Die Rundumbande ist Geschichte: Hallenfußball künftig nach FIFA-Regeln - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 07.07.2013 um 06:00 Uhr
Die Rundumbande ist Geschichte: Hallenfußball künftig nach FIFA-Regeln
Der Bayerische Fußball-Verband führt den bisher parallel laufenden Spielbetrieb von klassischem Hallenfußball und Futsal zusammen und stellt ab dem kommenden Winter bei den Bayerischen Hallenmeisterschaften auf Hallenfußball nach FIFA-Regeln (Futsal) um. Die Veranstaltung von privaten Hallenturnieren mit Bandennutzung ist weiterhin möglich.
Von bfv.de
Mit überwältigender Mehrheit (14:2-Stimmen) hatte der BFV-Vorstand (unter vorheriger Einbeziehung der BFV-Hallen- und Futsalkommission) bereits im Frühjahr beschlossen, das Nebeneinander von zwei verschiedenen offiziellen Hallenmeisterschaften aufzugeben. Die parallele Organisation war bisher mit immensem finanziellem und organisatorischem Aufwand verbunden, ein effektives Sponsoring nur für eine Meisterschaft möglich.

Futsal wird mit einem kleineren Ball und ohne Rundumbande gespielt.
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Mehr Technik, weniger Verletzungen, schnelleres Spiel

Futsal, die weltweit einzige offizielle Hallenfußballvariante, unterscheidet sich vom bekannten Hallenfußball im Wesentlichen durch die fehlende Bande, kleinere Tore (Futsal wird auf Handball-Tore gespielt), einen kleineren Ball mit verminderter Sprungkraft sowie ein Regelwerk, das ein schnelleres, technischeres und körperloseres Spiel gewährleistet. Futsal ist anerkanntermaßen mit deutlich weniger Verletzungsgefahren verbunden als der klassische Hallenfußball. Im Vordergrund stehen die technischen Fertigkeiten im Umgang mit dem Ball, weshalb Futsal als ideale "Vorschule" für die Entwicklung der Basisfähigkeiten im Fußball gilt. Einer der prominentesten Befürworter ist Bayern-Trainer Pep Guardiola, der sich schon in seiner Zeit beim FC Barcelona mehrfach engagiert für Futsal ausgesprochen hat.

Auswahlmannschaften werden gebildet


Innerhalb des Deutschen Fußball-Bundes werden aktuell Länder- und Regionalauswahlmannschaften für Futsal gebildet und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch der DFB eine Futsal-Nationalmannschaft stellen wird. Noch gehört der DFB zu den weniger als fünf europäischen Verbänden, die keine Futsal-Nationalmannschaft haben. Auch für die geforderte Mitwirkung des BFV ist deshalb eine Umstellung auf Hallenfußball nach FIFA-Regeln in Bayern notwendig. Nur so haben zudem bayerische Mannschaften in Zukunft auch eine Chance, im Vereinsspitzenfußball in der Halle national mithalten und sich auch international in der weltweit boomenden Sportart qualifizieren und weiterentwickeln zu können.

Gespielt wird auf Handballtore und drei Schiedsrichter beobachten das Geschehen.
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Futsal als Türöffner beim Schulfußball

Gerade angesichts der demografischen Entwicklung ist es wichtig, im Wettbewerb mit anderen Sportarten, Fußball auch zum Teil des Sportunterrichts in der Schule, insbesondere in der Grundschule, zu machen. Dort treiben aber nicht nur ausgebildete Nachwuchsfußballer Sport, sondern auch viele Kinder, die bisher noch kein Fußball gespielt haben und deshalb technisch weniger versiert sind als ihre im Verein spielenden Mitschüler. Der wesentlich kleinere Futsal-Ball, der nur zwei- bis dreimal aufspringt und dann am Boden liegen bleibt, erleichtert die Ballkontrolle und damit das Spiel. Lehrerinnen und Lehrer werden bei der Futsal-Variante im Schulunterricht viel leichter "ja" zum Fußball sagen können.

Flächendeckende Umstellung zur Hallensaison 2014/15


Der BFV ist sich bewusst, dass der klassische Hallenfußball in einigen Regionen Bayerns eine große Tradition hat. Bis einschließlich der Bezirksebene kann daher  jeder Bezirk in der Hallensaison 2013/2014 übergangsweise noch selbst entscheiden, wie gespielt wird (z.B. letztmalig mit Seitenbande oder Seiten- und Torbande). Zur Hallensaison 2014/15 erfolgt dann die flächendeckende Umstellung auf "Hallenfußball nach FIFA-Regeln" (für alle offiziellen Hallenfußballspiele und -turniere, also Vor-, Zwischen- und Endturniere der Kreismeisterschaften, Bezirksmeisterschaften oder Bayerische Hallenfußballmeisterschaft), mit der der BFV der weltweiten zukunftsorientierten Entwicklung im Hallenfußball Rechnung trägt.

