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Artikel veröffentlicht am 04.09.2016 um 10:47 Uhr

Nach acht Monaten ist Schluss: Viktoria und Baier gehen getrennte Wege

Acht Monate nach Amtsantritt trennen sich die Wege von Viktoria Aschaffenburg und Trainer Jürgen Baier wieder. Nach dem abermals enttäuschenden Heimauftritt gegen Aufsteiger Ammerthal – die Partie endete leistungsgerecht mit einem 2:2-Unentschieden – baten die Vereinsvorstände Trainer Baier am späten Samstagvormittag zum Gespräch, um ihm die sofortige Trennung mitzuteilen.

Von Viktoria Aschaffenburg

Baier, der kurz vor Weihnachten 2015 das Kommando am Schönbusch übernahm, beendete die abgelaufene Saison auf dem ersten Relegationsplatz, konnte den Abstieg trotz zweier Relegationsrunden weder gegen Hof noch gegen Rosenheim verhindern. Nach zwölf Pflichtspielen in der neuen Saison, die entsprechend der Zielvorgabe vor allem dazu genutzt werden soll, erneut eine schlagkräftige Einheit zu formieren, läuft die Viktoria den eigenen Vorgaben bislang hinterher.

Zehn Liga-Spiele sowie zwei Pokalbegegnungen sind absolviert. Mit 15 Punkten stehen die Weiß-Blauen auf Platz sieben der Tabelle. Der Abstand auf Tabellenführer Eichstätt beträgt mittlerweile neun Punkte, der auf Verfolger Neumarkt fünf, wobei beide Kontrahenten – Stand Samstagvormittag – ein Spiel weniger absolviert haben. Vier Siegen stehen drei Niederlagen und drei Unentschieden gegenüber.

Seine Zeit ist vorbei: Jürgen Baier

anpfiff.info

Das vom Verein und Jürgen Baier vor Saisonbeginn ausgegebene Ziel, nach dem bitteren Abstieg, mit einer Mischung aus erfahrenen Führungsspielern, vielversprechenden Neuzugängen und talentierten Nachwuchsspielern mindestens im vorderen Tabellendrittel mitzuspielen und möglichst lange den Kontakt zur Tabellenspitze zu halten sowie eine stetige Entwicklung zu erkennen, gerät nach der Niederlage in Aubstadt und dem Unentschieden gegen die auf fremden Plätzen bislang blass gebliebene DJK Ammerthal zusehends außer Reichweite.

Die Viktoria, die die Runde vor allem dazu nutzen möchte, das eigene Profil als Ausbildungsverein von überregionaler Bedeutung und Strahlkraft weiter zu schärfen und im Zuge des eingeleiteten Umbruchs möglichst viele Spieler aus der Region und insbesondere aus der eigenen Nachwuchsabteilung im Mannschaftsgefüge zu integrieren, muss sich nach der vollzogenen Trennung von Baier nun kurzfristig nach einem neuen Übungsleiter umsehen.

Unter Druck setzen lassen sich die Verantwortlichen dennoch nicht. Stefan Sickenberger äußert sich zur Trennung wie folgt: „Wir wollten mit Jürgen eine schlagkräftige junge Mannschaft formen. Die Trennung nach zwölf von mindestens 36 Pflichtspielen ist aus unserer Sicht jetzt nötig, um unsere eigene Zielvorgabe noch umsetzen zu können. Die Entwicklung der letzten Wochen entspricht nicht der, die wir uns wünschen.“ Zur Verpflichtung eines Nachfolgers fügt Manfred Fleckenstein bei: „Wir lassen uns da jetzt nicht unter Druck setzen, haben die Augen und Ohren aber – wie es üblich ist – offen gehalten. Erstmal wird Markus Schäfer das Training leiten. Ein neuer Trainer wird so schnell wie möglich das Kommando übernehmen.“

Vorstandssprecher Holger Stenger und Schatzmeisterin Marion Münz möchten die Trennung aber nicht falsch verstanden wissen: „Jürgen hat sich hier in den vergangenen acht Monaten wahnsinnig reingehängt. Er hat alles gegeben, die emotional schwierige Endphase der Saison sowie die nervenaufreibenden und am Ende frustrierenden Relegationsspiele mitgemacht. Wir danken ihm für sein großes Engagement und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft. Für uns gilt es nun noch mehr, die Schatten der letzten Saison endlich abzuschütteln und den Blick in die Zukunft zu richten.“