Ein Leserbrief von Peter Müller: „Verband und Vereine – ein Team“? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 19.07.2013 um 00:00 Uhr
Ein Leserbrief von Peter Müller: „Verband und Vereine – ein Team“?
In einem Leserbrief hat sich der langjährige Funktionär Peter Müller an die Presse gewandt, indem er seinen Ärger über einige Entscheidungen des BFV, die aus seiner Sicht an den Interessen der Vereine vorbei geht, kund tut. anpfiff.info kommt der Bitte nach Veröffentlichung gerne nach und hat auch den BFV - in Person von Pressesprecher Thomas Müther - um eine Stellungnahme zu den angesprochenen Themen gebeten.
Von Sebastian Baumann
Peter Müller war lange Jahre einer der Köpfe hinter dem Erfolg des 1. FC Burk, der einst wie Phönix aus der Asche von der C-Klasse bis in die BOL durchstartete. "Ich bin zwar nach 32 Jahren als Hauptkassier und Fußball-Abteilungsleiter beim 1. FC Burk seit etwas über einem Jahr kein Funktionär mehr, doch die Probleme der Vereine beschäftigen mich nach wie vor. Deshalb ärgere ich mich auch noch immer maßlos über einige Entscheidungen des BFV, die einfach nicht nachvollziehbar sind und aus meiner Sicht völlig an den Interessen der Vereine vorbei gehen."

Peter Müllers Leserbrief

Peter Müller
anpfiff.info
„Die Gewinnung neuer ehrenamtlicher Helfer gestaltet sich zunehmend schwieriger und deshalb ist es das Ziel von DFB und BFV, die Vereine bei der Lösung ihrer Probleme zu unterstützen“. Diese Botschaft verkündete Referent Dieter Habermann kürzlich bei der BFV-Schulung für Ehrenamtsbeauftragte in Neuses. Das Vorhaben ist sicher lobenswert, aber vielleicht sollten sich die die Herren des Bayerischen Fußball-Verbandes einmal an der Basis erkundigen, warum es immer weniger Ehrenamtliche gibt. Aus meiner Sicht trägt nämlich der BFV durch unverständliche Maßnahmen und Entscheidungen selbst erheblich dazu bei, dass in den Vereinen und beim Verband selbst immer mehr Funktionäre frustriert das Handtuch werfen.

Scheinbar gibt es beim BFV zu viele Leute, die nicht ausgelastet sind und sich deshalb Jahr für Jahr irgendwelche Schnapsideen ausdenken. Eine davon ist die Totopokal-Runde in Turnierform, wie sie am letzten Wochenende erstmals im Spielkreis über die Bühne ging. Zum einen bleibt dabei nicht nur dass der eigentliche Reiz von Pokalspeilen auf der Strecke, sondern die Chancen von unterklassigen Mannschaften auf eine Sensation werden dadurch deutlich reduziert. Und wenn am Ende bei Punktgleichheit eventuell sogar noch der Rechenschieber über den Sieger entscheiden muss, hat das mit Pokaldramatik absolut nichts mehr zu tun. Außerdem ist es ein absolutes Unding, dass sich sämtliche Akteure bei herrlichem Wetter ca. fünf Stunden auf dem Fußballplatz herumdrücken müssen und dabei im Extremfall auch noch fast zwei Stunden auf ihre nächste Begegnung warten. Dass sich zu so einem langatmigen Turnier mitten im Sommer auch kaum Zuschauer einfinden, hätte eigentlich jedem, der auch nur ein Funken Ahnung hat, von vornherein klar sein müssen.

Ein weiterer „Geistesblitz“ der hohen Herren des BFV war die Relegation in den höheren Ligen mit Vor- und Rückspiel. Auch diese Regelung nimmt den Ausscheidungsspielen viel von ihrem Reiz und auch die Zuschauer bevorzugen es, wenn in einer Begegnung auf jeden Fall eine Entscheidung fällt. Außerdem sind die meisten Spieler froh, wenn eine ohnehin schon strapaziöse Saison zu Ende ist und sie endlich ein paar Wochen Pause haben. Als „Zugabe“ wurden dann vom Verband auch noch die Anzahl der Relegationsplätze vervielfacht, so dass fast ein Drittel der Liga noch weiterspielen muss. Aber den Theoretikern in München ist es völlig egal, dass dadurch einige Vereine praktisch von der Relegation fast ohne Unterbrechung in die Vorbereitung auf die neue Spielzeit durchstarten müssen. Hauptsache, es kommt mehr „Kohle“ in die Kasse des BFV, der bei jeder Begegnung 15 % der Einnahmen kassiert.