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Bayer. Meisterschaft Futsal 2013



Das ist Futsal

Futsal ist die vom Weltfußballverband FIFA offiziell anerkannte Variante des Hallenfußballs.

Der Name leitet sich vom portugiesischen Ausdruck futebol de salão oder dem spanischen fútbol sala (‚Hallenfußball‘) ab. „Futsal“ ist im deutschen Sprachraum derzeit (2012) noch relativ wenig bekannt und wird häufig mit dem Begriff „Hallenfußball“ gleichgesetzt; dies ist aber lediglich der Überbegriff für jede Art von Fußball-Spiel in der Halle, während Futsal die offizielle Variante ist.

Regeln

Futsal unterscheidet sich von anderen Arten des Hallenfußballs vor allem durch die fehlenden Bandenbegrenzungen. Es wird generell mit 5 Spielern auf Handballtore mit einem sprungreduzierten Ball gespielt, der einen Umfang von mindestens 62 cm bis höchstens 64 cm hat (Fußball 68 bis 70 cm). Der Ball hat relativ wenig Druck (0,6 bis 0,9 bar Überdruck gegenüber 0,6 bis 1,1 bar Überdruck beim Standard-Fußball der Größe 5). Zusätzlich gibt es die Vorgabe, dass der Ball beim Futsal bei einer Fallhöhe von 2 m nach dem ersten Aufprall nicht weniger als 50 cm und nicht mehr als 65 cm aufspringen darf. Das Spielfeld misst bei internationalen Wettkämpfen 38–42 × 20–25 m.

Gewechselt werden darf unbegrenzt und fliegend, der Einwurf ist durch den Einkick ersetzt, die Spielzeit beträgt zweimal 20 Minuten. Der Strafstoß wird aus sechs Metern ausgeführt. Fouls werden restriktiv geahndet. Das Grätschen am Mann wird grundsätzlich als Foul gewertet. Dabei ist Futsal keineswegs körperlos, wie es oft fälschlicherweise beschrieben wird. Der Körperkontakt in den Zweikämpfen ist dem Fußball sehr ähnlich. Durch die Sanktionierung eines direkten Freistoßes (= kumuliertes Foul), halten sich die Spieler automatisch zurück. Die Mannschaftsfouls werden (ähnlich wie beim Basketball) gezählt, wobei es ab dem fünften Mannschaftsfoul (je Halbzeit) für jedes weitere Foul einen direkten Freistoß ohne Mauer gibt, der auf den Zehn-Meter-Punkt verlegt werden darf. Nach einer roten Karte darf der betreffende Spieler nach Ablauf von zwei Minuten durch einen anderen ersetzt werden. Zudem gilt beim Futsal eine verschärfte Rückpass-Regel: Der Torwart darf den Ball nur einmal berühren und dabei nur höchstens vier Sekunden kontrollieren (dazu gehört auch der Abwurf), danach darf er den Ball erst wieder berühren, wenn zwischenzeitlich ein Gegner Ballkontakt hatte oder der Torwart sich in der gegnerischen Hälfte befindet. Der Torwart kann ähnlich wie beim Handball durch einen weiteren Feldspieler ersetzt werden. Die Rückpass-Regel ist dabei aber weiterhin zu beachten. Jede Mannschaft kann einmal pro Halbzeit eine Auszeit von einer Minute erhalten, sofern sie bei der folgenden Spielfortsetzung im Ballbesitz ist.

Weiter unterscheidet sich Futsal vom klassischen Hallenfußball in der Vier-Sekunden-Regel. Für ruhende Bälle (sowie Kontrolle des Balles durch den Torwart mittels Hand oder Fuß in der eigenen Spielfeldhälfte) stehen jeweils nur vier Sekunden zur Ausführung zur Verfügung. Wird die zulässige Zeit überschritten, wechselt der Ballbesitz zur gegnerischen Mannschaft. Die Zeit wird vom Schiedsrichter angezeigt, der den Ablauf der vier Sekunden, mit nach oben gestrecktem Arm, deutlich mit den Fingern mitzählt.

Quelle: wikipedia.de

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