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Artikel veröffentlicht am 12.07.2007 um 12:56 Uhr

Plötzlicher Trainerwechsel in Muggendorf: Ex-Profi übernimmt Amt von Pötzinger

Das Engagement von Jörg Pötzinger beim Kreisligisten SpVgg Neideck-Muggendorf sollte nicht von langer Dauer sein. Nach nicht einmal einer Woche bat der Bayreuther aus beruflichen Gründen um die Auflösung des Vertrages. Die Wiesenttaler mussten schnell reagieren – und präsentieren nun einen Ex-Profi im Amt.

Von Christian Dotterweich

Der Fußball schreibt nicht nur im Profigeschäft die kuriosesten Geschichten. In Muggendorf sollte Jörg Pötzinger den scheidenden Trainer Michael Hutzler ablösen. Der Einstand des zuletzt beim Bezirksoberligisten Saas Bayreuth tätigen Pötzinger war schon nicht einfach: Zum Trainingsauftakt am 2. Juli war der zukünftige Spielertrainer krank geschrieben und konnte kein Training halten. „Am 4. Juli vor dem Training informierte uns der Jörg, dass er aus beruflichen Gründen sein Amt niederlegen müsse“, erinnert sich Abteilungsleiter Christian Wolf mit Schrecken zurück. Es war Anfang Juli und die Muggendorfer standen ohne Trainer da! Wolf: „Es war ein harter Schlag für uns, aber haben die Entscheidung von Jörg Pötzinger akzeptiert.“ Der Blitz-Trainer zeigte sich aber kooperativ und vermittelte in Frage kommende Nachfolger; darunter auch Klaus Gebhardt.


	Der neue Coach, Klaus Gebhardt (Mitte) eingerahmt vom SpVgg-Vorsitzenden Werner Langenfelder (links) und dem Fußballabteilungsleiter Christian Wolf.
	Privat

Der 45-Jährige Ex-Profi hielt sich in seinem Heimatort beim SC Hummeltal (Bezirksliga Oberfranken Ost) fit. 142 Spiele hat Gebhardt in der Zweiten Liga für die Spielvereingung Bayreuth bestritten. Der eigenen Jugend entwachsen hielt er den Wagnerstädtern bis 1994 die Treue. Dann unterschrieb er als Trainer beim B-Klassisten FC Pegnitz, mit dem er in die damalige A-Klasse aufsteigen konnte. Er wechselte zum Stadtrivalen ASV Pegnitz, mit dem er den Wiederaufstieg in die Bezirksliga feierte. „Es war schon überraschend für mich, als der Anruf aus Muggendorf kam.“ Klaus Gebhardt hatte natürlich Anfang Juli nicht mehr damit gerechnet, seinem Ziel (als Trainer zu arbeiten) heuer nachkommen zu können. Noch ohne Engagement konnte Gebhardt sich von der trainerlosen Mannschaft ein Bild machen, denn stand ein Vorbereitungsspiel gegen den SC Hummeltal an, das der Ex-Trainer Pötzinger noch in seiner Amtszeit organisierte.

Falls nötig, wird er spielen

Gebhardt zum Spiel: „Es wunderte mich, dass Muggendorf mit Viererkette spielt! Das ist in der Kreisliga eher ungewöhnlich.“ Trotz der 1:2-Niederlage gegen den Bezirksligisten überzeugte die Mannschaft den neuen Mann auf der Kommandobrücke und er sagte zu. „Gebhardt ist natürlich ein Glücksgriff für uns“, ist Wolf froh über die schnelle Verpflichtung. Auch vom neuen Coach hört man positives: „Es steckt Potenzial in der Truppe. Ich freu mich auf die Aufgabe.“ Die Viererkette soll beibehalten werden, da sich damit „jeder besser ins Spiel einbringen kann“. Klaus Gebhardt hielt nun schon eine Trainingseinheit ab und wird erstmal nur an der Linie die Mannschaft leiten. Falls nötig, wird sich der 45-Jährige das Trikot auch überziehen. Aber nur, „wenn ich etwas bewirken kann und ich mich fit fühle“. Als Ziel gibt der Hummeltaler einen einstelligen Tabellenplatz an.