Der aktuellste Fall, wie wenig sich der Verband um die Meinung der Vereine schert, ist die Entscheidung, dass der Hallenfußball abgeschafft wird und in Zukunft bei den offiziellen BFV-Meisterschaften nur noch Futsal gespielt wird. Man kann sich durchaus über das nachlassende Niveau des Hallenfußballs in den letzten Jahren Gedanken machen, aber die von oben diktierte Änderung ohne die Mitbestimmung der Vereine ist mit Sicherheit der falsche Weg dafür.

Dass der DFB und der Bayerische Fußball-Verband die technischen Möglichkeiten wie Internet und Mail intensiv nutzt, ist im Prinzip eine gute Sache und spart sicher auch den Vereinen einige Zeit. Wenn das Ganze allerdings dermaßen kompliziert wird wie in letzter Zeit und man fünf verschiedene Anmeldungen und Passwörter braucht, um seine Aufgaben zu erfüllen, dann wird der Umgang mit dem PC für viele zur Belastung. Diese Tatsache lässt immer mehr Funktionäre resignieren und auch etliche ältere Verbandsfunktionäre sind inzwischen auf die Mithilfe jüngerer Kollegen angewiesen. Die geplante (zwangsweise) Einführung des elektronischen Spielberichtsbogens inklusive der dazugehörigen Vorgaben wird mit Sicherheit noch mehr Verunsicherung in dieser Hinsicht bringen.

Die Liste der Ärgernisse über Entscheidungen des BFV (z.B. Reserven im Pflichtspielbetrieb) ließe sich noch weiter fortsetzen und der Frust der finanziell ohnehin schon gebeutelten Vereine wird noch dadurch verstärkt, dass ihnen der Verband auch noch durch teilweise unverschämte Gebühren das Geld aus der Tasche zieht. So zum Beispiel durch die 50,- Euro für jeden Vereinswechsel im Seniorenbereich (auch bei AH-Spielern !). Diese Gebühr, wurde vor einigen Jahren mit der fadenscheinigen Begründung eingeführt, dass man die Vereine „vor zu vielen Abgängen“ schützen wolle. Für wie dumm hält der BFV eigentlich seine Vereine ?
Mein Fazit: um die Anforderungen der Zukunft zu meistern, ist zweifellos auch bei den Vereinen ein Umdenken erforderlich. Es wäre auch nicht gerecht, alle Bestrebungen des Fußball-Verbandes in dieser Hinsicht abzulehnen, denn es sind durchaus auch gute Ideen und Maßnahmen dabei. Allerdings müssen die Verantwortlichen beim BFV endlich begreifen, dass die Probleme nur gemeinsam und unter Einbeziehung der breiten Basis gelöst werden können. Das bisher bei vielen Entscheidungen bevorzugte Prinzip „Friss oder Stirb“ wird mit Sicherheit irgendwann dazu führen, dass die kleineren Vereine auf die Barrikaden gehen."

Die Sicht des Verbands

anpfiff.info hat dem BFV vorab den Brief zur Verfügung gestellt, um auch dem Verband die Chance zu geben, auf die Vorwürfe beziehungsweise Feststellungen zu reagieren. Pressesprecher Thomas Müther hat gerne Stellungnahme zu dem Brief genommen und hat zu den einzelnen Punkte Stellung bezogen.

Thomas Müther
anpfiff.info
"Gerne nehmen wir zu den im Leserbrief von Herrn Müller angesprochenen Punkten Stellung.

Unser Motto „Verband und Vereine – ein Team“ ist keine inhaltsleere Floskel, sondern wir versuchen tagtäglich dieses Motto auch mit Leben zu füllen. Richtungsweisende Entscheidungen und Reformen werden nicht in kleinen Verbandsgremien und Hinterzimmern getroffen, sondern im Austausch mit den Vereinen wie zum Beispiel auf den 24 Kreistagen, sieben Bezirkstagen und dem Verbandstag. So sind das Zweitspielrecht und das Rückwechseln, um nur zwei Beispiele anzuführen, heute aus dem bayerischen Amateurfußball nicht mehr wegzudenken. Ein aktuelles Beispiel ist die beschlossene Vereinfachung der Bestimmungen für Spielgemeinschaften, wo wir nach bayernweiten Runden Tischen und intensiven Gesprächen mit den Vereinen dem Wunsch vieler Klubs nach mehr Flexibilität und weniger Bürokratie im Spielbetrieb nachgekommen sind. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels und sinkender Spielerzahlen sind Spielgemeinschaften ja eine ganz wichtige Kooperationsmöglichkeit für Vereine.

