausspringen, haben wir natürlich nichts dagegen. Wir wollen, wie letztes Jahr eine bessere Rückrunde spielen als die Hinrunde. Der Aufstieg ist kein Muss. Wir wollen als Mannschaft uns auf jeden Fall verbessern - in spielerischer und taktischer Hinsicht müssen wir noch viel arbeiten, damit wir mit den sehr guten Mannschaften mithalten können. Das ist unser Ziel, dass wir in diesen Bereichen besser werden und ich möchte auch die einzelnen Spieler nochmals weiter nach vorne bringen, da einigen meiner Spieler in der Bezirksliga ziemlich die Grenzen aufgezeigt werden.

Viele im Verein glauben sowieso, dass wir uns um den fünften Platz bewegen werden. Das wär schon für uns eine fantastisch gute Position. Ich persönlich glaube, dass die Aufstiegsplätze und auch die Abstiegsplätze erst am letzten oder vorletzten Spieltag vergeben werden. Hoffentlich sind wir dann auch ganz weit vorne dabei. Jetzt wollen wir schauen, dass wir in der Halle mindestens wieder zum Endturnier in Erlangen/Forchheim kommen.

Viel Glück dabei!

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