Zum Toto-Pokal:

Früherer Toto-Pokal-Modus: Der Kreispokalsieger wurde im früheren Modus zwischen dem 1. Juli und dem 15. August ausgespielt. In nur sechs Wochen mussten auf Kreisebene fünf bis acht Pokalrunden ausgetragen werden, um den Kreispokalsieger zu ermitteln, der dann Ende August sofort an der 1. BFV-Hauptrunde im Toto-Pokal teilgenommen hat. Aufgrund des parallel startenden Ligabetriebs stellte dieser enge Zeitraum mit mehreren Englischen Wochen die Vereine gerade im August vor große Terminprobleme.

Seit der Saison 2012/2013 werden die Toto-Pokal-Sieger auf Kreisebene im Zeitraum vom 1. Juli bis zum 30. Mai des Folgejahres ermittelt. Der Kreispokalsieger nimmt dann in der darauffolgenden Saison an der 1. BFV-Hauptrunde teil. Durch die Entzerrung des Toto-Pokal-Kalenders (Kreisebene) auf eine gesamte Spielzeit werden die Vereine gerade zum Saisonstart terminlich entlastet. Zudem findet in allen 24 Fußballkreisen mit dem Kreispokalendspiel an einem einheitlichen Tag im Mai ein echtes Highlightspiel statt, das der BFV gemeinsam mit den Vereinen zu einem richtigen Event im Kreis machen will. Ich denke, das ist uns bei der Erstauflage der „neuen“ Kreispokalendspiele zusammen mit den Vereinen auch gut gelungen, überall in Bayern waren die Kreispokalendspiele tolle Highlights mit zumeist vielen Zuschauern und einem attraktiven Programm.

Sicherlich haben die Vereine im Übergangsjahr über die Toto-Pokal-Doppelbelastung geklagt (Hintergrund: parallel zum Kreispokal 2012 und unmittelbar im Anschluss wurden bereits die ersten Runden zur Ermittlung des Toto-Pokal-Kreissiegers 2013 durchgeführt), doch diese trat einmalig und ausschließlich im Jahr 2012 auf. Der BFV hatte sich für das Übergangsjahr 2012/13 bewusst gegen die andere Möglichkeit entschieden, den Toto-Pokal auf Kreisebene für die Saison 2012/2013 auszusetzen und dann die 1. BFV-Hauptrunde 2013/2014 ohne Kreispokalsieger zu beginnen. Denn genau wie im DFB-Pokal sorgen auch in der 1. BFV-Hauptrunde des Toto-Pokals gerade die 24 Partien mit den Duellen Kreissieger gegen höherklassige Mannschaft für tolle Pokalabende mit vielen Zuschauern, zusätzlichen Einnahmen aus dem Verkauf von Speisen und Getränken und regionaler Medienpräsenz.

Zum Turniermodus auf Kreisebene: Der Vorteil des Turniermodus zu Beginn des Kreispokals ist eine Reduzierung der Toto-Pokal-Termine im Kreis. Der Turniermodus kann in Absprache mit den teilnehmenden Vereinen festgelegt werden. Das heißt: Die Turniere können an einem oder mehreren Orten sowie an einem oder mehreren Tagen ausgespielt werden, da gibt es keine festen Vorgaben. Zudem bietet die Ausrichtung eines Turniers für den gastgebenden Verein die Möglichkeit, zusätzliche Einnahmen aus dem Verkauf von Speisen und Getränken zu generieren und regional in den Medien präsent zu sein. Ob grundsätzlich zum Start in den Toto-Pokal auf Kreisebene im Turniermodus gespielt oder eine andere Form gewählt wird, ist den Kreisen und Bezirken überlassen.

Zur Relegation:

Durch Relegationsplätze bleibt eine Saison länger spannend, die anschließenden Relegationsspiele sind eine große Chance für den Amateurfußball, in der bundesligafreien Zeit auf sich aufmerksam zu machen. Wie attraktiv Relegationsspiele sind, zeigt sich Jahr für Jahr an den Zuschauerzahlen. Relegationsspiele sind auch wirtschaftlich für die Vereine eine gute Möglichkeit, ihre Vereinskasse zu füllen. Mit den 15 Prozent, die der BFV bekommt, werden zunächst die Kosten des BFV für die Relegationsspiele gedeckt (Organisation, Ticketdruck, Spielbeauftragter bei jedem Relegationsspiel vor Ort etc.). Niemand wirtschaftet in seine eigene Tasche, schon gar nicht die BFV-Funktionäre, die bei jedem Spiel vor Ort zu einem reibungslosen Ablauf beitragen. Geld, dass übrig bleibt, fließt in die Leistungen, die der Verband für seine Vereine erbringt. Zusätzlich helfen wir mit dem Sozialeuro, der bei allen Relegations- und Entscheidungsspielen erhoben wird, schnell und effektiv bei Notsituationen in der bayerischen Fußballfamilie. Jeder kann Vorschläge an die BFV-Sozialstiftung richten, wer oder was unterstützt werden soll. In Bezug auf den Modus der Relegation gibt es an die Bezirke und Kreise keine Vorgaben, sie können in Abstimmung mit Ihren Vereinen die Ausgestaltung ihrer Relegationsspiele selbst festlegen.

Zum Hallenfußball nach FIFA-Regeln (Futsal):

Ja, der BFV stellt jetzt bei den offiziellen Meisterschaften auf Futsal/Hallenfußball nach FIFA-Regeln um! Bis einschließlich der Bezirksebene kann jeder Bezirk in der Hallensaison 2013/2014 übergangsweise noch selbst entscheiden, wie gespielt wird. Zur Hallensaison 2014/15 erfolgt dann die flächendeckende Umstellung auf "Hallenfußball nach FIFA-Regeln" (für alle offiziellen Hallenfußballspiele und -turniere, also Vor-, Zwischen- und Endturniere der Kreismeisterschaften, Bezirksmeisterschaften oder Bayerische Hallenfußballmeisterschaft).

Der BFV plant, dass aber bei privaten Hallenturnieren im Erwachsenenbereich nach wie vor nach den bisherigen (zur letzten Hallensaison geänderten Regeln, das heißt z.B. ohne Grätschen etc.) gespielt werden kann. Wer zum Beispiel nach wie vor mit Bande spielen möchte, kann das bei Privatturnieren also gerne weiterhin machen.

Ansonsten ist die Umstellung nicht unbedingt überraschend, denn schon in den letzten Jahren fuhr der BFV beim Hallenfußball bekanntlich zweigleisig, um den Vereinen maximalen Spielraum für die Umstellung zu geben (jeder kann, keiner muss) und hat dies auch immer wieder öffentlich deutlich gemacht. Es ist seit Jahren bekannt, dass Futsal die einzige weltweit anerkannte Variante des Hallenfußballs ist. Folglich ist das auch die einzige Variante, in der auch in Zukunft noch offizielle Turniere ausgetragen werden (können). Da die zweigleisige Hallensaison mit enormen finanziellem und organisatorischem Aufwand verbunden ist, ist auch klar, dass ein dauerhafter Parallelbetrieb in Bayern nicht möglich und auch nicht vertretbar ist. Der BFV hat sich dann  bei den offiziellen Meisterschaften für die Variante entschieden, in der weiterführende Turniere gespielt werden können, die auf nationaler und internationaler Ebene boomt, die für den Nachwuchs und dessen Förderung attraktiver ist und in die deshalb auch in Zukunft noch in entsprechende Strukturen investiert wird.

Der traditionelle Hallenfußball erfreut sich in einigen Regionen Bayerns großer Beliebtheit, keine Frage. Das heißt aber nicht, dass Futsal nicht ein ebenso erfolgreiches Spektakel werden kann. Natürlich ist Futsal erst einmal neu und noch relativ unbekannt und was unbekannt ist, wird in der Regel erst einmal sehr kritisch, zum Teil auch ablehnend, betrachtet (von Vereinen und auch den möglichen Turnierbesuchern). Fakt ist doch: Das Verletzungsrisiko, das einige Spieler und Mannschaften davon abhält, an Hallenturnieren teilzunehmen, ist beim Futsal wesentlich geringer. Der spezielle Ball ermöglicht eine wesentlich bessere Ballkontrolle und ist vor allem für die Nachwuchskicker deutlich attraktiver. Und die Spannung bei Spielen und Turnieren? Warum soll eine Mannschaft von ihren Anhängern beim Futsalturnier weniger angefeuert werden, als beim Hallenfußball-Turnier? Ist ein 0:1-Rückstand 30 Sekunden vor dem Ende beim Futsal weniger spannend als beim Hallenfußball? Die Spieler wollen hier wie da gleichermaßen gewinnen und die Zuschauer freuen sich hier wie da über Tore, Siege ihrer Mannschaft und das eine oder andere „Kabinettstückchen“ der Spieler. Wenn eine Mannschaft nie Futsal gespielt hat, deshalb nicht für ein Futsal-Turnier meldet, sondern für ein Hallenfußball-Turnier, ist es natürlich auch wenig überraschend, dass ein Futsal-Turnier weniger Besucherzuspruch erfährt, als ein seit Jahren stattfindendes Hallenfußballturnier. Warum soll ein Futsal-Turnier – am selben Tag, in der selben Halle, mit denselben Teams ausgerichtet und nicht zuletzt mit der identischen medialen Vorberichterstattung  – nicht auch den gleichen Zuspruch erfahren, wie das traditionelle Hallenfußballturnier?

Innerhalb des Deutschen Fußball-Bundes werden aktuell Länder- und Regionalauswahlmannschaften für Futsal gebildet und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch der DFB eine Futsal-Nationalmannschaft stellen wird. Noch gehört der DFB zu den weniger als fünf europäischen Verbänden, die keine Futsal-Nationalmannschaft haben. Auch für die geforderte Mitwirkung des BFV ist deshalb eine Umstellung auf Hallenfußball nach FIFA-Regeln in Bayern notwendig. Nur so haben zudem bayerische Mannschaften in Zukunft auch eine Chance, im Vereinsspitzenfußball in der Halle national mithalten und sich auch international in der weltweit boomenden Sportart qualifizieren und weiterentwickeln zu können.

Gerade angesichts der demografischen Entwicklung ist es zudem wichtig, im Wettbewerb mit anderen Sportarten, Fußball auch zum Teil des Sportunterrichts in der Schule, insbesondere in der Grundschule, zu machen. Dort treiben aber nicht nur ausgebildete Nachwuchsfußballer Sport, sondern auch viele Kinder, die bisher noch kein Fußball gespielt haben und deshalb technisch weniger versiert sind als ihre im Verein spielenden Mitschüler. Der wesentlich kleinere Futsal-Ball, der nur zwei- bis dreimal aufspringt und dann am Boden liegen bleibt, erleichtert die Ballkontrolle und damit das Spiel. Lehrerinnen und Lehrer werden bei der Futsal-Variante im Schulunterricht viel leichter "ja" zum Fußball sagen können.

Geben wir dem Futsal doch erst einmal eine faire Chance.

Zum Elektronischen Spielbericht:


Bei der Einführung des elektronischen Spielberichts müssen die älteren Funktionäre in der Tat noch stärker unterstützt werden, das versuchen wir über unsere Multiplikatoren in allen Kreisen und Bezirken. Die Umstellung an sich ist aber aus Sicht des BFV unabdingbar, auch der BFV muss Schritt halten mit den Erfordernissen des digitalen Zeitalters, dass für die Vereine und den Verband viele Vorteile mit sich bringt. In den Verbandsligen haben wir bis dato sehr gute Erfahrungen gemacht, dort läuft der ESB reibungslos und die Vereine bewerten die Einführung des ESB und den Wegfall der Papierarbeit als sehr positiv. Zudem bietet der ESB eine Reihe von aktuellen Daten, die  - vom BFV aufbereitet - das Informationsangebot des BFV für die Vereine erweitern (z.B. in der BFV-App oder auf der BFV-Homepage und zukünftig auch im Widget für alle Klub-Homepages). Die technische Grundlage für die Nutzung des ESB haben wir bereits mit der Notebook-Aktion für alle Vereine geschaffen, die für nur 100 Euro Eigenbeteiligung ein hochwertiges Notebook bestellen konnten.

Gebühren:

Wir haben bei 24 Runden Tischen in ganz Bayern offen und transparent die Verbandsfinanzen dargelegt und aufgezeigt, dass die Kosten des BFV pro Verein deutlich über den Gebühren liegen, die ein Verein an den BFV zahlt. Der Bayerische Fußball-Verband subventioniert also in hohem Maße vor allem die kleinen Vereine. Das ist Fakt.

Die Wechselgebühr von 50 Euro im Erwachsenenbereich fließt beim BFV direkt in die Finanzierung der Kampagne Pro-Amateurfußball, mit zahlreichen Angeboten und Schulungen für die Vereine. Wir haben zudem gleichzeitig die Gebühr für Pass-Neuausstellungen auf null gesetzt, um die Einstiegshürde für den Nachwuchs so klein wie möglich zu halten. Gleichzeitig sind wir der festen Überzeugung, dass Fußball in den vielfach chronisch unterfinanzierten Vereinen nicht länger praktisch zum Nulltarif angeboten werden kann. Neue Finanzierungssysteme sind notwendig im Amateurfußball, wo nicht selten bereits in unteren Klassen Gehälter an Spieler gezahlt werden, die auf der Einnahmenseite nicht zu refinanzieren sind. Bestimmte Kosten wie zum Beispiel die Wechselgebühr müssen, im Gegenteil, auch von den Spielern bzw. Eltern selbst getragen werden. Das wird von anderen Sportarten schon seit langem erfolgreich praktiziert."

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